Falle In-App-Käufe – Minderjährige „verspielt“ 1.400 Euro

Falle In-App-Käufe - Minderjährige „verspielt“ 1.400 Euro

Was ist passiert?

Ein Verbraucher erhält deutlich überhöhte Mobilfunkrechnungen. Neben den gewohnten Posten werden Drittanbieterforderungen der Google Ireland Ltd. für den Google Play Store ausgewiesen. Gesamtwert: 1.431,84 Euro. Das Smartphone wird von der minderjährigen Tochter für Onlinespiele genutzt. Um die Kosten zu kontrollieren, haben ihr die Eltern eine Google Play Karte geschenkt. Was ihnen jedoch nicht bewusst war: Über das Guthaben der Gutscheinkarte hinaus, war es der Tochter möglich, bei den gekauften Spiele-Apps In-App-Käufe vorzunehmen – also zusätzliche Inhalte oder Dienste zu kaufen. Als Zahlungsweise war die Handy-Nummer hinterlegt.

Hintergrund

In Spiele-Apps werden oft Zusatzfunktionen beworben. Gerade Kinder und Jugendliche lassen sich schnell dazu verleiten, den Spielerfolg oder das Weiterkommen mit virtuellem Geld zu erkaufen. Oft reicht ein Klick, um einen Zahlungsvorgang auszulösen. Die Abrechnung erfolgt über die Mobilfunkrechnung.

Rechtliche Einordnung und Ergebnis der Beratung

„Wenn Minderjährige ohne Genehmigung der Eltern In-App-Käufe durchführen, sind die Chancen gut, sich erfolgreich gegen die Forderungen zu wehren“, erklärt Kathrin Körber, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Denn: Die Eltern haben selbst aktiv keinen Vertrag mit dem Spieleanbieter abgeschlossen oder dem zugestimmt. „Wird Minderjährigen ein Handy zur Nutzung überlassen, beinhaltet das nicht automatisch die Erlaubnis, Käufe damit abzuwickeln“, so Körber. Auch können Eltern nicht für alle über das Telefon ausgeführten Handlungen verantwortlich gemacht werden. In dem vorliegenden Fall hat Google schließlich den Großteil der Forderung erlassen – insgesamt 1.389,90 Euro.

Tipps der Verbraucherzentrale

„Viele Kinder nutzen Smartphones, deshalb sollte unbedingt eine Drittanbietersperre eingerichtet werden“, empfiehlt Körber. Sie verhindert allerdings nur, dass Dienste über die Mobilfunknummer abgerechnet werden. Sind andere „Zahlungswege“ hinterlegt, wie zum Beispiel eine Kreditkarte oder der Online-Bezahldienst PayPal, greift die Sperre nicht. Deshalb sollten Eltern auf jedem Gerät, auf das Minderjährige Zugriff haben, einen Passwortschutz für jeden Kauf einrichten. Damit werden vor allem versehentliche Käufe unterbunden. Telefonanbieter müssen eine Drittanbietersperre kostenlos einrichten, zur Beantragung kann ein Musterbrief der Verbraucherzentrale Niedersachsen genutzt werden. Alternativ ist auch eine Mail an oder ein Anruf bei dem Support des Anbieters ausreichend.

Weitere Informationen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Gefälschte Mail vom Zoll im Umlauf – Vorsicht vor dieser Spam-Mail

Gefälschte Mail vom Zoll im Umlauf

Vorsicht vor dieser Spam-Mail

Aktuell kursiert eine gefälschte E-Mail, die angeblich vom deutschen Zoll stammt. Der Empfänger wird aufgefordert, vermeintliche Gebühren für ein Paket per Paysafecard zu bezahlen. Dahinter steckt jedoch eine perfide Phishing-Masche. […]

Prepaid-Zahlungen im Internet - Ist Paysafe anonym und sicher?

Prepaid-Zahlungen im Internet

Ist Paysafe anonym und sicher?

Prepaid-Zahlungsmethoden wie die PaysafeCard gehören weltweit zu den beliebtesten Optionen für Online-Transaktionen. Besonders in Deutschland und Österreich erfreut sich die PaysafeCard wachsender Beliebtheit, da sie einfach zu nutzen ist und eine optimale Budgetkontrolle bietet. Ideal für alle, die Wert auf Datenschutz und Sicherheit beim Online-Shopping, Streaming oder Gaming legen. […]

Einheitlicher Look ab 15. Oktober – Google verändert Android-Design

Einheitlicher Look ab 15. Oktober

Google verändert Android-Design

Google macht neue Design-Regeln zur Pflicht für Android. Sämtliche Apps müssen themenbasierte Symbole unterstützen. So soll ein einheitliches Erscheinungsbild auf dem Startbildschirm geschaffen werden. Die App-Icons passen sich künftig automatisch dem gewählten Farbthema an. […]

Digitale Freizeitgestaltung – so verändern Online-Dienste den Alltag

Digitale Freizeitgestaltung

So verändern Online-Dienste den Alltag

Digitale Unterhaltung prägt unseren Alltag wie nie zuvor: Streaming-Dienste, Gaming-Plattformen und Musikangebote stehen rund um die Uhr bereit. Mit der Vielfalt wächst jedoch auch das Bedürfnis nach Sicherheit, Regulierung und Verbraucherschutz. […]