LiFi-Technologie – Ist Internet mit Lichtgeschwindigkeit die Zukunft?

LiFi-Technologie – ist Internet mit Lichtgeschwindigkeit die Zukunft?

Bereits seit 20 Jahren arbeitet der deutsche Elektroingenieur Harald Haas an der Idee der LiFi-Technologie. Hierfür war es sogar für den Europäischen Erfinderpreis nominiert. Diesen konnte er letztendlich zwar nicht mit nach Hause nehmen, dennoch könnte seine Erfindung in Zukunft die kabellose Kommunikation revolutionieren.

Was ist LiFi?

Die Abkürzung LiFi steht für Light Fidelity, wohingegen WiFi für Wireless Fidelity steht. LiFi bezeichnet den Datentransfer mit Licht. Die auf Lichtgeschwindigkeit basierende Technologie stellt eine schnellere Alternative zum WLAN dar. Die Daten werden demnach nicht mit Funkwellen, sondern stattdessen mit Lichtwellen übertragen.

Wie funktioniert das Internet mit Lichtgeschwindigkeit?

Der Datentransfer via Licht wird durch leicht abgewandelte LED-Lampen ermöglicht. Es muss lediglich ein Lichtschalter gedrückt werden und schon werden die Daten übertragen. Denn durch ein winziges Modul, das nur eine Größe von fünf mal zehn Millimetern aufweist, werden Signale ausgesendet. Aufgrund der geringen Größe passt das Modul in jedes elektronische Gerät. Die Geschwindigkeit der Datenübertragung ist ca. 75-mal schneller als die aktuellen High-Speed-Verbindungen per WLAN und mit dem menschlichen Auge nicht wahrnehmbar. Die Vorzüge von LiFi liegen für den Erfinder, der einen Lehrstuhl für mobile Kommunikation an der Universität Edinburgh hat, klar auf der Hand. Während die Bandbreite beim WiFi limitiert ist und es zu Engpässen kommen kann, da sich mehrere Teilnehmer die Bandbreite teilen müssen. Diese Engpässe können bei der Datenübertragung mit Lichtgeschwindigkeit nicht entstehen, da eine unendliche Menge an Breitband zur Verfügung steht, die genutzt werden kann.

„Die Bandbreite, die das Licht bietet, ist dreitausendmal größer als das gesamte Funkspektrum. Und die Bandbreite ist auch nicht irgendwelchen Regulierungen unterworfen“, betont Haas.

Denn funkbasierte Mobildatennetze sind Regulierungen unterworfen – darüber hinaus werden Lizenzen für die Frequenzbereiche benötigt, die bezahlt werden müssen. Dies alles entfällt bei der LiFi-Technologie.

Wie könnte die Zukunft aussehen?

Der Anspruch der kabellosen Kommunikation ist es, immer mehr Daten so schnell wie möglich zu übertragen. Auch der aktuellsten Technologie 5G sind hierbei irgendwann Grenzen gesetzt. Bei LiFi handelt es sich nach Angaben des Erfinders hingegen um eine unendliche Ressource, „die wir nutzen wollen, um kommunizieren zu können, mit unseren Smartphones, mit unseren Virtual-Reality-Headsets, mit unseren 3D-Brillen.“ Haas rechnet damit, dass es bereits in zwei bis drei Jahren die ersten Smartphones geben wird, die LiFi-fähig sind. Denn durch die Lichtwellen-Technologie könne es gelingen, den enormen Anstieg von Datenmengen, der sich aus der immer stärkeren Vernetzung von technischen Geräten ergibt, zu bewältigen. Künftig könnte in einem Zuhause quasi jede Lampe durch eine LiFi-Lampe ersetzt werden und damit die Hochgeschwindigkeitsübertragung ermöglichen. Hieraus würde sich eine enorm hohe Kapazität ergeben. Bereits jetzt wird die LiFi-Technologie in militärischen Bereichen, beispielsweise in Headquarters, eingesetzt. Denn ein weiterer Vorzug der Datenübertragung mit Lichtwellen ist, dass eine erhöhte Sicherheit geboten ist. Die Lichtsignale gehen nicht durch Wände und Decken – auch nicht durch Zeltwände. Die Technologie ist somit abhörsicher. Ob sich die WiFi-Alternative jedoch auch bei Smartphones wirklich durchsetzen kann, ist maßgeblich von den Mobilfunkanbietern abhängig.

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