Corona-Warn-App – Anonymes Einchecken per QR-Code als neues Feature

Corona-Warn-App – Anonymes Einchecken per QR-Code als neues Feature

Aktuell steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder an. Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes, die seit dem 16. Juni letzten Jahres zur Verfügung steht, soll dabei helfen, Infektionsketten besser nachvollziehen zu können. Am 16. April soll die App nun eine längst geforderte neue Funktion erhalten: das Einchecken per QR-Code beispielsweise beim Besuch von Veranstaltungen, Restaurants oder privaten Feiern.

Wie funktioniert die Corona-Warn-App bisher?

Bislang wird in der App angezeigt, wenn ein Nutzer in den vergangenen 14 Tagen Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatte. Angezeigt wird dies allerdings nur dann, wenn der Abstand zu der entsprechenden Person relativ nah (ca. 1,5 Meter) war und über einen längeren Zeitraum (mindestens 10 Minuten) war. Sind Personen auf derselben Veranstaltung, aber nicht in direkter Nähe, wird auch bei einer positiv getesteten Person keine Warnung von der App an andere Nutzer gegeben.

Das neue Feature der App

Genau dies soll die neue Funktion nun ändern und somit dabei helfen, mögliche Cluster zu erkennen. Beim Betreten von Feiern, Veranstaltungen oder Gaststätten, sollen die Besucher mit einem QR-Code einchecken können. Wird ein Gast derselben Veranstaltung später positiv getestet, wird das Ergebnis an den Server des Robert-Koch-Instituts übertragen. Alle anderen Gäste erhalten eine Warnung per App. Hierbei müssen die Nutzer weder ihren Namen noch ihre E-Mail-Adresse oder Telefonnummer nennen. Es handelt sich um ein anonymes Einchecken, denn die Angaben über einen Besuch werden nur auf dem eigenen Smartphone gespeichert. Genau wie bisher, wird nun eine Warnung an alle Beteiligten per App gesendet. Das Gesundheitsamt bleibt auch weiterhin außen vor. „Die datensparsame Check-In Funktion der Corona-Warn-App ist überfällig“, sagt Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg. Eine vergleichbare Funktion wird momentan bereits von der Luca-App geboten.

Was steckt hinter der Luca-App?

Diese App setzt, anders als die CWA voraus, dass sich die Nutzer mit ihrem Namen sowie ihrer Telefonnummer registrieren. Kommt es zu einem positiven Corona-Fall, werden die Daten der Besucher gesammelt und an das Gesundheitsamt übermittelt. Dieses übernimmt anschließend die Kontaktnachverfolgung. Die Nutzer der App werden demnach nicht in der App direkt über den Kontakt informiert. Da bei der Luca-App die Nutzer vom Staat identifiziert werden können, steht sie in der Kritik. IT-Forscher kritisieren die Datensicherheit und bemängeln zudem, dass der Quellcode der Luca-App nicht öffentlich ist.

CWA hauptsächlich für private Events

Laut Gesundheitsministerium, ist die neue Funktion der Corona-Warn-App vorwiegend für Familienfeiern und andere private Events gedacht. Die Luca-App kann hingegen dabei helfen, das Gesundheitsamt schneller über weitere Kontakte zu informieren, wenn es in Restaurants und Cafés zu positiven Fällen kommt. Bisher ist meist noch eine von Hand geführte Gästeliste für die Gastronomie vorgesehen. In Zukunft sollen Gäste alternativen einen QR-Code einscannen können.

„Der QR-Code der CWA wird in einer Form bereitgestellt, dass andere Apps der digitalen Kontaktlistenerfassung, wie z.B. Luca, diesen in ihren eigenen QR-Code integrieren können und somit ein Check-In beider Anwendungen mit einem QR-Code möglich ist“, so das Gesundheitsministerium.

Hierdurch soll sichergestellt werden, dass Besucher von Veranstaltungen oder Gastronomie nicht mehrere QR-Codes einscannen müssen.

Großbritannien als Vorbild

Bereits seit vergangenem September setzt Großbritannien auf die QR-Funktion zum Check-In. Das Feature war von Anfang an in die staatliche Warn-App „NHS Covid-19“ integriert. Die britische Variante der Corona-Warn-App hat mittlerweile eine höhere Download-Quote als die deutsche erreicht. Laut einer Studie der Universität Oxford hilft dies dabei, die Verbreitung des Virus einzudämmen. In Deutschland wurde die App mittlerweile 26,5 Millionen Mal heruntergeladen. Rund 60 Prozent der positiv getesteten Nutzer teilen ihr Testergebnis mit den Gesundheitsämtern. Nutzbar ist die Corona-Warn-App des RKI auch in der Schweiz sowie in 16 EU-Mitgliedsstaaten.

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