Freude bei DSL-Anbietern, Missmut bei der Telekom – Regulierungsbehörde entschied über ZISP-Nutzungsentgelte

Freude bei DSL-Anbietern, Missmut bei der Telekom - Regulierungsbehörde entschied über ZISP-Nutzungsentgelte

Die ZISP-Zugänge der Deutschen Telekom stellen die zur Zeit wichtigste verfügbare Zusammenschaltleistung für DSL dar. Sie sind das Bindeglied zwischen dem T-DSL-Anschluss bei dem Kunden und der Internet-Plattform der DSL-Anbieter. Die Internet Service Provider zahlen nun an die Deutsche Telekom für die Nutzung der T-DSL-ZISP sowohl eine einmalige als auch eine jährliche Gebühr und seit etwa einem Jahr auch Entgelte für die Daten, die über ZIPSs transportiert werden. Darüber und über die Höhe dieser Entgelte hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) heute entschieden. Wäre es nach der Deutschen Telekom gegangen, wäre der Preis für die Zugangsentgelte von jetzt 63,25 Cent auf 1,55 € pro 10 kbit/s gestiegen. Zur Freude der DSL-Anbieter senkte die Regulierungsbehörde jedoch die Kosten auf 52 Cent pro 10 kbit/s. Sie hatten eine deutliche Anhebung der Vorleistungspreise für breitbandige Internetdienste befürchtet. Die Regelung gilt zunächst für ein Jahr ab dem 01. Oktober 2004.

Bei dieser Entscheidung hat sich die Regulierungsbehörde auf die Kostengrundlagen der Deutschen Telekom AG, auf europäische Vergleichsmarktanalysen und eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) gestützt. „Die Entscheidung ist ein wichtiges Signal für den Ausbau und das Wachstum des Breitbandmarkts in Deutschland“, sagte Matthias Kurth, der Präsident der Reg TP. Durch die Genehmigung für nur ein Jahr hat die Regulierungsbehörde die Möglichkeit, kurzfristig auf neue Entwicklungen des rasant wachsenden DSL-Markts zu reagieren. „Diese Entscheidung ist ein Schritt in die richtige Richtung auf dem Weg zu mehr Wettbewerb.„ kommentierte der Geschäftsführer des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), Jürgen Grützner, die Senkung der Entgelte für die ZISP-Zugänge.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Schnelles Internet - Wie weit hängt Deutschland beim Netzausbau zurück?

Schnelles Internet

Wie weit hängt Deutschland beim Netzausbau zurück?

Menschen in Deutschland haben inzwischen ein offizielles Recht auf schnelles Internet. Was das bedeutet und woran die Verzögerungen liegen, haben wir hier zusammengefasst. Vor allem in ländlichen Regionen gibt es nach wie vor Probleme, die nur stückweise angegangen werden. […]

Programmfehler „Acropalyse“ – Inhalte können wiederhergestellt werden

Programmfehler „Acropalyse“

Inhalte können wiederhergestellt werden

Screenshots, die mit dem Pixel-Tool Markup bearbeitet und zugeschnitten wurden, ließen sich aufgrund eines Bugs wieder vollständig herstellen. Mittlerweile ist die potenzielle Sicherheitslücke geschlossen – aber auch das Snipping-Tool von Microsoft weist ein entsprechendes Problem auf. […]

Abzocke mit „Amazon-Paletten“ – Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Abzocke mit „Amazon-Paletten“

Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Mit vermeintlichen Schnäppchen locken Betrüger arglose Verbraucher in eine Falle und ziehen ihnen das Geld aus der Tasche. Die Ware erhalten die Kunden nie. Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt aktuell vor der Betrugsmasche mit angeblichen „Amazon-Paletten“. […]

Illegale Streaming-Plattform – Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Illegale Streaming-Plattform

Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Der Alliance for Creativity and Entertainment ist ein Schlag gegen die beliebte illegale Streaming-Plattform Streamzz gelungen. Die Ermittler konnten die Seite offline nehmen, auf der mehr als 75 000 Filme illegal angeboten wurden. Betrieben wurde die Plattform aus Deutschland. […]

Gerichtsurteil – Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Gerichtsurteil

Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Das Oberverwaltungsgericht NRW hat entschieden, dass ein Abo-Dienst, der über das Drücken einer Tastenkombination im Festnetz abgeschlossen wird, rechtswidrig ist. Grund ist ein Verstoß gegen die Preistransparenz und das Wettbewerbsgesetz sowie eine rechtswidrige Rufnummernnutzung. […]