Streit um schwache iPhone-Akkus – Apple will Betroffene entschädigen

Streit um schwache iPhone-Akkus – Apple will Betroffene entschädigen

Apple will mit einer Zahlung zwischen 310 und 500 Millionen Dollar einen jahrelangen US-Rechtsstreit beenden. Aufgrund einer Leistungsreduzierung durch angeschlagene Akkus hatten zahlreiche Betroffene gegen den kalifornischen Konzern geklagt. Diese sollen nun mit einer Einmalzahlung entschädigt werden.

Weshalb kam es zu dem Rechtsstreit?

Der Streit zwischen Apple und den Verbrauchern war Ende 2017 ausgebrochen, da ältere iPhones durch ein Softwareupdate verlangsamt wurden. Durch Messwerte wurde belegt, dass bei Geräten mit einer älteren Batterie die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt war. Betroffen sind iPhones, die in den Jahren 2014, 2015 und 2016 hergestellt wurden. Es handelt sich dabei um folgende Modelle:

  • iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPhone 6s sowie iPhone 6s Plus
  • iPhone 7 und iPhone 7 Plus

Weisen diese Modelle einen schwächelnden Akku auf, wird die Prozessorleistung gesenkt. Da viele Betroffene klagten, kam es zu einer Sammelklage. Diese will Apple indessen mit der Entschädigungszahlung beenden. Hierzu sei der Konzern dazu bereit, bis zu einer halben Milliarde US-Dollar auszugeben.

Der Vorwurf der Betroffenen

Die betroffenen iPhone-Besitzer beklagten, dass sie nicht über die Drosselung informiert worden seien. Der Konzern bestätigte diese erst, als die Kritik seitens der Verbraucher aufkam. Zudem kritisierten die Betroffenen, dass Apple sie nicht auf einen möglichen Austausch des Stromspeichers hinwies, obwohl dieser wesentlich günstiger ist als der Kauf eines neuen Gerätes. Deswegen kam der Verdacht auf, dass das US-Unternehmen Verbraucher dazu drängen will, neue Smartphones zu kaufen, indem die Leistung der älteren iPhones herabgesenkt wurde. Apple bestreitet diesen Vorwurf und begründet die Drosselung der CPU-Performances damit, dass sie einer spontanen Abschaltung der iPhones durch einen schwächelnden Akku vorbeugen soll.

Welche Maßnahmen hat der Konzern getroffen?

Nachdem die Kritik aufgekommen war, reduzierte das Unternehmen die Kosten für einen Batteriewechsel. Bis Ende des Jahres 2018 wurden sie von 89 Euro auf 29 Euro herabgesenkt. Mittlerweile kostet der Wechsel der Batterie wieder 49 Euro. Weiterhin stehen den iPhone-Besitzern nun zahlreiche Informationen rund um den Zustand des Stromspeichers auf ihren Smartphones zur Verfügung. Neben der Vergünstigung des Akkuaustauschs will der kalifornische Konzern jetzt eine Entschädigung zwischen 25 und 45 US-Dollar leisten, um den Streit vor Gericht zu beenden. Die Entschädigungszahlung gilt nur für US-Bürger. Apple betont jedoch, dass es sich bei der Auszahlung keinesfalls um ein Schuldeingeständnis handele.

Wie kann der Akkustand überprüft werden?

Mit der Softwareversion iOS 11.3., die im März 2018 veröffentlicht wurde, können Nutzer den Akkuzustand ihres Gerätes überprüfen. Hat der Akku eine Leistung unter 80 Prozent, gilt er als defekt und sollte ausgetauscht werden. Seit dem Update wird ebenfalls angezeigt, wenn das Gerät aufgrund einer schlechten Akkuleistung gedrosselt wird. Diese Drosselung kann abgeschaltet werden.

Auch europäische Länder haben geklagt

Mehrere europäische Länder haben ebenfalls gegen den US-Konzern geklagt. In Italien musste Apple bereits eine Strafe in Höhe von 10 Millionen bezahlen. In Frankreich war sogar eine Strafzahlung in Höhe von 25 Millionen Euro fällig.

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