Vernetzte Toilette – ganz smart mit Urinprobe

Vernetzte Toilette - ganz smart mit Urinprobe

Apps gibt es für alle Lebenslagen. Das gilt auch für Smarthome. Neu ist, dass sich das vernetzte Heim bis auf das stille Örtchen fortsetzt. Das zumindest zeigte der Badezimmerhersteller Duravit in der letzten Woche auf der ISH – Weltleitmesse Erlebniswelt Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik, erneuerbare Energien. Kurioserweise bewirbt der Hersteller seine App-gesteuerte Toilette BioTracer nicht sonderlich. Der Grund: Es handelt sich bisher lediglich um einen Prototyp. Dennoch zog die Kombination aus Kloschüssel und Smarthome viele Interessierte in den Bann. Denn immerhin ist das vernetzte Porzellan eine Weltneuheit.

Aufs Klo mit Smartphone – aber natürlich!

Smartphone-Nutzer gehen ohnehin gern mit ihrem kleinen Gerät auf das stille Örtchen. Manchmal soll dieses dabei regelrecht in das Wasser fallen. Das bleibt nicht ohne Folgen, wie krasse Fälle zeigen. Im Falle der BioTracer-Toilette von Duravit sollten die Besucher jedoch ihr Gerät fest in der Hand halten. Denn dort können sie interessante Informationen zu ihrer aktuellen Aktivität ablesen.

Konkret bedeutet das: Die Toilette ist nicht nur in das Smarthome eingebunden. Sie ist vielmehr mit Sensoren ausgestattet. Diese messen nach Aktivierung per Smartphone aktuell zehn biologische Werte im Urin – natürlich vollautomatisch, damit sich der Nutzer auf sein Geschäft konzentrieren kann. Das Verfahren beinhaltet das Messen von unter anderem dem Anteil der Glukose, der Leukozytenzahl, dem Blutanteil, dem Eiweißanteil, dem Nitritwert sowie dem pH-Wert. Diese Werte senden die Sensoren an die App, über die der Nutzer die Zusammensetzung seiner Hinterlassenschaft studieren kann. Die App weist außerdem auf besonders stark von der Norm abweichende Werte hin.

BioTracer bringt Urin und Fitnessarmband zusammen

Das ist nicht unsinnig, denn die Werte geben Rückschluss auf den aktuellen Gesundheits- und Fitnesszustand des Nutzers. Messfehler vermutlich allerdings inklusive. Dieser kann damit seine Aktivitäten oder Ernährung entsprechend anpassen. Weiter gedacht bedeutet dies eine Verknüpfung von Toilettennutzung und Fitnessarmband. Fitnessfans werden beide Funktionen als Überwachungsparameter ihrer individuellen Programme nutzen.

Urinmesswerte: Bleibt das Privateste privat?

Ein Pluspunkt für BioTracer ist der Datenschutz. Zumindest oberflächlich betrachtet. Denn die Daten gelangen per Bluetooth auf das Handy und werden auf keinem Server zwischengespeichert. Allerdings kann ein Toilettenbesitzer mit seinem Smartphone auch die Urinwerte seiner Familie und Gäste messen. Das wiederum ist möglicherweise ein Garant für Überraschungen. Denn biologisch kundige App-Nutzer könnten auf diesen Weg unter anderem Anzeichen einer Schwangerschaft bei der Partnerin feststellen. Das Privateste muss im Smarthome eben nicht immer privat bleiben …

Mehr Informationen

Handy fallt ins Wasser – was tun?

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Hybrid-Plattform - so verändert die Xbox das Gaming

Hybrid-Plattform

So verändert die Xbox das Gaming

Alle großen Konsolenhersteller arbeiten stetig an innovativen Möglichkeiten, die das Spielerlebnis noch weiter verbessern können. Die nächste Neuheit von Microsoft bei der Xbox soll eine hybride Spieleplattform sein, die für 2028 angekündigt wurde. […]

Sixth Generation – Weg für den Mobilfunkstandard der Zukunft geebnet

Sixth Generation

Weg für den Mobilfunkstandard der Zukunft geebnet

Während an vielen Orten bis jetzt nicht einmal das 5G-Netz ausgebaut ist, ist die nachfolgende Mobilfunkgeneration bereits in Planung. Die Sixth Generation (6G) soll einen bis zu hundertfach höheren Datendurchsatz ermöglichen. Bis das 6G-Netz allerdings verfügbar ist, werden noch einige Jahre vergehen. […]

Teurer Facebook-Post –  insgesamt 10 000 Euro wegen Badewannenfoto

Teurer Facebook-Post

Insgesamt 10 000 Euro wegen Badewannenfoto

Ein Facebook-Post vor Jahren, den der Verfasser bereits längst vergessen hatte, kostet diesen jetzt insgesamt 10 000 Euro. Denn nachdem der Künstler, der das Foto erstellte, klagte, bestätigte das OLG Köln die Urheberrechtsverletzung. Auch eine Verfassungsbeschwerde scheiterte. […]