Apple – FBI knackt nun doch iPhone ohne Hilfe

Apple - FBI knackt nun doch iPhone ohne Hilfe

Eine Auseinandersetzung hat offenbar vorläufig ein Ende gefunden. Nach wochenlangem Streit um die Verschlüsselung des iPhones hat das FBI das Smartphone eines Terroristen nun offenbar ohne Hilfe von Apple knacken können. Zuvor hatte der Konzern sich geweigert, Hilfe beim Umgehen der Verschlüsselungen zu leisten. Dennoch ist es weder für Apple noch für die iPhone-Nutzer ein Freudentag. Denn die sichere Verschlüsselung des iPhones ist Geschichte.

Der merkwürdige Streit zwischen FBI und Apple

Seit Februar streiten FBI und Apple um das Aufheben der Verschlüsselung. Im konkreten Fall geht es um ein iPhone eines der Attentäter, die im Dezember 2015 eine gemeinnützige Einrichtung mit Entwicklungsbeeinträchtigten angegriffen hatten. Im Zuge der Ermittlungen versuchte das FBI das iPhone zu entschlüsseln und schaffte es nicht.

Die Behörden forderten daher Apple auf, eine Schnittstelle zu programmieren, die eine Passworteingabe ohne Zeitverzögerung, Sperre nach Falscheingabe und auf elektronischen Weg erlaubt. Außerdem sollte die Software des FBI signiert und die automatische Löschfunktion des Handys deaktiviert werden. Apple weigerte sich.

Daraufhin gab es eine gerichtliche Anordnung, gegen die der Konzern Widerspruch einlegte, da diese nicht rechtskonform sei. Das FBI beruft sich auf den amerikanischen All Writs Act, nachdem die Mitarbeit erzwungen werden kann, wenn niemand sonst in der Lage zu ist. Eine erneute Anhörung wurde erst letzte Woche verschoben.

Unklare Hintergründe und Ergebnisse

Die Anordnung, die aktuelle Entwicklung und Apples Verhalten sind jedoch zusammen genommen im Verlauf mehr als merkwürdig. Denn es gibt bereits über 70 Fälle von Aufforderungen an das Unternehmen. Apple weigert sich vor allem, die neuen iPhones zu entschlüsseln, da mit einer zu programmierenden Schnittstelle dann alle Daten auf allen iPhones aller Nutzer nicht mehr sicher wären. Bei älteren Modellen soll Apple angeblich nicht so unkooperativ gewesen sein.

Wie das FBI das iPhone des Attentäters entschlüsselt hat, ist jedoch unklar. Ob Apple hinter den Kulissen doch selbst Hilfestellung gegeben hat oder ob eine noch nicht bekannte Sicherheitsfirma den Behörden zur Seite stand oder sogar ein einfacher Hinweis von Sicherheitsexperten John McAfee reichte, lässt sich nicht mit Gewissheit feststellen. Das FBI weist lediglich auf einen Tipp hin.

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