PEPP-PT – Corona-Tracking-Apps sollen die Infektionskette unterbrechen

PEPP-PT – Corona-Tracking-Apps sollen die Infektionskette unterbrechen

Um die Nachvollziehung der Infektionsketten und den Schutz der Privatsphäre zu vereinen, wurde die Plattform PEPP-PT entwickelt. Mit Hilfe des Systems sollen die Kontaktpersonen von Infizierten frühzeitig gewarnt werden. Die Privatsphäre der Infizierten steht hierbei im Mittelpunkt.

Was steckt hinter PEPP-PT?

An dem länderübergreifenden Projekt Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing, kurz PEPP-PT, sind mehr als 130 Experten aus der Wirtschaft und der Wissenschaft aus acht europäischen Ländern beteiligt. Die Experten haben eine Technologie entwickelt, mit welcher die Ausbreitung des Coronavirus mittels Smartphones effektiv bekämpft werden soll. An dem Projekt beteiligt sind unter anderem das Robert-Koch-Institut sowie das Unternehmen Vodafone.

Was bietet die neue Technologie?

Mit der Technologie soll es möglich sein, die Kontaktpersonen von bestätigten Corona-Infizierten frühzeitig zu warnen. Das Ganze soll dabei datenschutz-rechtlich unbedenklich und anonym geschehen. Um dies zu ermöglichen, macht sich die Technologie die Eigenschaften des Funkstandards Bluetooth Low Energy zu Nutze. Ist die entsprechende App, die auf der Technologie basiert, installiert, sendet das Gerät per Bluetooth in regelmäßigen Abständen eine ID und lauscht gleichzeitig auf ID-Signale von anderen Nutzern in der Nähe. Sobald sich zwei Geräte in Reichweite befinden, werden die IDs ausgetauscht und lokal verschlüsselt abgespeichert.

Wie soll die Infektionskette unterbrochen werden?

Ob die Länge des Kontaktes zwischen zwei Personen für eine mögliche Infektion ausreicht, wird durch einen Algorithmus überprüft. Wenn ja, wird der jeweils empfangene Zahlencode auf dem Gerät im lokalen Speicher abgespeichert. Sobald einer der beiden Nutzer nun am Coronavirus erkrankt, werden die Zahlencodes der Nutzer, mit denen während der Inkubationszeit Kontakt bestand, anonymisiert an einen zentralen Server weitergeleitet. Die Kontaktperson wird anschließend von dem System benachrichtigt und über eine potentielle Infizierung aufgeklärt. Der Server rät der entsprechenden Kontaktperson zu einer vorbeugenden Quarantäne.

Welche Ziele verfolgen Stopp-Corona-Apps basierend auf PEPP-PT?

Mit Hilfe dieser App soll es möglich sein, die Infektionsketten über ein möglichst anonymes System zu durchbrechen. Aus diesem Grund werden weder die Nutzernamen noch die Kontaktinformationen gespeichert. Der Kontakt zwischen zwei Personen, ist lediglich über anonymisierte Zahlencodes zu erkennen. Die Installation der App wäre in jedem Fall freiwillig. Weder personenbezogene Daten, noch Ortsdaten werden gespeichert. Die Infektionsketten des Virus sollen mit dieser App unterbrochen werden können, ohne dabei Infizierte an den Pranger zu stellen. Die Initiatoren der App betonen, dass die Gesundheitskrise nicht zu einer Schwächung der Privatsphäre führen dürfe.

Ein Grundgerüst für Corona-Tracking-Apps

Bei PEPP-PT handelt es sich also um eine Plattform, die in Corona-Apps integriert werden soll. Das Ziel ist es demnach, dass jedes europäische Land eine nationale App entwickelt, das dieses System verwendet. So soll ein grenzübergreifender Austausch ermöglicht werden. Mit PEPP-PT bleibt geheim, wer Infiziert ist und auch das Gesundheitsamt wird nicht darüber informiert. Über die App kann das Gesundheitsamt jedoch auf Wunsch kontaktiert werden. Für Deutschland ist das Robert-Koch-Institut dafür zuständig, eine entsprechende offizielle Corona-Tracking-App zu veröffentlichen. In ungefähr zwei Wochen soll die App in Deutschland zur Verfügung stehen. Sobald Reisen ins Ausland wieder möglich sind, informiert die App auch dort über potentielle Infektionen.

Nutzerbasis von 60 Prozent wird angestrebt

Von den Machern wird eine Nutzerbasis von 60 Prozent der Bevölkerung angestrebt, um Infektionsketten wirksam zu unterbrechen. In Deutschland müssten demnach rund 50 Millionen Menschen die App verwenden, um Erfolge erzielen zu können. Problematisch hierbei ist, dass insbesondere ältere Geräte und normale Handy den Bluetooth-Standard, der benötigt wird, nicht unterstützen. In Deutschland besitzen lediglich 80 Prozent ein Smartphone. Da insbesondere ältere Personen, die zu der Risikogruppe zählen, häufig kein Smartphone besitzen, könnten diese nur zum Teil gewarnt werden. Die Forscher von PEPP-PT planen deshalb eventuell auch entsprechende Bluetooth-Armbänder zu entwickeln.

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