
Ein zunehmender Teil unserer Welt ist inzwischen vernetzt. Abläufe funktionieren vermehrt völlig automatisch oder werden von außen gesteuert. Das hat Vorteile, aber es hat auch Nachteile. Denn ist ein System mit anderen verknüpft, ist es auch für Angriffe von außen anfällig. Davon weiß jeder Computernutzer, der schon einmal eine Computer-Virus-Atacke miterleben musste. Mit welch einfachen Mitteln Menschen getäuscht werden können, wenn Unautorisierte in einen solchen gewohnten Vorgang eingreifen, mussten die Zuschauer des tschechischen Fernsehens gestern morgen miterleben.
Der öffentlich-rechtliche Wettersender CT2 liefert jeden Tag einen Panoramablick von Erholungszentren des Landes. Dabei schwenken fest installierte Kameras über idyllische Landschaften. Gestern erlebten die Zuschauer dabei jedoch etwas völlig ungewöhnliches. Während der Übertragung sahen sie, wie eine Atombombe im gerade gezeigten Riesengebirge detonierte. Ein greller Blitz, ein unübersehbarer Atompilz und daraufhin Störungen der Kamera, wie echt das auf die Zuschauer wirkte, ist durch ein Video auf YouTube (siehe unten) nachvollziehbar.
Gegen Mittag wurde dann bekannt, dass es sich um einen Hacker-Angriff einer Künstlergruppe namens Ztohoven gehandelt hat. Sie hackten sich in die Übertragung der Kamera und speisten eine etwa 30 Sekunden lange, animierte nukleare Detonation ein. Am linken unteren Bildrand blendeten sie außerdem ihre Internet-Adresse ein. Den rund 50.000 Zuschauern dürfte bei diesem Anblick das Frühstücksbrötchen aus der Hand gefallen sein. Die Künstlergruppe hatte vermutlich zum Ziel, die Menschen aufzurütteln und ihren politischen Protest zu äußern. Ihnen droht bis zu einem Jahr Haft, denn der Fernsehsender hat Anzeige erstattet.
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