Kostenfalle – Anrufbeantworter können R-Gespräche annehmen

Kostenfalle - Anrufbeantworter können R-Gespräche annehmen

In Notfällen ist es sicherlich nützlich, jemanden per R-Gespräch anrufen zu können. Über die kostenfreie Rufnummer des Anbieters wird eine Verbindung mit dem Telefonanschluss des gewünschten Gesprächspartners aufgebaut. Wenn dieser abhebt, bekommt er eine Ansage zu hören, in der er darauf hingewiesen wird, dass jemand versucht, ihn per R-Gespräch zu erreichen und wie viel ihn die Verbindung kosten wird. Die Annahme dieses Gesprächs muss er mit durch Drücken einer Tastenkombination oder ein „Ja„ akzeptieren. Die Kosten der Verbindung zahlt dann der Angerufene, der Anrufer telefoniert kostenfrei.

Darauf, dass dieses System für Nutzer eines Anrufbeantworters zu einer Kostenfalle werden kann, wird hingewiesen. In einem Experiment, wurde ein Anschluss mit eingeschaltetem Anrufbeantworter angerufen. Die Ansage des Anrufbeantworters bestand aus einem Hörspiel, in dem oft das Wort „Ja„ vorkam. Das System des R-Gespräch-Anbieters akzeptierte die Bandansage als Bestätigung des Teilnehmers und stellte das R-Gespräch in 25 Prozent der Versuche durch. Wenn also ein aktivierter Anrufbeantworter in dem Moment, in dem die Zustimmung des Teilnehmers zu der Annahme des R-Gesprächs gefordert wird, eine entsprechende Tonkombination oder ein „Ja„ abspielt, kann das dazu führen, dass die Verbindung mit dem Anrufer hergestellt wird und der Angerufene dafür zahlt, obwohl er nicht wissentlich zugestimmt hat. Das kann zu einer ungewollt hohen Telefonrechnung führen, denn ein R-Gespräch ist um ein Vielfaches teurer als ein übliches Telefonat und es kann auch „Spaßvögel„ animieren, die Telefonrechnung eines Teilnehmers in die Höhe zu treiben.

Es wird den Nutzern eines Anrufbeantworters geraten aufmerksam zu werden, wenn sie in ihrer Telefonrechnung unerklärliche Posten für R-Gespräche finden oder die Annahmemöglichkeit für R-Gespräche an dem eigenen Telefonanschluss von der Telefongesellschaft sperren zu lassen.

Mehr Informationen

Festnetz – Übersicht
Rechte und Pflichten von Telefonkunden
Fehlerhafte Telefonrechnung
Urteil – Eltern haften nicht für R-Gespräche ihrer Kinder

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Schnelles Internet - Wie weit hängt Deutschland beim Netzausbau zurück?

Schnelles Internet

Wie weit hängt Deutschland beim Netzausbau zurück?

Menschen in Deutschland haben inzwischen ein offizielles Recht auf schnelles Internet. Was das bedeutet und woran die Verzögerungen liegen, haben wir hier zusammengefasst. Vor allem in ländlichen Regionen gibt es nach wie vor Probleme, die nur stückweise angegangen werden. […]

Programmfehler „Acropalyse“ – Inhalte können wiederhergestellt werden

Programmfehler „Acropalyse“

Inhalte können wiederhergestellt werden

Screenshots, die mit dem Pixel-Tool Markup bearbeitet und zugeschnitten wurden, ließen sich aufgrund eines Bugs wieder vollständig herstellen. Mittlerweile ist die potenzielle Sicherheitslücke geschlossen – aber auch das Snipping-Tool von Microsoft weist ein entsprechendes Problem auf. […]

Abzocke mit „Amazon-Paletten“ – Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Abzocke mit „Amazon-Paletten“

Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Mit vermeintlichen Schnäppchen locken Betrüger arglose Verbraucher in eine Falle und ziehen ihnen das Geld aus der Tasche. Die Ware erhalten die Kunden nie. Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt aktuell vor der Betrugsmasche mit angeblichen „Amazon-Paletten“. […]

Illegale Streaming-Plattform – Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Illegale Streaming-Plattform

Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Der Alliance for Creativity and Entertainment ist ein Schlag gegen die beliebte illegale Streaming-Plattform Streamzz gelungen. Die Ermittler konnten die Seite offline nehmen, auf der mehr als 75 000 Filme illegal angeboten wurden. Betrieben wurde die Plattform aus Deutschland. […]

Gerichtsurteil – Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Gerichtsurteil

Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Das Oberverwaltungsgericht NRW hat entschieden, dass ein Abo-Dienst, der über das Drücken einer Tastenkombination im Festnetz abgeschlossen wird, rechtswidrig ist. Grund ist ein Verstoß gegen die Preistransparenz und das Wettbewerbsgesetz sowie eine rechtswidrige Rufnummernnutzung. […]