Totgeknipst – Selfiewahn fordert immer mehr Leben

Totgeknipst – Selfiewahn fordert immer mehr Leben

Hanno macht es, Lisa ist gerade dabei und Klaus und Marleen wollen es gleich probieren – Selfies! Der Wahn, sich selbst mit dem Smartphone in jeder noch so unsinnigen Pose zu fotografieren, führt zu immer neuen Auswüchsen. Nachdem es lange nur als besonders cool galt, überhaupt ein Selfie zu knipsen und möglichst sofort über diverse Social-Media-Kanäle wie Facebook, Google+, Instagram, Twitter usw. zu veröffentlichen, reicht das nicht mehr. Inzwischen gehört zu einem Selfie ein Mindestabstand, um sich selbst noch besser in Szene zu setzen. Daher erleben die häufig belächelten Selfiestangen einen unerwarteten Boom. Selfies mit den neusten Schuhen sind jedoch inzwischen auch out, ebenso Selfies in der Kneipe oder vor einer Sehenswürdigkeit. In sind Selfies, die nicht jeder kann: nahezu nackt über der Brüstung hängend, wenigstens mit Prominenten im Bierzelt oder aber in irgendeiner weiteren, kaum von anderen nachzustellenden Situation. Einzigartig soll es sein.

Doch der Selfiewahn hat seine Tücken. Tödliche Tücken sogar, denn auf der Suche nach dem nächsten nie dagewesenen Schnappschuss des eigenen Ichs sterben immer mehr Menschen. Inzwischen sind weltweit in 2015 deutlich mehr Todesopfer durch Selfies als durch Haiangriffe zu vermelden.

Selfiewahn führt zu Unachtsamkeiten

Es klingt wie ein schlechter Witz, ist aber bitterer Ernst. Zuletzt erwischte es einen japanischen Touristen auf den Stufen des Tadsch Mahal. Die Plattform mashable.com hat aus diesem Anlass gleich mal nachgezählt. Zwölf Todesopfer mit Stand September. Durch Selfies! Nur ganz achtmal biss sich dagegen ein Hai mit Todesfolge versehentlich in einen Menschen fest. Dieser nicht ganz gerechte, aber lehrreiche Vergleich zeigt vor allem eins: Wenn Smartphone-Nutzer für ein Selfie den Auslöser drücken, hat es bei immer mehr Menschen bereits vorher klickt gemacht – denn ihr Gehirn ist ausgeschaltet.

Letzteres führte sogar bereits dazu, dass der Colorado Park in den USA gesperrt wurde. Der Grund: Weil sich immer wieder Touristen mit einem Bären im Hintergrund ablichten wollten. Im Yellowstone Nationalpark kam es zu Zwischenfällen mit Bisons, die Selfie-Knipser einfach mal auf die Hörner nahmen. Tödlich ging ein ähnlicher Versuch mit einem Stier in Spanien aus. Der kannte kein Erbarmen und tötete den Selbstknipser. Diese und andere waghalsige Aktionen haben nur ein Ziel: Einmal im Freundeskreis oder auf Social-Media-Kanälen berühmt zu werden. Das ist es nicht wert, findet sogar die Regierung der russischen Förderation und hat eine Kampagne gestartet, mit der Smartphone-Nutzer von waghalsigen Selfie-Motiven abgehalten werden sollen.

Am Ende regelrecht „totgeknipst„ von einem Felsen oder einem Turm zu fallen, von einer heranrauschenden Bahn erwischt zu werden oder sich mit Todesfolge wilden Tieren auszusetzen, das alles hält Selfie-Fans jedoch scheinbar nicht von immer neuen Superlativ-Motiven ab. Da helfen selbst die bedrückenden Bilder nicht, die einige kurz vor dem eigenen Tod aufnahmen. Einen Vorschlag gibt es aber für das ultimative Selfie noch: Wir warten auf einen ganz mutigen Menschen, der sein Smartphone zückt, während ein Hai angreift …

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Risiko durch „EvilVideo“ – schwerwiegende Sicherheitslücke bei Telegram

Risiko durch „EvilVideo“

Schwerwiegende Sicherheitslücke bei Telegram

Wer die Telegram-App auf seinem Android-Gerät verwendet, muss aufpassen. Aktuell gibt es eine schwerwiegende Sicherheitslücke, die von Cyberkriminellen ausgenutzt wird. In der neusten Version wurde diese bereits geschlossen, weshalb User ihre Anwendung so schnell wie möglich aktualisieren sollten. […]

Das neue Xiaomi Mix Flip – Foldable stellt Samsung-Geräte in den Schatten

Das neue Xiaomi Mix Flip

Foldable stellt Samsung-Geräte in den Schatten

Xiaomi hat sein erstes faltbares Smartphone auf den Markt gebracht. Dank einiger spektakulärer Features ist das neue Xiaomi Mix Flip ein echter Konkurrent für die neuen faltbaren Modelle von Samsung. Wann das Xiaomi-Foldable hierzulande auf den Markt kommt, ist allerdings bisher nicht bekannt. […]

Globale Computerstörung – weltweite IT-Panne mit „historischem Ausmaß“

Globale Computerstörung

Weltweite IT-Panne mit „historischem Ausmaß“

Ein Fehler in einem Software-Update hat heute zu Chaos an Flughäfen, der Schließung von Supermärkten sowie massiven Problemen in Krankenhäusern geführt. Die heutige globale IT-Panne hat weltweite Auswirkungen, deren Ausmaß sich erst noch zeigen wird. Ein Cyberangriff wird ausgeschlossen. […]

Glasfaserausbau – Hamburg übernimmt Hälfte des Netzbetreibers willy.tel

Glasfaserausbau

Hamburg übernimmt Hälfte des Netzbetreibers willy.tel

Die Stadt Hamburg will den Ausbau des Glasfasernetzes schneller vorantreiben. Hierzu ist sie jetzt eine Kooperation mit dem privaten Netzbetreiber willy.tel eingegangen. Durch die Übernahme von 49,9 Prozent des Unternehmens sollen in den nächsten Jahren zahlreiche weitere Haushalte versorgt werden. […]

Zahlungsaufforderung per SMS – Urteil: Forderungen können zulässig sein

Zahlungsaufforderung per SMS

Urteil: Forderungen können zulässig sein

Nicht jede Zahlungsaufforderung per SMS ist Spam. Das OLG Hamm hat entschieden, dass Mahnungen per SMS zulässig sein können. Dies ist dann der Fall, wenn die Forderung berechtigt ist und die Nachricht tagsüber beim Empfänger eingeht. Geklagt hatte der vzbv gegen ein Inkassounternehmen. […]