Comeback für ausrangierte Smartphones – Informationskampagne der VZ

Comeback für ausrangierte Smartphones – Informationskampagne der VZ

Von morgen bis zum 8. Oktober finden die „Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit“ statt. Mit diesen soll für das wichtige Thema öffentliche Aufmerksamkeit geschaffen werden. Anlässlich der Aktionstage haben die Verbraucherzentralen eine Informationskampagne unter dem Motto „Altes Handy? Zeit für ein Comeback“ ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, Verbraucher dazu zu motivieren, ihre alten Mobiltelefone zu spenden oder fachgerecht zu entsorgen.

Was steckt hinter der Informationskampagne der Verbraucherschützer?

Allein hierzulande werden jährlich ca. 20 Millionen Smartphones verkauft. Gleichzeitig liegen Hochrechnungen zufolge rund 210 Millionen ausrangierte Mobiltelefone in irgendwelchen Schubladen in deutschen Haushalten. Die Smartphones, die gar nicht mehr in Gebrauch sind, werden von 40 Prozent der Verbraucher behalten, da diese glauben, die Geräte eventuell noch einmal zu benötigen. Und das, obwohl bereits ein neues Gerät angeschafft wurde. Diese Zahlen gehen aus einer Umfrage der Verbraucherzentrale hervor. Heutzutage werden Smartphones häufig bereits nach kurzer Zeit durch ein neueres, besseres Modell ersetzt. Denn es kommen ständig neue Smartphones auf den Markt, die noch mehr und bessere Funktionen und deutlich mehr Leistung bieten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass rund die Hälfte aller Deutschen ein Mobiltelefon benutzt, das maximal ein Jahr alt ist. Dabei könnten durch eine längere Nutzung der Geräte wertvolle Ressourcen geschont werden. Zahlreiche Metalle, die in den smarten Handys verbaut sind, werden unter Einsatz umwelt- und gesundheitsschädlicher Chemikalien gewonnen. Ebenso verbrauchen sowohl Produktion als auch Transport der Smartphones sehr viel Energie. Durch den längeren Gebrauch eines Mobiltelefons kann daher nicht nur Geld, sondern auch klimaschädliches Kohlendioxid eingespart werden.

„Deshalb haben Smartphones ein langes Leben und Schubladen-Handys ein Comeback mehr als verdient“, betont Stephan Tietz von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern

Was sollen Verbraucher mit ausrangierten Geräten machen?

Wer sich dennoch dafür entscheidet, sein Smartphone gegen ein neues zu ersetzen, sollte das ausrangierte Modell so schnell wie möglich weiterverwenden. Die Verbraucherzentralen informieren darüber, dass unter anderem die Möglichkeit besteht, die Geräte weiterzuverkaufen. Hierfür gibt es spezielle Secondhand-Plattformen, aber auch Online-Kleinanzeigenportale eignen sich für den Verkauf alter Handys. Zudem gibt es von vielen gemeinnützigen Organisationen Handysammlungen, an die Verbraucher ihre ausrangierten Smartphones spenden können. Bevor das alte Handy jedoch weiterverkauft oder verschenkt wird, ist es wichtig, die eigenen Daten vollständig zu löschen und das Mobiltelefon auf Werkseinstellungen zurückzusetzen. Ist das Smartphone nicht mehr in einem Zustand, um weiterverkauft oder gespendet zu werden, sollten Verbraucher dennoch nicht zur häuslichen Schublade greifen. Vielmehr sei es wichtig, das Mobiltelefon fachgerecht als Elektroschrott zu entsorgen. Das ausrangierte Smartphone hat im Hausmüll nichts verloren. Stattdessen sind die richtigen Anlaufstellen neben Wertstoffhöfen auch der Fachhandel. Zudem können die alten Geräte mittlerweile auch in vielen Discountern, Supermärkten oder Drogeriemärkten abgegeben werden. Denn diese sind seit dem 1. Juli 2022 verpflichtet, ausgediente Elektrogeräte zurückzunehmen.

Worauf weisen die Verbraucherzentralen noch hin?

„Doch nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher, auch Unternehmen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden. Sie sollten nachhaltigen Konsum fördern, anstatt mit gezielten Anreizen den Kauf neuer Smartphones immer weiter zu forcieren“, so Tietz.

Kritisiert wird von den Verbraucherschützern auch, dass es mittlerweile Tauschprogramme gibt. Durch diese werden die Verbraucher noch mehr dazu motiviert, sich ein neues Smartphone zu beschaffen, da sie für ihre alten Handys Prämien bekommen. Überdies können einige Smartphones irgendwann gar nicht mehr verwendet werden, da sie aufgrund auslaufender Softwareupdates nicht mehr sicher sind. Ab nächstem Jahr müssen die Smartphone-Hersteller allerdings mindestens fünf Jahre funktionale Updates und Sicherheitsaktualisierungen für die Geräte garantieren.

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