
Fast jeder Privatanwender und auch einige Firmen arbeiten mit dem Betriebssystem Windows. Das Produkt des großen amerikanischen Unternehmens Microsoft ist dadurch oftmals die Basis für die Programme anderer Software-Hersteller. Denn um den Massenmarkt bedienen zu können, müssen die Entwickler ihre Programme so schreiben, dass sie reibungslos auf dem Windows-Betriebssystem laufen. Wenn sie allerdings zum Beispiel keine Informationen über Schnittstellen zu Windows erhalten, können sie ihre Software nicht auf das Windows-Betriebssystem abstimmen. Somit könnte niemand, außer Microsoft selbst, problemlos Software für Windows-Nutzer entwickeln und herstellen.
Das Unternehmen nutze seine marktbeherrschende Stellung aus und müsse auch anderen Entwicklern die Möglichkeit geben, Software für Windows-Betriebssysteme zu schaffen, bestätigte das Luxemburger EU-Gericht bereits vor mehreren Monaten und verhängte ein Bußgeld in Rekordhöhe, weil sich Microsoft nicht an die Auflagen der EU-Kommission in Brüssel hielt. Nun schweben über dem Unternehmen wieder zwei Missbrauchsverfahren.
Microsoft missbrauche seine Marktdominanz, indem es seinen Browser Internet Explorer mit dem Windows-Betriebssystem verbinde, beschwerte sich der norwegische Hersteller der gleichnamigen Software Opera, die auch einen Web-Browser beinhaltet. In Zusammenhang mit dessen Vorwurf will die EU-Kommission zugleich die Kopplung anderer Microsoft-Produkte mit dem Windows-Betreibsystem prüfen. Zudem klagte der Europäische Ausschuss für Interoperable Systems (ECIS) darüber, dass Microsoft die Entwicklung von Konkurrenzprodukten zu dem Email-Client Outlook behindere, indem es wichtige Informationen zurückhalte. Microsoft kündigte an, vollständig mit der EU-Kommission zusammenzuarbeiten. Die will die Untersuchungen mit Priorität vorantreiben, jedoch ist mit einem Ergebnis vermutlich erst in einigen Monaten zu rechnen.
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