Virtuelle Stadtrundfahrt – Google Street View in Deutschland gestartet

Google Street View in Deutschland gestartet

Zunächst startete Google Street View in den USA, später wurde der Dienst auch für einige andere Länder verfügbar. Im Jahr 2008 und teilweise noch im Jahr 2009 fuhren die mit speziellen Kameras ausgerüsteten Google Street View-Autos auch durch deutsche Straßen und seit heute ist Googles Street View mit den Bildern aus deutschen Städten online. Nach einigen Vorabveröffentlichungen, die lediglich einen Vorgeschmack boten, sind jetzt die Straßen von 20 großen Städten Deutschlands (Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart, Wuppertal) virtuell befahrbar. Im nächsten Jahr sollen weitere deutsche Städte folgen. Street View ist eine Erweiterung des Kartendienstes Google Maps, der Bilder aus inzwischen 24 Ländern zeigt. Der Dienst kann in einem Browser (wie Internet Explorer oder Firefox) ohne zusätzliche Software genutzt werden. Dafür rufen Nutzer in ihrem Browser Google Maps auf, geben einen Ort oder eine Adresse ein und ziehen das orangefarbene Männchen, das sich oben links auf der Zoomfunktion befindet, auf die Straßenkarte. Sind Bilder zu diesem Ort verfügbar, ist das an einer blauen Färbung erkennbar und das Männchen kann dort abgesetzt werden.

Nun erscheint die Fotoansicht der Straße. Mit Google Street View kann sich der Nutzer virtuell durch die Straßenzüge bewegen, den Rundumblick genießen, vor- und rückwärts gehen, an Kreuzungen abbiegen und auch stehen bleiben, um an Häuserfassaden hinauf zu schauen und Einzelheiten heran zu zoomen. Street View bietet damit eine interessante Möglichkeit, eine Stadt von dem Computer aus zu erkunden. Der Nutzer kann sich in Street View folgendermaßen bewegen: Pfeiltasten (vor, zurück, links, rechts gehen), Maus drücken und halten (Bild schwenken), Mausrad (hinaus- und hineinzoomen).

In Deutschland stieß Street View auf einige Kritik von Datenschützern und Politikern. Letztlich ermöglichte Google es Hauseigentümern und -bewohnern exklusiv in Deutschland, ihre Häuser unwiderruflich verpixeln zu lassen. Gesichter und Autokennzeichen werden ohnehin automatisch unkenntlich gemacht. Rund 244.000 der betroffenen Haushalte, das entspricht etwa 3 Prozent, machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Die betroffenen Häuser erscheinen im Vorbeifahren wie hinter dichtem Nebel. Ob die Forderung nach der Unkenntlichmachung des eigenen Hauses der richtige Schritt ist, müssen die Anwohner und Inhaber selber entscheiden. Jedoch wird ein verpixeltes Haus beispielsweise Miet- oder Kaufinteressenten, die sich über das Internet informieren möchten, sicherlich eher abschrecken. Potentielle Einbrecher wird es jedoch eher auf das Haus aufmerksam machen. Man könnte nämlich meinen, es gäbe dort tatsächlich etwas zu verbergen.

Weitere Informationen

telespiegel-News vom 15.05.2010: Google Street View – Nutzerdaten aus WLAN-Netzwerken mitgeschnitten
telespiegel-News vom 10.08.2010: Google Street View – Dienst soll in Deutschland in diesem Jahr starten
telespiegel-News vom 01.03.2011: Street View und Co. – Wirtschaft unterschreibt Selbstverpflichtung für Geodatendienste

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Kritische Windows-Sicherheitslücke – Nutzer sollten schnell handeln

Kritische Windows-Sicherheitslücke

Nutzer sollten schnell handeln

Alle gängigen Versionen des beliebten Windows-Betriebssystems sind von einer massiven Sicherheitslücke betroffen. Diese ermöglicht es potenziellen Angreifern, den Computer per Fernzugriff zu übernehmen. Mittlerweile wurde die kritische Schwachstelle mit der Bezeichnung CVE-2025-47981 von Microsoft geschlossen. […]

Neue EU-Verordnung - Überweisungen, besserer Schutz vor Betrügern

Neue EU-Verordnung

Überweisungen, besserer Schutz vor Betrügern

Betrüger nutzten eine Lücke beim Datenabgleich bei Überweisungen, um an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Eine EU-Verordnung soll dieses Vorgehen unterbinden. Denn ab dann gibt es eine Pflicht zum Abgleich zwischen der IBAN und der Empfängeradresse bei Online- und Offline-Überweisungen. […]

Designtricks beim Webdesign – so beeinflussen uns Dark Patterns

Designtricks beim Webdesign

So beeinflussen uns Dark Patterns

Warum klickt man plötzlich doch auf „Kaufen“, obwohl man nur schauen wollte? Hinter solchen Entscheidungen stecken oft gezielte Designtricks: sogenannte Dark Patterns. Dieser Artikel zeigt, wie sie funktionieren – und wie du sie erkennst. […]

Sterben Emojis aus? – Gen Z entwickelt ihre ganz eigene Symbolsprache

Sterben Emojis aus?

Gen Z entwickelt ihre ganz eigene Symbolsprache

Emojis können unterschiedliche Emotionen ausdrücken, je nachdem, von wem sie verwendet werden. Das zeigt, dass die Darstellungen längst einem generationsspezifischen Wandel unterliegen, was das Potenzial für Missverständnisse speziell zwischen den verschiedenen Generationen birgt. […]

Neues Messverfahren - So prüft die Bundesnetzagentur den Handy­empfang

Neues Messverfahren

So prüft die Bundesnetzagentur den Handy­empfang

Die Bundesnetzagentur startet ein neues Handy-Messsystem: Acht Smartphones ermitteln im Straßen­verkehr die tatsächliche Surf­geschwindigkeit und Sprach­qualität aller Netzanbieter. Kommunen und Dienstleister können mitmessen – ein wichtiger Schritt zu besserem Mobilfunk für alle. […]

Das Nothing Phone 3 ist endlich da – neues Design mit „Glyph Matrix“

Das Nothing Phone 3 ist endlich da

Neues Design mit „Glyph Matrix“

Nach zwei Jahren Wartezeit ist das neue Nothing Phone 3 endlich da. Besonders die sogenannte „Glyph Matrix“ auf der Rückseite fällt bei dem Smartphone ins Auge. Mit der neuen Generation wagt das junge britische Unternehmen einen Vorstoß in das High-End-Segment. […]