Potenzielle Gefahr durch Handy-Strahlung – BfS veröffentlicht SAR-Werte der Handys

Potenzielle Gefahr durch Handy-Strahlung

Etwa 80 Prozent der Einwohner in Deutschland besitzen ein Handy und nutzen dieses mehr oder weniger. Für die meisten Mobilfunk-Kunden ist es inzwischen selbstverständlich geworden, auch unterwegs erreichbar zu sein. Vielen ersetzt es bereits sogar den Festnetz-Anschluss. Und weil es immer mehr Anforderungen erfüllt, wie mobiler Internet-Zugang und eMail-Abfrage, Fotografieren und Musik abspielen, ist das kleine Gerät für manche ein wichtiger Begleiter. Doch die Technik ist nicht unumstritten. Das Handys Strahlung aussenden, ist bekannt, ob diese geringen Mengen die Gesundheit gefährden, ist nicht erwiesen.

So wird der SAR-Wert berechnet

Die Antenne unserer Mobiltelefone sendet elektromagnetische Strahlung aus, ebenso wie die Basisstationen (Mobilfunkanlagen) in den Funkzellen, aber auch Radio- und Fernsehsender. Durch diese Strahlung wird der Körper erwärmt. Geht diese Erwärmung über einen Grenzwert hinaus, kann das zu gesundheitlichen Problemen führen, so viel ist sicher. Die Messgröße für diese Strahlung wird SAR-Wert genannt, sie beschreibt die Energieaufnahme des Körpers (Watt pro Kilogramm Körpergewicht). Mobiltelefone haben gegenüber anderen technischen Geräten und sogar den Mobilfunkanlagen einen geringen SAR-Wert. Der Grenzwert für den ganzen Körper ist mit 0,08 Watt pro Kilogramm festgelegt. In Bezug auf einzelne Körperteile wie den Kopf gilt ein empfohlener Höchstwert von 2 Watt pro Kilogramm, der SAR-Wert sollte in diesem Fall aber möglichst 0,6 W/kg nicht überschreiten.

Kein Handy erreicht SAR-Höchstwert

Die auf dem Markt befindlichen Handys unterschreiten den geforderten Höchstwert. Etwa ein Drittel der Geräte liegen unter dem SAR-Wert von 0,6 und gelten damit als strahlungsarm. Das hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bei einer Anfang Dezember durchgeführten Prüfung von insgesamt 615 marktüblichen Geräte-Typen 18 unterschiedlicher Herstellern festgestellt. Die SAR-Werte der untersuchten Handys sind sehr unterschiedlich, sie liegen zwischen 0,12 W/kg und 1,94 W/kg. Das BfS ermöglicht einen Einblick in diese Ergebnisse, in einer Liste sind die Mobiltelefone mitsamt der ermittelten Werte aufgeführt. Die SAR-Werte der auf dem deutschen Markt aktuell verfügbaren Handy-Modelle können auf der Internet-Seite des Amtes für Strahlenschutz eingesehen werden.

Wie gesagt, es ist nicht erwiesen, dass von einem Handy ausgehende Strahlung schädlich ist, doch Verbraucher, die auf Nummer sicher gehen möchten oder einfach nur neugierig sind, können sich in dieser Liste über den SAR-Wert des entsprechenden Mobiltelefons informieren. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat für Vorsichtige noch einige Tipps. Es rät, vor allem bei Handys, die von Kindern verwendet werden, auf einen geringen SAR-Wert zu achten. Denn deren Körper sind noch in der Entwicklung und reagieren deshalb vielleicht empfindlicher auf mögliche Gesundheitsrisiken. Außerdem rät der Bundesamt zu Vorsorgemaßnahmen, wie das Handy so selten und so kurz wie möglich in der Nähe des Körpers, sprich des Kopfes, zu halten. Auch bei schlechtem Empfang zu telefonieren und das Handy schon während des Verbindungsaufbaus an das Ohr zu halten, könne das Risiko steigern, weil das Gerät dann stärkere Strahlung aussendet. Doch letztendlich sollte nochmals betont werden: Es gibt keinen Beweis, dass Handystrahlung krank macht, lediglich ein potenzielles Risiko.

Update 16.12.2015

Aktuelle SAR-Werte durch Bfs veröffentlicht

Weitere Informationen

Discount-Handytarife – Vergleich
Prepaid-Karten (Guthabenkarten) – Vergleich

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