Fortschritt der Nanotechnik – Kleinster Beschleunigungssensor weltweit

Fortschritt der Nanotechnik – Kleinster Beschleunigungssensor weltweit

Ein Forscherteam aus Schweden und Deutschland hat den kleinsten Beschleunigungssensor der Welt aus hochleitfähigem Graphen entwickelt. Der winzige Sensor kann in tragbare elektronische Geräte wie beispielsweise in Smartphones integriert werden.

Nanotechnik ist die Zukunft

Jahrelang galten MEMS (Micro-Elektro-Mechanische-Systeme) als Basis für Innovationen in der Sensor- und Medizintechnologie. NEMS (Nano-Elektro-Mechanische-Systeme) lösen die Microtechnik nun ab.

Warum eignet sich Graphen als Material?

Graphen verfügt über hervorragende mechanische Eigenschaften und weist eine sehr dünne Schichtstruktur auf. Durch diese dünne Schichtstruktur, können Komponenten wesentlich verkleinert werden. Graphen verändert seinen Widerstand, sobald es einem Druck oder einer Dehnung ausgesetzt wird. Darüber hinaus weist Graphen eine sehr gute Leitfähigkeit auf, so dass die Elektronen leicht und schnell durch das Material flitzen können. Aus diesem Grund handelt es sich bei Graphen um einen der besten Werkstoffe für Beschleunigungssensoren.

In welchen Bereichen kann der Sensor eingesetzt werden?

Der winzige Beschleunigungssensor, der von den Forschern der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) Stockholm zusammen mit Kollegen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen entwickelt wurde, kann unter anderem in der Navigation oder als Schrittzähler eingesetzt werden. In der Medizin können die kleinen Sensoren zur Überwachung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verwendet werden. Als Grundlage von Motion-Capture-Wearables können die winzigen Sensoren kleinste Bewegungen registrieren. So kann zum Beispiel der Blutdruck, der Blutzucker oder die Herzfrequenz gemessen werden. Ebenso können Wechselwirkungen zwischen Biomolekülen oder zwischen künstlichen Implantaten und Gewebezellen untersucht werden. Auch für Systeme wie Mikrofone, Gyroskope, Resonanten oder Aktuatoren kann das NEMS-Prinzip genutzt werden.

Wie geht es mit NEMS weiter?

Das Ziel der Forscher aus Deutschland und Schweden ist es, eine industriell nutzbare Produktionstechnik zu entwickeln. Professor Max Lemme, Inhaber des Lehrstuhls für Elektronische Bauelemente der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen blickt optimistisch in die Zukunft: „(…) das Material könnte in einigen Jahren zur Marktreife gelangen. Um dies zu erreichen, arbeiten wir an industriekompatiblen Herstellungs- und Integrationsmethoden.“

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Nutzungsrechtsverletzung – Internetanbieter muss DNS-Sperre einrichten

Nutzungsrechtsverletzung

Internetanbieter muss DNS-Sperre einrichten

Der Bundesgerichtshof hat einen Internetzugangsanbieter zur Einrichtung einer Internetsperre verpflichtet. Denn als Zugangsvermittler tragen seine Dienste zur Verletzung der Nutzungsrechte bei. Geklagt hatten Wissenschaftsverlage. […]

Revolutionär – Samsung stellt Display vor, das biometrische Daten misst

Revolutionär

Samsung stellt Display vor, das biometrische Daten misst

Der Hersteller Samsung hat ein neues Display vorgestellt, das die Smartphone-Welt revolutionieren könnte. Das spezielle Sensor-OLED-Display dient in seiner gesamten Fläche als Fingerabdrucksensor. Hierdurch soll unter anderem die Authentifizierung beschleunigt und verbessert werden. […]

Aus für „Hallo Magenta“ – Telekom stellt Smart Speaker am 30. Juni ein

Aus für „Hallo Magenta“

Telekom stellt Smart Speaker am 30. Juni ein

Sämtliche Funktionen des intelligenten Lautsprechers „Hallo Magenta“ der Telekom werden in wenigen Wochen eingestellt. Das bedeutet nach nicht einmal vier Jahren das Aus für den Smart Speaker. Nur ein Teil der Käufer bekommt sein Geld zurück. […]

Urteil – Anbieter darf Handyvertrag nicht an die Schufa melden

Urteil

Anbieter darf Handyvertrag nicht an die Schufa melden

Das Weiterleiten von Positivdaten der Kunden an Auskunfteien durch Mobilfunkanbieter ist eine übliche Vorgehensweise. Verbraucherschützer konnten jetzt einen Erfolg vor Gericht erzielen, der dieses Vorgehen untersagt. Denn auch Positivdaten können negative Auswirkungen für den Kunden haben. […]