GSM-Netz – 2G mit GPRS und EDGE Geschwindigkeit

Geschwindigkeit im GSM-Netz
Sim-Karte im GSM-Netz

Das Global System for Mobile Communication, kurz GSM, ist ein weltweiter Standard für Mobilfunknetze und deren Geschwindigkeit bei der Datenübertragung. GSM sollte als erstes vollständig digitales Mobilfunknetz über Landesgrenzen hinaus die wirtschaftliche Ausnutzung der knappen Frequenzbereiche gewährleisten. Dafür nutzen die europäischen Mobilfunknetze Frequenzbereiche um 900 MHz (D-Netz) und 1.800 MHz (E-Netz), in Amerika funken Mobiltelefone auf 1.900 MHz. Zusätzlich wird dort die Frequenz 850 MHz verwendet und das dort bestehende Netz erweitert. Das GSM-Netz wurde in Deutschland 1992 eingeführt und wird als zweite Generation (2G) des Mobilfunks bezeichnet.

Um eine flächendeckende Versorgung mobiler Funkanwendungen zu erreichen, werden die zu versorgenden Gebiete in Funkzellen eingeteilt. Diese werden jeweils von ortsfesten Funksendeanlagen (Basisstationen) abgedeckt.

Beschleunigung der Datenübertragung im GSM-Mobilfunknetz

Der Netzstandard der Datenübertragungsgeschwindigkeit bei der GSM-Mobilfunktechnik ist relativ gering. Für eine Beschleunigung werden dort zusätzliche Techniken eingesetzt.

  • HSCSD ohne Bedeutung

    Mit HSCSD, der Abkürzung für „High Speed Circuit Switched Data“, können Mobilfunk-Nutzer mehrere der vier GSM-Kanäle bündeln und so eine vielfache Übertragungsgeschwindigkeit erreichen. Der Übertragungsstandard HSCSD wurde 1999 von E-Plus und im Jahr 2000 von Vodafone gestartet. HSCSD ist wegen der fortschreitenden technischen Entwicklung von keiner großen Bedeutung mehr.

  • Datenbeschleunigung mit GPRS

    Anders ist das bei der Datenbeschleunigung mit GPRS. Mit GPRS wären Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 171,2 kBit pro Sekunde realisierbar. Mit GPRS wird, wie bei der A-DSL-Technik, bei einem Download eine höhere Bandbreite erreicht als bei einem Upload. Das General Packet Radio System (Abkürzung „GPRS“) basiert auf der GSM-Technik, benutzt aber bei der Übertragung das Internet-Protokoll (IP). Deshalb ist es ein paketvermittelndes Verfahren, mit dem die Daten in Paketen versendet werden. GPRS wird deshalb meist nach dem übertragenen Datenvolumen und nicht nach der Dauer der Nutzung abgerechnet. Anfang des Jahres 2001 bot o2 seinen Kunden als erster Netzbetreiber diesen Dienst an, es folgten kurz darauf T-Mobile, Vodafone und E-Plus. Das GPRS-Netz sollte zunächst schrittweise durch UMTS ersetzt werden.

  • EDGE als Übergangsverfahren zu UMTS

    Als Übergangsverfahren zu UMTS wird die Technik namens EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution) verwendet. In ländlichen Gebieten ist EDGE längerfristig als UMTS-Ersatz vorgesehen. EDGE dient ebenfalls der Datenbeschleunigung in den GSM-Netzen, mit dem theoretisch eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von bis zu 473 kBit/s erreicht werden kann. Bestehende GSM-Mobilfunknetze können mit wenig Aufwand mit EDGE aufgerüstet werden. Durch EDGE werden die Datenbeschleuniger HSCSD zu ECSD und GPRS zu EGPRS. T-Mobile startete den Ausbau seines GSM-Netzes im Jahr 2006, seit 2008 ist EDGE dort flächendeckend verfügbar. Auch Vodafone, o2 und E-Plus versorgen die Mobilfunkkunden mit EDGE.

GSM-Download-Geschwindigkeit

  • Netzstandard: max. 14,4 kBit/s
  • mit HSCSD: max. 43,2 kBit/s
  • mit GPRS: max. 115 kBit/s
  • mit EDGE: max. 260 kBit/s

Weiterlesen: Geschwindigkeiten im Mobilfunknetz

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