Google Loon – Ballongestützter Internetzugang für unterversorgte Regionen

Google Project Loon fuer ballongestuetzten Internetzugang

Für viele von uns ist der Zugang zu dem World Wide Web ein beinahe selbstverständlicher Bestandteil des Lebens geworden. In manchen Gegenden Deutschlands müssen die Bewohner allerdings mit wenig Bandbreite auskommen. In vielen Gegenden der Erde ist gar kein Internetzugang verfügbar. Das kann beispielsweise an den geografischen Gegebenheiten liegen oder daran, dass ein Internetzugang für örtliche Bevölkerung schlicht nicht erschwinglich ist.

Mit dem Project Loon stellt Google eine Idee vor, wie ländliche, abgelegene und schlecht abgedeckte Gegenden mit einem Internetzugang versorgt werden könnten, der unter anderem auch nach Naturkatastrophen die Kommunikation sicherstellen könnte. Die Idee mag ein wenig verrückt erscheinen, gibt Google zu, sie basiere aber auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage.

Mit einem Ring von Ballons möchte Google das Problem lösen. Sie können, von stratosphärischen Winden getrieben, die Erde umrunden. Unter Nutzung der Wind- und Sonnenenergie können die Ballons die Flughöhe ändern. Ein komplexer Algorithmen und leistungsfähige Computer sorgen dafür, dass sich jeder einzelne Ballon der großen Flotte an der Stelle befindet, an der er gerade benötigt wird. Die Menschen könnten mit ihrem Mobiltelefon eine Verbindung zu den Ballons aufnehmen, deren Technik eine Bandbreite ermöglichen soll, die mindestens UMTS entspricht. Dadurch hätten sie auch an ansonsten nicht versorgten Orten einen Internetzugang zur Verfügung.

Die Technologie stecke noch tief im Experimentierstadium, erklärt Google in der Projektvorstellung. Es sei aber bereits ein System gebaut worden, das auf Ballons basiert. In dieser Woche werden 30 Ballons in Neuseeland gestartet, 50 Testpersonen sollen versuchen, eine Internetverbindung zu ihnen aufzubauen. Google erhofft sich daraus Erkenntnisse, wie die Technologie und die Ballons verbessert werden können. In seinem Blog ruft Google andere Entwicklerteams und mögliche Partner auf, an der Weiterentwicklung dieser Idee mitzuwirken.

Update 13.08.2015

Das erste Mobilfunknetz per Ballon startet in Kürze in Sri Lanka, siehe: Sri Lanka – Mobilfunknetz per Ballon

Update 22.01.2021

Google hat bekanntgegeben, dass das Projekt zur Internet-Versorgung mit Hilfe von schwebenden Ballons aufgeben wird. Für diese Idee war 2013 die Tochterfirma Loon gegründet worden, die nun geschlossen wird. Als Grund wurden zu hohe Kosten angegeben.

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Alternativen zum DSL-Anschluss

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