Liebeskonkurrenz – Facebook will Dating-Funktion einführen

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Eine Ankündigung und der Aktienkurs der Muttergesellschaft der Dating-App Tinder rutschte deutlich ab. Fast 20 Prozent verlor die Aktie zwischenzeitlich an Wert. Ursache ist Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Er kündigte auf der Entwicklerkonferenz F8 der Social-Media-Plattform eine Funktion an, mit der Singles auf Facebook einen Partner finden können. Die Reaktion an den Börsen zeigen, welche Marktmacht Facebook in diesem Bereich aus dem Stand erreichen könnte.

Facebook Dating – so soll es funktionieren

Nach Aussagen von Zuckerberg soll es eine Dating-App innerhalb von Facebook geben, mit der Nutzer ein klassisches Singlebörsenprofil erstellen können. Dieses Profil soll für Freunde nicht sichtbar sein, nicht mit dem Facebook Messenger und auch nicht mit WhatsApp verbunden werden. Ein klares Plus für Menschen, die dem erweiterten Freundeskreis ihre Singlesuche und speziell die persönlichen Beschreibungen verheimlichen möchten. Hinzu kommt, dass auch Freunde nie als potenzielle Partner vorgeschlagen werden sollen. Allerdings können dies Freunde von (gemeinsamen) Freunden. Das könnte „interessante“ Konstellationen nach sich ziehen, wenn zum Beispiel ein Paar gemeinsame Freunde hat und sich einer vor Beziehungsende bereits nach Alternativen umschaut.

Anders als Tinder setzt Facebook jedoch nicht auf Seitensprünge und kurze Affären, sondern auf eine echte, klassische Singlebörsenfunktion, bei der die Nutzer einen Partner fürs Leben finden können. Angereichert wird die Dating-Funktion durch die Möglichkeit, beispielsweise Veranstaltungen für das Singlebörsenprofil freizuschalten. Andere Singles können dann sehen, wer auf dem Event ist und so ggf. Kontakt aufnehmen. Ziel: Kennenlernen in einem Umfeld, an dem beide Seiten Interesse haben.

Facebook Dating: riesiges Potenzial als Singlebörse

Rund 200 Millionen Nutzer geben auf Facebook derzeit an, keinen Partner zu haben. Damit zeigt sich ein riesiger Markt. Gelingt es Facebook, diesen zu erschließen, dürfte das Schritthalten nicht nur Tinder schwerfallen. Denn auch andere, klassische Online-Plattformen wie Parship, Lovescout oder e-Darling dürften die Konkurrenz deutlich spüren. Hierzulande sind immerhin rund acht Millionen Singles jedes Jahr online auf Partnersuche.

Facebook will den vielen Nutzern ohne Partner einen Mehrwert bieten. Das skizzierte Dating-Format wirkt einerseits klassisch, andererseits stecken frische Ideen dahinter. Speziell das Stöbern durch Besucher der gleichen Veranstaltung könnte Singles leichter miteinander ins Gespräch bringen. Ob dabei immer die Privatsphäre gewahrt bleibt, muss sich noch zeigen. Die klare Trennung des Dating-Profils vom restlichen Facebook, das separate Postfach mit einer „Nur-Text-Funktion“ und die Ausgrenzung der Bekanntschaften auf Facebook sind jedoch ein guter Anfang. Trotzdem stellt sich die Frage, ob der Zeitpunkt mitten in der noch laufenden Datenaffäre gut gewählt ist. Denn eine Singlebörsen-Funktion bedeutet automatisch, noch mehr Daten zu sammeln.

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