Alternative – unterbrechungsfreies Internet per Satellit im Auto

Alternative - unterbrechungsfreies Internet per Satellit im Auto

Was bei Schiffen und Flugzeugen schon möglich ist, klappt bei Autos und Lkw noch nicht: Internet per Satellit. Grund sind Verbindungsabrisse. Das könnte sich zukünftig ändern. Denn das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) hat an einem neuen Empfangssystem gearbeitet. Dieses erlaubt unterbrechungsfreie Internetverbindungen während der Fahrt mit einigen Megabit pro Sekunde. Kann die Technik zur Produktionsreife geführt werden, könnte eine starke Konkurrenz zum mobilen Internet entstehen.

Warum Internet per Satellit bisher schwierig ist

Bisher sind Internetverbindungen per Satellit vom Erdboden aus nur von einem festen Standort aus möglich. Grund ist, dass bei Erschütterungen die Antenne wackelt. Bereits eine leichte Neigung von nur 0,2 Grad führt jedoch dazu, dass die Verbindung komplett abreißt. Denn anders als bei anderen Internetverbindungstechniken wird die Bandbreite nicht vorläufig deutlich reduziert, sondern Satellit und Antenne verlieren die Verbindung. Auf Schiffen und in Flugzeugen ist das durch eine sanftere Bewegung und eine andere Antennenart etwas anders. Speziell die sehr viel breiteren Antennen sind für Schwankungen deutlich weniger anfällig. Für Fahrzeuge an Land stellte dieser Verbindungsabbruch durch Antennenwackler bisher ein unüberwindbares technisches Problem dar. Nicht zuletzt liegt dies an den faktisch ausschließlich nutzbaren schmalen Dachantennen.

KASYMOSA schafft Durchbruch für Satelliten-Internet im Fahrzeug

In der Forschungsgemeinschaft KASYMOSA (Ka-Band Systeme für mobile Satellitenkommunikation) haben die Fraunhofer-Forscher eine Technologie entwickelt, die Antennenbewegungen innerhalb von Sekundenbruchteilen algorithmisch auffangen und so für eine stabile Verbindung zwischen Antenne und Satellit sorgen. Dabei gelang es, die Antennenmechanik entsprechend zu ändern und computergesteuert vor einem Verbindungsabbruch neu auszurichten. Damit sind auch bei Erschütterungen durchgehende Internetverbindungen per Satellit möglich.

Bisher mussten die Forscher einen Umweg über eine Bodenstation gehen. Durch den neuen Forschungsansatz gelingt es über das dabei entwickelte Modem jedoch, das Gerät direkt mit dem Satelliten zu verbinden. Damit ist der Weg frei, die Technik zur Marktreife zu führen. Dabei ist allerdings Hilfe von der Industrie erforderlich. Denn das Forschungsprojekt läuft diesem Sommer aus. Die Ergebnisse müssen danach von Unternehmen aufgegriffen und für eine Produktion vorbereitet werden.

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