Mehr Jugendschutz im Mobilfunk – Selbstverpflichtung der Mobilfunkanbieter

Mehr Jugendschutz im Mobilfunk - Selbstverpflichtung der Mobilfunkanbieter

Vor rund zehn Jahren war es noch außergewöhnlich, ein Handy zu besitzen. Dann wurden die Geräte preiswerter, die Tarife günstiger, die Handys kleiner, die Netzabdeckung besser. Inzwischen besitzt rechnerisch jeder Einwohner Deutschlands ein Handy. Rund ein Drittel der Gesprächsminuten fallen im Mobilfunk an. Und die Zielgruppe wird immer jünger. Dass sogar Kinder ein Mobiltelefon besitzen und auch rege verwenden, ist keine Seltenheit mehr.

Diese Entwicklung hat selbstverständlich nicht nur gute Seiten. Denn das Handy ist bekanntlich nicht nur zum telefonieren da. Die vielen Möglichkeiten der kleinen Begleiter locken insbesondere jüngere Nutzer und führen zu ungewollt hohen Rechnungen. Auch die Verwendung der in den Geräten integrierten Handykameras in Verbindung mit Gewalt machen den Jugendschützern Sorge. Auf Initiative des rheinland-pfälzischen Bildungs- und des Jugendministeriums wurde ein Runder Tisch, bestehend aus Fachleuten und Vertretern von Mobilfunk- und Internet-Anbietern, Pädagogen und Elternvertretungen, gebildet. Der führte zusammen mit den Jugendministerien der Länder Gespräche und das Ergebnis war eine Selbstverpflichtung, die von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia Diensteanbieter e.V. (FSM) und den Mobilfunkunternehmen E-Plus, T-Mobile, o2, Vodafone, Mobilcom, Talkline und Debitel ausgearbeitet wurde. Sie ist eine Ergänzung zu der Selbstverpflichtung aus dem Jahr 2005.

Die neue freiwillige Selbstverpflichtung hat drei Kernthemen, berichtet der ddp. Es soll ein Online-Portal aufgebaut werden, in dem sich Eltern über relevante Themen des Jugendschutzes informieren können. Zudem soll die Beratung der Eltern bei einem Vertragsabschluss unter dem Gesichtspunkt Jugendschutz verbessert werden. Der zweite Schwerpunkt bestehe in dem Aufbau einer Hotline mit Ratschlägen und Informationen für Eltern. Und als drittes sollen mehr technische Möglichkeiten entwickelt werden, mit denen Eltern unerwünschte multimediale Inhalte auf dem Handy ihres Kindes sperren können. Auch sollen Handys produziert werden, mit denen der Datenversand per Bluetooth nicht möglich ist. So könnte zum Beispiel, hoffen die Beteiligten, der Verbreitung von Gewaltvideos Einhalt geboten werden.

Weitere Informationen

Handyvertrag – Vergleich
Prepaid-Karte (Guthabenkarte) – Vergleich
Ratgeber – Handykauf und Anbieterwahl

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