Briefgeheimnis ins Internet – Deutsche Post startete den E-Postbrief

Deutsche Post startete E-Postbrief

Bis zuletzt wartete die Deutsche Post mit der Veröffentlichung der Preise für ihr neues Produkt, den E-Postbrief (telespiegel-News vom 24.07.2009). Damit sollen Privatpersonen, Unternehmen und Verwaltungen so sicher in dem Internet kommunizieren können, als verschickten sie herkömmliche Briefe und so schnell, wie sie es von einer E-Mail gewohnt sind.

Der E-Postbrief sei genauso verbindlich, vertraulich und verlässlich wie der Brief, aber er sei schneller, verspricht die Deutsche Post. Nutzer können ihren Brief auf elektronischen Weg verschicken und dabei wählen, ob er in digitaler Form einem anderen E-Postbrief-Konto zugestellt wird oder von der Deutschen Post ausgedruckt und als physischer Brief von einem Briefträger zugestellt wird. Ein solcher E-Postbrief kostet ebenso viel wie ein herkömmlicher Brief, nämlich ab 55 Cent. Zusatzleistungen wie Einschreiben und Farbausdrucke sind gegen Aufpreis erhältlich. Andere Services sind, ebenso wie das E-Postbrief-Konto an sich, kostenfrei.

Seit heute können sich Interessenten unter epost.de kostenlos ihre persönliche E-Postbrief-Adresse sichern. Sie besteht aus dem Vor- und Nachnamen des Nutzers samt der Endung epost.de. Ist die Adresse bereits vergeben, werden Nummern an den Namen angehängt, um Verwechslungen zu vermeiden. Mit Eingabe einer auf die bei der Registrierung angegebene Handynummer verschickte TAN bestätigt der Nutzer die Richtigkeit seiner Handynummer. Während der Einführungsphase bis November wird den neuen Kunden der Freischaltcode für ihr neues E-Post-Konto per Postbrief zugesandt. Danach müssen sie die Registrierung online abschließen und sich mit ihrem Personalausweis oder Reisepass in einer Postfiliale identifizieren (Postident-Verfahren). Dann wird das neue E-Postbrief-Konto freigeschaltet und der Kunde kann E-Postbriefe senden sowie empfangen.

Update vom 22.07.2010

De-Mail – Auch Bundesdatenschutzbeauftragter äußert Sicherheitsbedenken

Update vom 27.07.2010

In unserem Test erhielt der Kunde wenige Tage nach der Registrierung einen Freischaltcode per Brief und den Code für das Postident-Verfahren. Wenige Stunden nach dieser Identitätsprüfung war der E-Postbrief-Account freigeschaltet und nutzbar.
Nutzer haben die Möglichkeit, ihre Accountdaten in einem öffentlichen Adressverzeichnis, ähnlich einem Telefonbuch, zu hinterlegen. Der Nutzer kann eine kostenlose Faxnummer beantragen. Auch andere Einstellungen können in dem Account vorgenommen werden, unter anderem eine kostenlose SMS-Benachrichtigung bei Eingang eines E-Postbriefs und das Einbinden einer E-Mail-Adresse per POP3.

Update vom 15.08.2011

Das Landgericht Bonn hat der Deutschen Post untersagt, mit den Worten „so sicher und verbindlich wie der Brief“ und „die Vorteile des klassischen Briefes ins Internet“ zu werben. Die Werbung erwecke den Eindruck, dass auch rechtlich relevante Erklärungen verbindlich mit dem E-Postbrief versendet werden können. Das sei jedoch nicht immer der Fall. (Aktenzeichen 14 O 17/11 vom 30.06.2011)

Weitere Informationen

E-Mail Knigge

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Cloud statt Konsole – Die Zukunft der Unterhaltung

Cloud statt Konsole

Die Zukunft der Unterhaltung

Die Zeiten, in denen man für einen spannenden Abend eine teure Konsole, stapelweise Discs oder teure Kinotickets brauchte, sind vorbei. Ab 2026 könnte die beste Unterhaltung direkt aus der Cloud auf dem Fernseher laufen – […]

Fahrzeugschein jetzt digital – Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Fahrzeugschein jetzt digital

Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Die neue Bundes-App „i-Kfz“ bringt den Fahrzeugschein auf das Smartphone. Autofahrer können das Dokument digital verwenden, teilen und sogar offline vorzeigen. Innerhalb Deutschlands reicht der digitale Fahrzeugschein ab sofort aus. […]

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen für 2026

Gesetzliche Krankenkassen

Zusatzbeiträge für 2026

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen seit Jahren – und auch 2026 müssen sich Versicherte auf höhere Abgaben einstellen. Neben dem festen Beitragssatz von 14,6 Prozent erhebt jede Krankenkasse individuelle Zusatzbeiträge, um steigende Kosten für Behandlungen, Medikamente und eine älter werdende Bevölkerung auszugleichen. Warum diese Aufschläge nötig sind und wie sie sich 2026 entwickeln sollen, lesen Sie hier. […]

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht – Streit um Porno-Websites

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht

Streit um Porno-Websites

Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf stellt den Sperrzwang für Internetprovider infrage. Während der Schutz von Minderjährigen unbestritten bleibt, geraten deutsche Regelungen durch EU-Recht zunehmend unter Druck. […]

Digitale Steuerbescheide ab 2026 – Papier nur auf Wunsch

Digitale Steuerbescheide ab 2026

Papier nur auf Wunsch

Ab 2026 werden Steuerbescheide in Deutschland in der Regel nur noch digital bereitgestellt. Papier gibt es nur auf Wunsch. Was bedeutet das für Bürgerinnen, Bürger und Kanzleien? Hier erfährst du verständlich, was sich ändert – und wie du dich vorbereitest. […]

Scheinbarer App-Zwang – congstar wegen Irreführung verurteilt

Scheinbarer App-Zwang 

 congstar wegen Irreführung verurteilt

Die Telekom-Tochter congstar behauptete, ihr Online-Kundencenter werde 2025 abgeschaltet – und drängte damit Kunden zum App-Download. Doch das stimmte gar nicht. Ein Gerichtsurteil deckt nun auf, wie weit der vermeintliche App-Zwang wirklich ging. […]