Netzwerk ohne Funk und Kabelsalat – Datentransfer über die Steckdose

Netzwerk ohne Funk und Kabelsalat - Datentransfer über die Steckdose

Spätestens wenn die Kinder ebenfalls in dem Internet surfen möchten oder ein zweiter Arbeitsplatz angelegt werden soll, ist es Zeit ein Netzwerk einzurichten. Je nachdem wie groß die Wohnung oder das Haus ist, ist das eine mehr oder weniger aufwendige Sache. Denn sollen die Computer miteinander verkabelt werden, heißt es Löcher bohren und Strippen verlegen. Das ist arbeitsintensiv, hinterlässt unschöne Löcher und quer durch das Gebäude führende Kabel bieten eventuell Stolperfallen.

Alternativ bietet sich die kabellose Lösung an. Per Funk, z.B. über einen WLAN Stick, können Computer und auch andere Hardware miteinander verbunden werden. WLAN bietet den Vorteil der schnellen, einfachen Installation ohne Kabelsalat und ein dadurch flexibleres Netzwerk. Doch WLAN hat auch den Nachteil, bei zu dicken Wänden oder Störungen von außen eventuell zu versagen. Zudem haben manche Nutzer große Sorge, dass sich ein unbefugter Dritter Zugang zu ihrem Funknetzwerk verschaffen könnte. Und auch das ungute Gefühl bezüglich der Strahlung durch das Funk-Netzwerk hält manche Nutzer von einer solchen Installation ab.

Nicht ganz neu, aber nun von Siemens Switzerland überarbeitet ist die Idee, Stromkabel für den Datentransport innerhalb des Netzwerks zu benutzen. (Als sogenanntes Powerline-Internet ist diese Möglichkeit bereits als DSL-Alternative bekannt.) Doch anders als bei einem Internetzugang über das Stromkabel fungiert das Stromkabel in einem Gebäude nur als internes Netzwerk, auch als Bezeichnung Powerline. Das spart fast völlig das Kabelverlegen, ist keine Funk-Lösung und setzt keine großen Investitionen voraus.

Dabei ist das Internet-Modem wie üblich mit einem Internetanschluss verbunden. Die Geräte des Nutzers werden aber mit einem Adapter in der Steckdose angeschlossen. Der kommuniziert mit einem anderem Adapter in der Steckdose in zum Beispiel dem Nachbarraum, an den wiederum ein Netzwerk-Client (zum Beispiel ein Computer) angeschlossen wurde. Das in dem Haus oder der Wohnung verlegte Stromkabel ersetzt also das Netzwerkkabel bzw. die WLAN-Verbindung.

Siemens Switzerland entwickelte das sogenannte HomePlug Set HPN-3100-D. Es ermöglicht bis zu 15 Netzwerk-Teilnehmern eine Kommunikation über das hauseigene Stromkabel. Dabei können sie sich eine theoretische Bandbreite von 25 Mbit pro Sekunde teilen. Die Clients sollen bis zu 350 Metern voneinander entfernt sein können. Dafür, dass kein unberechtigter Dritter den Datenverkehr mithört, soll eine 56-Bit-Datenverschlüsselung sorgen. Nutzer mit Argwohn gegenüber elektromagnetischer Verträglichkeit sei gesagt, dass das HomePlug Set die erweiterten europäischen Normen für den Wohnbereich erfüllt.

Das HPN-3100-D HomePlug Set ist für 99,- € erhältlich und wird in Deutschland von der New Tech Products Handels GmbH vertrieben. Das Set beinhaltet zwei Adapter (sogenannte HomePlugs), zwei Verbindungskabeln und Zubehör sowie Bedienungsanleitung ausgeliefert. Damit können zwei Netzwerk-Clients, zum Beispiel zwei Computer, über die Steckdosen miteinander verbunden werden. Weitere Adapter sind erhältlich, was eine Erweiterung auf bis zu 15 Netzwerk-Teilnehmer ermöglicht. Die Plug-and-Play-Lösung ermöglicht den Einsatz mit allen gängigen Betriebssystemen inklusive Mac und Linux.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Cloud statt Konsole – Die Zukunft der Unterhaltung

Cloud statt Konsole

Die Zukunft der Unterhaltung

Die Zeiten, in denen man für einen spannenden Abend eine teure Konsole, stapelweise Discs oder teure Kinotickets brauchte, sind vorbei. Ab 2026 könnte die beste Unterhaltung direkt aus der Cloud auf dem Fernseher laufen – […]

Fahrzeugschein jetzt digital – Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Fahrzeugschein jetzt digital

Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Die neue Bundes-App „i-Kfz“ bringt den Fahrzeugschein auf das Smartphone. Autofahrer können das Dokument digital verwenden, teilen und sogar offline vorzeigen. Innerhalb Deutschlands reicht der digitale Fahrzeugschein ab sofort aus. […]

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen für 2026

Gesetzliche Krankenkassen

Zusatzbeiträge für 2026

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen seit Jahren – und auch 2026 müssen sich Versicherte auf höhere Abgaben einstellen. Neben dem festen Beitragssatz von 14,6 Prozent erhebt jede Krankenkasse individuelle Zusatzbeiträge, um steigende Kosten für Behandlungen, Medikamente und eine älter werdende Bevölkerung auszugleichen. Warum diese Aufschläge nötig sind und wie sie sich 2026 entwickeln sollen, lesen Sie hier. […]

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht – Streit um Porno-Websites

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht

Streit um Porno-Websites

Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf stellt den Sperrzwang für Internetprovider infrage. Während der Schutz von Minderjährigen unbestritten bleibt, geraten deutsche Regelungen durch EU-Recht zunehmend unter Druck. […]

Digitale Steuerbescheide ab 2026 – Papier nur auf Wunsch

Digitale Steuerbescheide ab 2026

Papier nur auf Wunsch

Ab 2026 werden Steuerbescheide in Deutschland in der Regel nur noch digital bereitgestellt. Papier gibt es nur auf Wunsch. Was bedeutet das für Bürgerinnen, Bürger und Kanzleien? Hier erfährst du verständlich, was sich ändert – und wie du dich vorbereitest. […]

Scheinbarer App-Zwang – congstar wegen Irreführung verurteilt

Scheinbarer App-Zwang 

 congstar wegen Irreführung verurteilt

Die Telekom-Tochter congstar behauptete, ihr Online-Kundencenter werde 2025 abgeschaltet – und drängte damit Kunden zum App-Download. Doch das stimmte gar nicht. Ein Gerichtsurteil deckt nun auf, wie weit der vermeintliche App-Zwang wirklich ging. […]