Urteil – Automatische Verlängerung eines Probe-Abo

Urteil - Automatische Verlängerung eines Probe-Abo

Ob es nun um eine Zeitschrift geht, das Fitness-Studio oder der Dienstleistung im Internet, es ist vorteilhaft wenn man vorher testen kann, an was man sich dann für mehrere Monate vertraglich binden soll. Solche `Schnupper-Abos´ sind nämlich sowohl für den Verbraucher als auch für den Anbieter durchaus sinnvoll. Der Verbraucher kann das Produkt kennen lernen und der Anbieter hat zumindest die Chance, dass der Verbraucher es mag und weiterhin beziehen möchte.

Diese Entscheidung wird den Verbrauchern jedoch nur zu gerne abgenommen. Denn selten endet ein Schnupper-Abo ohne Zutun des Verbrauchers. Meistens muss auch ein solches Probe-Abo gekündigt werden, damit sich die Vertragslaufzeit und somit das Abo nicht automatisch verlängert. Dass es das aber tut, muss der Verbraucher jedoch nicht in jedem Fall voraussetzen, wie das Amtsgericht Düsseldorf entschied.

Ein Verbraucher hatte ein sogenanntes Probe-Abo eines Dienstleisters im Internet in Anspruch genommen. Dass sich dieses Abonnement jedoch automatisch kostenpflichtig verlängert, wenn es nicht rechtzeitig von dem Nutzer gekündigt wird, war nicht klar zu erkennen. Lediglich in den bei der Anmeldung zu akzeptierenden AGB des Anbieters war die Klausel ` Sofern der Nutzer nicht innerhalb des Probezeitraumes kündigt, wird der Vertrag mit einer Laufzeit von jeweils 30 Tagen fortgesetzt´ eingebunden.

Das Amtsgericht Düsseldorf urteilte ` Wer ein Probeabonnement abschließt, muss nicht damit rechnen, dass für den Fall, dass er nicht kündigt, sich der Vertrag um jeweils 30 Tage fortsetzt´. Der klagende Verbraucher soll die somit zuviel gezahlten Kosten für das Abo von dem Dienstleister erstattet bekommen. Denn eine Klausel in den AGB mit einem derartigen Regelungsgehalt sei überraschend im Sinne des § 305c BGB und damit unwirksam. Kurz, der Hinweis auf die automatische Verlängerung war nicht deutlich genug und die automatische Verlängerung dadurch hinfällig.

(Amtsgericht Düsseldorf, Aktz. 41 C 1538/07 vom 16.05.2007)

Weitere Informationen

Gerichtsurteile – Internet
In dem Internet einkaufen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Cloud statt Konsole – Die Zukunft der Unterhaltung

Cloud statt Konsole

Die Zukunft der Unterhaltung

Die Zeiten, in denen man für einen spannenden Abend eine teure Konsole, stapelweise Discs oder teure Kinotickets brauchte, sind vorbei. Ab 2026 könnte die beste Unterhaltung direkt aus der Cloud auf dem Fernseher laufen – […]

Fahrzeugschein jetzt digital – Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Fahrzeugschein jetzt digital

Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Die neue Bundes-App „i-Kfz“ bringt den Fahrzeugschein auf das Smartphone. Autofahrer können das Dokument digital verwenden, teilen und sogar offline vorzeigen. Innerhalb Deutschlands reicht der digitale Fahrzeugschein ab sofort aus. […]

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen für 2026

Gesetzliche Krankenkassen

Zusatzbeiträge für 2026

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen seit Jahren – und auch 2026 müssen sich Versicherte auf höhere Abgaben einstellen. Neben dem festen Beitragssatz von 14,6 Prozent erhebt jede Krankenkasse individuelle Zusatzbeiträge, um steigende Kosten für Behandlungen, Medikamente und eine älter werdende Bevölkerung auszugleichen. Warum diese Aufschläge nötig sind und wie sie sich 2026 entwickeln sollen, lesen Sie hier. […]

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht – Streit um Porno-Websites

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht

Streit um Porno-Websites

Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf stellt den Sperrzwang für Internetprovider infrage. Während der Schutz von Minderjährigen unbestritten bleibt, geraten deutsche Regelungen durch EU-Recht zunehmend unter Druck. […]

Digitale Steuerbescheide ab 2026 – Papier nur auf Wunsch

Digitale Steuerbescheide ab 2026

Papier nur auf Wunsch

Ab 2026 werden Steuerbescheide in Deutschland in der Regel nur noch digital bereitgestellt. Papier gibt es nur auf Wunsch. Was bedeutet das für Bürgerinnen, Bürger und Kanzleien? Hier erfährst du verständlich, was sich ändert – und wie du dich vorbereitest. […]

Scheinbarer App-Zwang – congstar wegen Irreführung verurteilt

Scheinbarer App-Zwang 

 congstar wegen Irreführung verurteilt

Die Telekom-Tochter congstar behauptete, ihr Online-Kundencenter werde 2025 abgeschaltet – und drängte damit Kunden zum App-Download. Doch das stimmte gar nicht. Ein Gerichtsurteil deckt nun auf, wie weit der vermeintliche App-Zwang wirklich ging. […]