Preisdiskriminierung – Surfverhalten bestimmt Online-Preise

Preisdiskriminierung - Surfverhalten bestimmt Online-Preise

Wer auf modernes Design, aktuelle Trends und verspielte Handhabung setzt, hat mehr Geld in der Tasche. Solche Menschen sind entsprechend bereit, online mehr Geld auszugeben. Das könnte der Grund sein, warum Apple-Fans in der Vergangenheit bei einem Hotel-Portal bis zu 30 Prozent teurere Hotels vorgeschlagen wurden. Das ist aber nur eine Erkenntnis aus einer Studie, die in den USA veröffentlicht wurde.

An der Studie der Northeastern University Boston nahmen 300 Testnutzer teil. Diese surften Online-Portale und Shops auf unterschiedlichen Geräten und Browsern an und mit einer unterschiedlichen History/Chronik im Browser. Die dabei gesammelten Cookies, das Endgerät sowie das Betriebssystem inkl. Browser führten dazu, dass die Portale aus dem Bereich Shopping, Preisvergleich, Energie und Hotel den Testnutzern unterschiedliche Preise anzeigten.

Preisdiskriminierung: (Nur) ein finanzstarker Kunde ist ein guter Kunde

Die Studie zeigt beeindruckend, dass es keinen Einheitspreis im Internet gibt. Die Portale haben Cookies ausgelesen oder Rückschlüsse aus der Gerätekonfiguration gezogen, um die Nutzer einzuteilen. Der „gute Kunde“ landete bei der Suche nach einem Produkt auf einem Angebot mit einem höheren Preis, während der „schlechte Kunde“ den günstigeren (normalen) Preis erhielt. Die Idee dahinter: Wer das Equipment von Unternehmen A nutzt oder eine Vorliebe für das Betriebssystem B hat, zahlt gern ein paar Dollar oder Cent mehr. So zeigte sich, dass Android-Nutzern im Schnitt ein höherer Preis angeboten wurde als Testnutzern, die per PC surften. In einem anderen Fall schien ein Hotelportal die Kunden eher zufällig auf zwei Angebote zu leiten, eins war im Schnitt knapp 20 Dollar teurer. Bei einem Einrichtungshaus waren die angezeigten Preise für Mobilsurfer im Schnitt um 100 Dollar teurer. Selbst die angezeigten Angebote waren generell bei vielen Portalen nicht immer identisch.

Personalisierung: Nutzerdaten sind wertvoll und bringen Umsatz

Das neue Werbenetzwerk von Facebook hat es bereits vorweggenommen, bei Payback ist es ein typisches Phänomen: Nutzer bzw. Käufer zahlen mit ihren Daten. Denn diese können interpretiert werden, zur Gewinnmaximierung nutzen und sogar teuer verkaufen. Daher sollte jeder Nutzer seine Daten schützen. Das endet nur beim Löschen von Cookies, denn viel wichtiger ist es, das eigene Surfverhalten und die technische und persönliche Einstellung der Privatsphäre zu überprüfen. Für konkrete Angebote gilt nach dieser Studie: kein Kauf oder Abschluss ohne einen Vergleich mehrerer Portale!

Mehr Informationen

Gewährleistung und Garantie – bei Hardware oder Software
Ratgeber Internetsucht – Vergnügen und Abhängigkeit
Unterwegs surfen – so funktioniert das
Internetradio – Musik zum legalen Mitschnitt

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Achtung, Betrug – so können KI-Fake-Anrufe enttarnt werden

Achtung, Betrug

So können KI-Fake-Anrufe enttarnt werden

Betrügerische Anrufe und Nachrichten sind aufgrund des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz immer schwieriger zu erkennen. Um sich dennoch vor den betrügerischen Absichten zu schützen, hilft eine Frage, die bei einem vermeintlichen Hilfeanruf gestellt werden kann. […]

Unzulässige Internet-Sportwetten – Spieler können Einsatz zurückfordern

Unzulässige Internet-Sportwetten

Spieler können Einsatz zurückfordern

Spieler können ihre im Internet verlorenen Wetteinsätze von ausländischen Anbietern zurückfordern. Nämlich dann, wenn der Anbieter der Online-Sportwetten zu diesem Zeitpunkt keine gültige Lizenz für Deutschland hatte. Dies hat der Bundesgerichtshof entschieden. […]

Glasfaseranschlüsse – BNetzA veröffentlicht Leerrohrentgelte-Entwurf

Glasfaseranschlüsse

BNetzA veröffentlicht Leerrohrentgelte-Entwurf

Die Telekom muss Wettbewerbern den Zugang zu sogenannten Leerrohren ermöglichen, um zusätzliche Bauarbeiten zu vermeiden. Wie viel das Unternehmen für die Nutzung durch die Konkurrenz erhält, steht bislang noch nicht fest. Jetzt hat die zuständige Behörde einen Kompromiss vorgeschlagen. […]

Adaptive Timeout-Funktion – längere Akkulaufzeit bei Android 15

Adaptive Timeout-Funktion

Längere Akkulaufzeit bei Android 15

Ein neues Feature, das mit Android 15 kommen soll, könnte die Akkulaufzeit von Android-Geräten erheblich verlängern. Entdeckt wurden Hinweise auf „adaptive Timeout“ auf der zweiten Developer Preview. Das neue Betriebssystem soll bereits in einigen Monaten erscheinen. […]