Urteil – Rundfunkgebührenpflicht auch bei nur gewerblich genutztem Internet-PC

Urteil GEZ

Seit dem Januar 2007 sind auch sogenannte neuartige Rundfunkempfangsgeräte rundfunkgebührenpflichtig. Die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) soll also auch für internetfähige PCs, Handys und andere moderne Geräte, mit denen Rundfunk- und Fernsehsender empfangen werden können, Gebühren erhalten. Eine zusätzliche Gebühr für einen internetfähigen PC fällt jedoch nur an, wenn die selbe Person nicht bereits ein Fernsehgerät angemeldet hat (Zweitgerätefreiheit). Für manche ist die Ausweitung der Rundfunkgebührenpflicht nicht nachvollziehbar. Schließlich handelt es sich bei einem internetfähigen Computer oder Handy nicht um ein Gerät, dessen primäre Bestimmung es ist, Rundfunksender zu empfangen. Aus diesem Grund fühlen sich manche zu Unrecht verpflichtet, für ihren vielleicht sogar ausschließlich gewerblich genutzten Computer Gebühren an die GEZ zu überweisen. Auch die Gerichte sind sich in der Frage Rundfunkgebührenpflicht nicht einig.

Doch in diesem Fall hatte ein Gericht entschieden, dass ein internetfähiger PC auch bei nur beruflicher Nutzung rundfunkgebührenpflichtig ist, sogar, wenn er keine Soundkarte besitzt und dadurch technisch nicht in der Lage ist, den Ton von Rundfunk- und Fernsehsendern wiederzugeben. Die tatsächliche Nutzung sei unerheblich für die Gebührenpflicht. Es genüge, in dem Internet als Livestream bereitgestellte Rundfunksendungen speichern und damit aufzeichnen zu können. Denn nach dem Rundfunkgebührenstaatsvertrag werde ein Gerät bereits dann zum Empfang bereit gehalten, wenn damit ohne besonderen technischen Aufwand Sendungen empfangen werden können.

Verwaltungsgericht Würzburg, Aktz. W 1 K 08.1886 vom 27.01.2009

Weitere Informationen

Gerichtsurteile Internet

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
KI-Fake News überschwemmen YouTube – Jugendliche massiv in Gefahr

KI-Fake News überschwemmen YouTube

Jugendliche massiv in Gefahr

YouTube und TikTok werden mit tausenden KI-Fake News-Videos überschwemmt. Eine RND-Recherche zeigt: Die Clips erreichen Millionen – und treffen besonders Jugendliche, die Social Media oft als einzige Nachrichtenquelle nutzen. […]

BGH bestätigt Schufa-Positivdaten: Was das Urteil für Verbraucher bedeutet

BGH bestätigt Schufa-Positivdaten

Was das Urteil für Verbraucher bedeutet

Darf ein Mobilfunkanbieter Informationen über neu abgeschlossene Verträge an die Schufa melden – selbst wenn es sich nicht um Zahlungsstörungen handelt? Der Bundesgerichtshof hat dazu ein wegweisendes Urteil gefällt und bestätigt: Unter bestimmten Bedingungen ist das zulässig. Doch was bedeutet das für Verbraucher, Unternehmen und die Praxis des Identitätsabgleichs? […]

Neuer Druck auf Verbraucher – 1N Telecom ignoriert das Urteil des BGH

Neuer Druck auf Verbraucher

1N Telecom ignoriert das Urteil des BGH

Trotz eines eindeutigen Urteils des BGH versucht das umstrittene Unternehmen 1N Telecom weiter, Geld von Verbrauchern einzutreiben. Teilweise über ein neu gegründetes Unternehmen. Verbraucherschützer raten dringend dazu, sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern den Forderungen zu widersprechen. […]

Der Black Friday steht vor der Tür – darauf müssen Verbraucher achten

Der Black Friday steht vor der Tür

Darauf müssen Verbraucher achten

In kurzer Zeit startet wieder der Black Friday. Verbraucher werden mit riesigen Rabatten angelockt. Einige der Angebote sind jedoch trügerisch. Daher sollten Käufer stets Ruhe und Vorsicht walten lassen und Preisvergleiche durchführen. Wer bewusst shoppt, kann wirklich sparen. […]

Versteckte Kosten bei Handyverträgen – clever sparen im Tarifdschungel

Versteckte Kosten bei Handyverträgen

Clever sparen im Tarifdschungel

Handyverträge wirken oft günstig, verbergen jedoch Kostenfallen wie automatische Preissteigerungen und Zusatzoptionen. Wer Tarife sorgfältig prüft, kann das Sparpotenzial im Mobilfunkmarkt effektiv nutzen. […]