Call-by-Call – Am 31.12.2024 ist Schluss

Call-by-Call, am 31.12.2024 ist Schluss

Mit der Öffnung des deutschen Telekommunikationsmarktes durch das Telekommunikationsgesetz von 1996 und dem Ende des Telefonmonopols der Deutschen Telekom Ende der 1990er-Jahre wurde Call-by-Call und Preselection am 1. Januar 1998 eingeführt. Zu diesem Zeitpunkt lagen noch alle Telefonanschlüsse bei der Telekom; alternative Festnetzanbieter kamen erst später. Erste alternative Anbieter erhielten die Möglichkeit, Telefongespräche über ihre Netze abzuwickeln. Durch die Eingabe einer speziellen Vorwahl vor der eigentlichen Rufnummer konnten Verbraucher seitdem günstigere Tarife wählen, ohne den Anbieter dauerhaft wechseln zu müssen. Call-by-Call galt vor allem für Festnetzgespräche und war ein wichtiger Meilenstein für den Wettbewerb in der Telekommunikationsbranche.

Das Ende einer Ära

Regulatorisch verpflichtend angeboten werden musste Call-by-Call durch die Telekom schon seit vielen Jahren nicht mehr. Es existierte weiterhin, weil sich der Branchenverband VATM und die Telekom vertraglich auf eine Fortführung geeinigt hatten. Mit der zunehmenden Verbreitung von Flatrates hat die Bedeutung von sogenannten Vorvorwahlen anderer Betreiber jedoch stark abgenommen. Dennoch blieb Call-by-Call insbesondere für Auslandsgespräche attraktiv, da es preislich günstige Optionen bot, besonders für Ziele außerhalb Europas.

Der telespiegel verabschiedet sich von Call-by-Call

Seit 1999 bot der telespiegel einen eigenen Call-by-Call-Preisvergleich an, der Verbrauchern half, die günstigsten Tarife zu finden. Doch auch diese Datenbank wird am 31. Dezember 2024 abgeschaltet.

Für Nutzer, die weiterhin preiswert telefonieren möchten, gibt es Alternativen. Das sogenannte Callthrough-Verfahren ist eine mögliche Option, um speziell Auslandsgespräche günstig zu führen. Der telespiegel bietet hierzu ebenfalls einen eigenen Preisvergleich an: Callthrough-Preisvergleich.

Alternative Optionen für Telefonate

Für Gespräche ins deutsche Mobilfunknetz lohnt sich der Blick auf sogenannte Allnet-Flatrates. Viele Festnetz-Telefonanbieter bieten diese, wenn überhaupt, nur gegen saftige Zusatzkosten an. Hingegen sind diese Angebote mit einem Handyvertrag aktuell bereits für unter 3 € monatlich erhältlich. Siehe im Handy-Flatrate-Vergleich.

Mit dem Abschied von Call-by-Call endet eine bedeutende Ära in der deutschen Telekommunikationsgeschichte.

4 Kommentare

  1. Ich bevorzuge Festnetztelefonie, statt permanent Mobilfunk oder WLAN ausgesetzt zu sein. Die Gebühren der 01801(+6 Ziffern)-Nummern sind rund dreifach so hoch (Bsp. für FN zu MOB D: 3,9 Ct/min, statt bisher 1,25 Ct/min; zu MOB CH: 14 Ct/min, statt bisher 4,98 Ct/min). Das ist der Preis, dem Mobilwahn zu entfliehen.

  2. Nee – eigentlich ganz gut sogar! 😉
    Das stimmt zwar mit der Ankündigung hier letztendlich, doch wer schaut schon ständig und überall auf allen (Firmen)Unter-Seiten und da immer „alles an“ bzw. allg. kam sonst nirgendwo etwas größer darüber?!
    Ja mag sein 3€(und ob der so taugt?) aber ohne Gerät und das artet meist dann wieder aus…
    Bzw. vorher war’s für Ausland+Mobilfunk viell. 1-2€/mon wenn überhaupt, der deutsche Bürger hat einfach immer weniger (Wahl)Möglichkeiten und die Preisspiralen drehen an allen Ecken und Enden sprunghaft hoch – gerade in den letzen paar Jahren so nur!
    Und „nachhaltig“ bzw. individuell nutzbar – auch wenn von „oben“ ständig so verklickert oft, ist schon lange nix mehr – oft eher immer mehr das Gegenteil leider! 🙁
    MfG

  3. Absolut bescheuert und idiotisch und auch(mal wieder) ohne Vorwarnung!!!
    Und was nützt denn „eine Flat für unter 3€“(angeblich) wenn man einen zusätzlichen Mobilfunkvertrag auch noch dazu + Gerät + etc. braucht!?!
    Das ist so oder so eine ca. 10-fache Verteuerung(oder noch mehr) und das soll Wettbewerb sein und auch noch europäischer oder sonstwas??
    Wiederholt gilt mal wieder: Armes Teutschland!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Pilotprojekt für schnelle Hilfe – automatische Ortung von 110-Notrufen

Pilotprojekt für schnelle Hilfe

Automatische Ortung von 110-Notrufen

Die automatische Ortung von 110-Notrufen ist jetzt auch in Bayern möglich. Durch die AML-Technologie können im Ernstfall Leben gerettet werden. Bisher war die Ortung ausschließlich bei 112-Notrufen möglich. Der Grund hierfür waren datenschutzrechtliche Bedenken. […]

Nutzung des Glasfasernetzes – Urteil für Stärkung der Verbraucherrechte

Nutzung des Glasfasernetzes

Urteil für Stärkung der Verbraucherrechte

Die Vertragslaufzeit darf bei Glasfaseranschlüssen nicht erst ab Freigabe des Anschlusses beginnen. Denn der Ausbau dauert teilweise bis zu einem Jahr. Mit diesem Urteil werden die Verbraucherrechte gestärkt, da Verbraucher nicht länger als zwei Jahre an einen Anbieter gebunden sein dürfen. […]

Vorsicht vor „Quishing“ – perfide Betrugsmasche auf kleinanzeigen.de

Vorsicht vor „Quishing“

Perfide Betrugsmasche auf kleinanzeigen.de

Wer auf kleinanzeigen.de unterwegs ist, sollte besonders aufmerksam sein. Denn dort ist aktuell eine Betrugsmasche im Umlauf, die als „Quishing“ bezeichnet wird. Um an sensible Bankdaten zu gelangen, setzen die Betrüger hierfür QR-Codes ein, die auf betrügerische Websites führen. […]

Bundesnetzagentur - Mehr Werbeanrufe und Rufnummernmissbrauch

Bundesnetzagentur

Mehr Werbeanrufe und Rufnummernmissbrauch

Im vergangenen Jahr stiegen die Beschwerden zu unerlaubten Werbeanrufen um 8 %. Dagegen geht die Bundesnetzagentur mit Bußgeldern und Maßnahmen gegen Verstöße vor. Außerdem gingen über 150.000 Beschwerden zu Rufnummernmissbrauch ein. Dabei wurden tausende Rufnummern abgeschaltet und Rechnungsverbote verhängt. […]