Glasfaserausbau – Telekom schreckt Kunden ab

Glasfaserausbau - Telekom schreckt Kunden ab

Der Glasfaserausbau ist unbestritten wichtig, um den Ausbau schneller Internetanschlüsse voranzubringen. Die Telekom ist eines der führenden Unternehmen beim Ausbau des Netzes. Allerdings freut das den Konzern nicht nur, denn von den damit verbundenen Investitionen profitiert nicht zuletzt auch die Konkurrenz der Reseller. Diese warten den Ausbau ab und bieten dann auf Telekomleitungen ebenfalls attraktive Konditionen für das technisch maximal mögliche Angebot an. Die Telekom baut sich so ihre eigene Konkurrenz. Daher fordert das Unternehmen eine Koalition der Willigen, um sich gegen Reseller und Kabel-Internetbetreiber zu positionieren. Dazu rückt der Marktführer sogar vereinzelt davon ab, keine Fremdleitungen zu mieten und stellt eigene Anschlüsse teilweise über das Netz der privaten Glasfaserkonkurrenz bereit. Auch dem Bundesverband für Glasfaseranschlüsse will die Telekom überraschend beitreten.

Allerdings gibt es auch an ganz anderen Stellen Unzulänglichkeiten. Denn wer einen Glasfaserausbau bis zum Gebäude möchte, muss sich zunächst durch lange Fragebögen zu den lokalen Begebenheiten kämpfen. Belohnt wird er mit einer Standardantwort, aus der immense Kosten sowie eine Gebühr für das Angebot deutlich werden. Der telespiegel hat das Verfahren ausprobiert und kommt zu einem wenig kundenfreundlichen Urteil.

Glasfaser beauftragen – so frustrierend ist die Angebotsabfrage

Der telespiegel wollte testen, wie die Telekom auf eine Anfrage zum Legen von Glasfaser („Mehr Breitband für MICH“) reagiert. Dazu die Eckwerte der Situation bei einer vorhandenen gewerblichen Nutzung:

  • Verteilerkasten mit Glasfaser steht direkt vor dem Gebäude,
  • von dort führt ein begehbares Leerrohr zum Gebäude,
  • die Entfernung beträgt weniger als 10 Meter.

Die Telekom müsste also nur ein kurzes Kabel durch das Rohr ziehen und anschließen. Bei der unverbindlichen Anfrage nutzte die Redaktion einen dafür bereitgestellten Fragebogen, den sie ausführlich beantwortete. Leider gab es nur eine extrem unbefriedigende Standardantwort.

Die Telekom macht darin auf die erforderlichen Baumaßnahmen aufmerksam, die erst beantragt werden müssten. Einen konkreten Preis bleibt das Unternehmen schuldig und gibt als (unteren) Richtpreis 15.000 Euro an. Zusätzlich sollten die Kunden für das konkrete Angebot eine Pauschale von 100 Euro fällig, nur um das Angebot zu bekommen. An der Stelle steigt der telespiegel aus. Denn das Unternehmen geht nicht auf die besonders günstigen Voraussetzungen vor Ort ein.

Telekom schreckt Kunden ab

Die unverbindliche Abfrage macht vor allem eins deutlich: Die Telekom schreckt mit dem Verfahren die Kunden regelrecht ab. Sind die 100 Euro schon eine Schwelle, bei der manche Interessierte sich wundern, ist die Preisangabe von 15.000 Euro für viele ein klares Ausschlusskriterium. Besonders tragisch ist, dass es vor der verbindlichen und kostenpflichtigen Angebotsabfrage trotz vorheriger genauester Angaben und einer extrem günstigen Situation vor Ort keine Informationen gibt. Eine individuelle Antwort oder eine Richtpreisanpassung wäre zu erwarten gewesen.

Daher muss die Telekom nicht nur beim Netzausbau neue Partnerschaften schließen, sondern insbesondere die Haltung gegenüber interessierten Hausbesitzern deutlich überdenken. Denn ein vorhandenes Interesse am schnellen und für beide Seiten lukrativen Internet wird so bereits im Keim erstickt. Damit sinkt aber die Refinanzierungschance für den Ausbau des schnellen Internets.

Weitere Informationen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Der Black Friday steht vor der Tür – darauf müssen Verbraucher achten

Der Black Friday steht vor der Tür

Darauf müssen Verbraucher achten

In kurzer Zeit startet wieder der Black Friday. Verbraucher werden mit riesigen Rabatten angelockt. Einige der Angebote sind jedoch trügerisch. Daher sollten Käufer stets Ruhe und Vorsicht walten lassen und Preisvergleiche durchführen. Wer bewusst shoppt, kann wirklich sparen. […]

Versteckte Kosten bei Handyverträgen – clever sparen im Tarifdschungel

Versteckte Kosten bei Handyverträgen

Clever sparen im Tarifdschungel

Handyverträge wirken oft günstig, verbergen jedoch Kostenfallen wie automatische Preissteigerungen und Zusatzoptionen. Wer Tarife sorgfältig prüft, kann das Sparpotenzial im Mobilfunkmarkt effektiv nutzen. […]

Speedport 7

Neuer Router & WLAN-Pakete der Telekom

Speedport 7

Der neue Speedport 7 Router der Telekom kombiniert modernste Wi-Fi-7-Technologie mit intuitiver App-Steuerung sowie smarten Zusatzfunktionen. Kunden können zwischen drei WLAN-Paketen wählen, die maximale Stabilität, Komfort und Sicherheit bieten sollen. […]

Wie KI den Büroarbeitsmarkt bis 2030 verändert – was sind die Risiken?

Wie KI den Büroarbeitsmarkt bis 2030 verändert

Was sind die Risiken?

Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt enorm. Besonders klassische Bürojobs geraten dabei zunehmend unter Druck. Viele KI-Assistenten sind bereits zum jetzigen Zeitpunkt in der Lage, Aufgaben automatisiert zu übernehmen. Insbesondere für Berufseinsteiger wird sich künftig einiges verändern. […]

Weiße Flecken 2025 - Warum Deutschlands Mobilfunk noch Lücken hat

Weiße Flecken 2025

Warum Deutschlands Mobilfunk noch Lücken hat

Deutschland ist fast flächendeckend mit Mobilfunk versorgt – aber noch nicht ganz. Laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) bleiben trotz jahrelangen Ausbaus noch rund zwei Prozent der Landesfläche ohne Empfang. Warum gerade Wälder, Berge und Grenzregionen so hartnäckig vom Netz ausgeschlossen bleiben, zeigt eine detaillierte Analyse. […]