5 Millionen Euro von 65.000 Geschädigten – Mumaßliche Abofallen-Betreiber inhaftiert

Rechnung und Inkassoforderung von Abofalle im Internet

Die meisten Geschädigten gaben an, dass sie auf den Internetseiten keinen Kostenhinweis gesehen hatten. Dennoch erhielten sie von dem Betreiber der Internetseiten Rechnungen, später auch teilweise Inkassoaufforderungen. Darin forderten die Betreiber 60,- € bis 80,- € für ein angeblich abgeschlossenes Abonnement. Seit Ende 2008 wurde über diese Abofallen abgezockt, es soll ein Gesamtschaden von rund fünf Millionen Euro entstanden sein. Etwa 65.000 Internetnutzer hatten die Rechnung bezahlt. Die Betreiber der Abo-Fallen boten auf ihren Internetseiten Software zum Download an, die eigentlich kostenfrei erhältlich ist. Wer sich auf den Internetseiten anmeldete, sollte aber offensichtlich ohne einen vorherigen, konkreten Hinweis auf eine Kostenpflichtigkeit ein Abo untergeschoben bekommen. Ein solches Vorgehen haben bereits diverse deutsche Gerichte als Betrug bezeichnet.

Seit Mitte 2009 erstatteten mehrere tausend Geschädigte Anzeige bei den Staatsanwaltschaften. Beamte des Landeskriminalamtes für Computerkriminalität und Urheberrechtsverletzungen haben nun zusammen mit der Staatsanwaltschaft Hamburg zugeschlagen und durchsuchten Räumlichkeiten in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Würzburg, Süderlügum und Lüneburg. Sie vollstreckten 70 Beschlüsse und zwei Haftbefehle gegen einen 27-jährigen Lüneburger und einen weiteren, 30-jährigen Hauptbeschuldigten. Außerdem wurden 1,5 Millionen Euro und Beweismaterial sichergestellt.

Die mutmaßlichen Abofallen-Betreiber hatten sechs Strohleute als Geschäftsführer eingesetzt. Für die Abo-Fallen betrieben sie neun Firmen mit Sitz in Hamburg und Lüneburg, die arbeitsteilig agierten. Um der Justiz ihre Arbeit und den Geschädigten die Durchsetzung ihrer Ansprüche zu erschweren, schlossen sie die Firmen, Konten und Büroräume schon nach kurzer Zeit wieder. Die inhaftierten Beschuldigten werden des gewerbsmäßiger Betrug und der Urheberrechtsverletzung verdächtigt. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes dauern noch an.

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