Der 9,9 Cent-Tarif von Talkline – Sonderkündigungsrecht für Bestandskunden

Der 9,9 Cent-Tarif von Talkline - Sonderkündigungsrecht für Bestandskunden

Ein Handy-Tarif sollte mit Bedacht gewählt werden. Dabei stellt sich die Frage, ob der Nutzer viel oder wenig, oft netzintern oder mit Teilnehmern in anderen Netze telefoniert, ob er häufig Datendienste, SMS und MMS verwendet, ein subventioniertes Handy bekommen möchte und noch vieles mehr. Bei der Wahl muss der Nutzer sich aber nicht nur auf die Angebote der Netzbetreiber beschränken, es gibt auch sogenannte Service Provider. Deren Angebote werden zwar in den Mobilfunk-Netzen der Netzbetreiber realisiert, Vertragspartner ist aber der Mobilfunkanbieter, bei dem der Kunde seinen Tarif beauftragt hat.

Ein solcher Mobilfunkanbieter ist das 1991 gegründete Unternehmen Talkline aus Elmshorn. Nach eigenen Angaben nutzen über 3,4 Millionen Mobilfunkkunden seine Dienste. Das Portfolio von Talkline bietet eine große Auswahl, ist jedoch auf den ersten Blick recht unübersichtlich. Ein Tarif von Talkline geriet nun in die Schlagzeilen, der sogenannte 9,9 Cent-Tarif. Er kann in den Mobilfunknetzen von Vodafone, T-Mobile und E-Plus genutzt werden.

Monatlich 19,80 € beträgt der `Paketpreis´ des 9,9 Cent-Tarifs von Talkline, darin sind 200 Gesprächsminuten enthalten und daraus errechnet sich der potenzielle Gesprächspreis von 9,9 Cent pro Minute. Ein subventioniertes Handy gibt es dazu. Zum 12. Dezember des letzten Jahres wurden die Konditionen des 9,9, Cent-Tarifs verändert. Kunden, die den Tarif vorher bestellt hatten, durften die monatlich enthaltenen Freiminuten für alle innerdeutschen Telefonate verwenden. Wurde der Vertrag später abgeschlossen, gelten die enthaltenen Gesprächsminuten nur noch für Gespräche mit Teilnehmern in dem eigenen Mobilfunknetz und dem deutschen Festnetz. Und noch etwas änderte sich am 12. Dezember in dem 9,9 Cent-Tarif. Wie die übrigen nationalen Telefonate kosten Gespräche, die nach Verbrauch der 200 Gesprächsminuten geführt werden, statt 39 Cent nun 49 Cent pro Minute. Übrigens, ungenutzte Inklusivminuten können nicht in den Folgemonat übertragen werden und verfallen.

Wohl dem, der einen Vertrag mit Talkline über diesen Tarif vor dem 12. Dezember abgeschlossen hat? Weit gefehlt, der Anbieter stellt am 01. März auch diese Kunden auf die neuen Tarifkonditionen um. Da diese für den Kunden ungünstiger sind als die, zu denen er den Vertrag abgeschlossen hat, verfügen die Bestandskunden über ein Sonderkündigungsrecht. Sie können in diesem Fall also bereits vor Ablauf der 24-monatigen Vertragslaufzeit aus dem Vertrag aussteigen und dabei sogar ihr subventioniertes Handy sowie ihre Rufnummer behalten.

Stiftung Warentest berichtet, dass Talkline die betroffenen Kunden derzeit anruft, um sie zu einem Wechsel in den Tarif mit den neuen Konditionen zu bewegen und ihnen als Anreiz den Paketpreis für die Dauer von drei Monaten erlässt. Außerdem biete Talkline den Wechsel in den Free S-Tarif an, für den es dann als Bonbon eine einmalige Gutschrift in Höhe von 50,- € geben soll. Der Tarif ist zwar ohne monatliche Grundgebühr erhältlich, erfordert aber einen Mindestumsatz von monatlich 19,- €, der durch nationale Telefonate erreicht werden kann. Außerdem ist er nur in dem Mobilfunk-Netz von E-Plus verfügbar. Netzinterne Telefonate kosten 29 Cent pro Minute, Gespräche in das deutsche Festnetz 39 Cent pro Minute und alle anderen innerdeutschen Telefonate (immer außer Sonderrufnummern) sogar 59 Cent pro Minute. In diesem Tarif gilt außerdem eine schlechtere Taktung als in dem 9,9 Cent-Tarif und auch der Versand von SMS ist mit 20 Cent immerhin 1 Cent teuerer. Eine gleichwertige Alternative ist der Free S-Tarif also nicht, mit der Wahl eines Discount-Handytarifs sind die betroffenen Kunden sicherlich besser bedient.

Weitere Informationen

Prepaid Tarife Vergleich
Rufnummernportierung – Rufnummermitnahme

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