
Der neue WLAN-Standard steht in den Startlöchern: die Wi-Fi Alliance hat angekündigt, im Herbst dieses Jahres ein Programm zum Test der Kompatibilität des neuen WLANs zu starten. Anfang 2020 soll das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) den Standard dann finalisieren. Wi-Fi 6 wird rückwärtskompatibel sein, da der neue WLAN-Standard auf den vorhandenen Technologien aufbaut und diese in Zukunft effizienter machen soll.
Die Umbenennung des WLAN-Standards
Bisher trugen die Standards Namen wie zum Beispiel 802.11ac oder 802.11n. Die Bezeichnung des neue Standards 802.11ax wurde von der zuständigen Wi-Fi Alliance durch die einfachere Bezeichnung Wi-Fi 6 ersetzt. Diese neue Namensgebung soll dafür sorgen, dass Nutzer sofort erkennen, zu welchem Netzwerk und mit welchem WLAN-Standard sie sich verbinden. Hierzu sollen die Hersteller von Software und Hardware in Zukunft spezielle Logos verwenden, die den Standard auf einen Blick ersichtlich machen. Die bisherigen Namen der Standards waren für viele Nutzer hingegen nichtssagend. In Zukunft wird der momentan noch aktuelle Standard 802.11ac zu Wi-Fi 5 und der Standard 802.11n zu Wi-Fi 4.
Wi-Fi 6 bietet einen erhöhten Datendurchsatz
Die neue WLAN-Ära bietet aufgrund einer höheren Modulationsdichte pro Datenpaket rund 25 Prozent mehr Datendurchsatz als der bisherige Standard Wi-Fi 5, der seit dem Jahr 2013 verbreitet ist. Darüber hinaus steigt die Anzahl der maximalen Kanäle von vier auf acht. Dies bedeutet, dass es mit dem neuen WLAN möglich ist, acht Sende- und acht Empfangsantennen (8×8 Multiple Input Multiple Output) zu belegen. Der Router kann zur gleichen Zeit Daten an mehrere Endgeräte sowohl versenden als auch empfangen. Daraus ergibt sich, dass mit dem neuen WLAN theoretisch ein Datendurchsatz von bis zu 11 Gbit pro Sekunde möglich ist.
Simultane Nutzung der Frequenzbereiche
Wi-Fi 6 ermöglicht zudem die gleichzeitige Nutzung des 2,4- und 5 GHz-Bereiches. Der aktuelle Standard Wi-Fi 5 konnte bisher nur entweder auf 2,4 oder auf 5 GHz zugreifen und zwischen diesen beiden Bereichen wechseln. Dadurch, dass Router nun auf beide Frequenzbereiche zur selben Zeit zugreifen können, ist mit weniger Störungen und gleichzeitig mit einer höheren Geschwindigkeit zu rechnen.
MIMO-OFDM
Der neue Standard unterstützt außerdem die neue Technologie „Multiple Input Multiple Output – Orthogonal Frequency Division Multiplexing“ (kurz: MIMO-OFDM). Diese Technologie verhindert durch eine feinere Signalaufteilung, dass es bei zeitgleichen Netzzugriffen zu Verzögerungen bei der Übertragung kommt. Insbesondere an stark frequentierten Orten wie zum Beispiel Bahnhöfen, Flughäfen oder in großen Einkaufszentren, soll der neue Standard dafür sorgen, dass die Netzwerke nicht überlastet sind und viele Nutzer gleichzeitig einen verzögerungsfreien Zugriff haben.
Die Vorteile des neuen WLAN-Standards auf einen Blick
- Höhere maximale Bandbreite (theoretisch bis zu 11 Gbit/s)
- Mehr Effizienz bei der Aufteilung der Bandbreite
- Wi-Fi 6 Router können mit mehreren Geräten gleichzeitig kommunizieren
- Höhere Stabilität der einzelnen Verbindungen
- Verbesserte Akkulaufzeit und niedrigerer Stromverbrauch
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