Facebook – Bundeskartellamt will Like-Button verbieten

Facebook - Bundeskartellamt will Like-Button verbieten

Facebook weht der Wind derzeit voll ins Gesicht. Nachdem das Portal immer wieder mit Datenlücken und Datenschutzproblemen zu kämpfen hat, wird nun ein weiteres Problemfeld akut. Denn das Bundeskartellamt will der Social-Media-Plattform den Like-Button verbieten. Genauer gesagt: Das Sammeln von Daten, die über auf Webseiten Dritter eingebundenen Plugins erhoben werden. Eine entsprechende Einschätzung der Behörde ist zwar bereits etwas älter. Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung soll das Bundeskartellamt inzwischen jedoch eine Aufforderung vorbereiten, die Facebook die Datenerhebung über Plugins auf fremden Webseiten verbietet.

Verbot: Es geht um alle Facebook-Plugins

Das Bundeskartellamt sieht eine marktbeherrschende Stellung von Facebook. In diesem Zusammenhang ist die Verknüpfung einer Mitgliedschaft beim Portal und das damit folgende Erheben umfassender Daten auch auf oder über andere Webseiten für die Behörde missbräuchlich. Die Nutzer müssen diese Klauseln akzeptieren, können der Datenerhebung nicht widersprechen und auch nicht auf eine andere, gleichartige Plattform ausweichen.

Auf wirtschaftlicher Seite kommt diese marktbeherrschende Stellung insbesondere bei Plugins zum Tragen, die nicht auf Facebook selbst, sondern auf anderen Webseiten eingebaut sind. Ruft ein Nutzer eine solche Webseite auf, werden Daten zu Facebook übertragen – und zwar bereits bevor dieser einen Button wie den Like-Button überhaupt anklickt.

Das Bundeskartellamt lässt dabei ausdrücklich offen, ob das Erfassend solcher Daten dem Datenschutz widerspricht. Es geht allein um den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung, die es bei Facebook gegeben sieht. Durch die millionenfache Verbreitung der Plugins auf anderen Webseiten sammle Facebook zum einen deutlich mehr Daten, als sich der Nutzer bewusst ist. Zum andere könne das Unternehmen erst durch die umfassende Verknüpfung solcher Daten die personalisierten und attraktiven Werbeplätze für Dritte anbieten.

Es geht nicht um die Verbreitung der Social Plugins als solche, sondern um die darüber sofort beim Besuch der Webseite erfassten Daten. Facebook ist gefordert, diesen automatischen Datenstrom zu unterbinden und eine alternative Lösung zu finden.

Auch weitere Datenquellen von Facebook im Visier

Es ist davon auszugehen, dass Facebook gegen die Aufforderung Widerspruch einlegen wird. Für das Unternehmen steht das bisherige Geschäftsmodell auf dem Spiel. Aber es könnte noch schlimmer kommen. Denn neben einer Strafe in Millionenhöhe bei einer Weigerung könnte dem Vorstoß des Bundeskartellamtes auch einer gegen die Töchter Instagram und WhatsApp folgen. Diese stehen als Teil des Konzerns ebenfalls bei der Behörde unter Beobachtung.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Risiko durch „EvilVideo“ – schwerwiegende Sicherheitslücke bei Telegram

Risiko durch „EvilVideo“

Schwerwiegende Sicherheitslücke bei Telegram

Wer die Telegram-App auf seinem Android-Gerät verwendet, muss aufpassen. Aktuell gibt es eine schwerwiegende Sicherheitslücke, die von Cyberkriminellen ausgenutzt wird. In der neusten Version wurde diese bereits geschlossen, weshalb User ihre Anwendung so schnell wie möglich aktualisieren sollten. […]

Das neue Xiaomi Mix Flip – Foldable stellt Samsung-Geräte in den Schatten

Das neue Xiaomi Mix Flip

Foldable stellt Samsung-Geräte in den Schatten

Xiaomi hat sein erstes faltbares Smartphone auf den Markt gebracht. Dank einiger spektakulärer Features ist das neue Xiaomi Mix Flip ein echter Konkurrent für die neuen faltbaren Modelle von Samsung. Wann das Xiaomi-Foldable hierzulande auf den Markt kommt, ist allerdings bisher nicht bekannt. […]

Globale Computerstörung – weltweite IT-Panne mit „historischem Ausmaß“

Globale Computerstörung

Weltweite IT-Panne mit „historischem Ausmaß“

Ein Fehler in einem Software-Update hat heute zu Chaos an Flughäfen, der Schließung von Supermärkten sowie massiven Problemen in Krankenhäusern geführt. Die heutige globale IT-Panne hat weltweite Auswirkungen, deren Ausmaß sich erst noch zeigen wird. Ein Cyberangriff wird ausgeschlossen. […]

Glasfaserausbau – Hamburg übernimmt Hälfte des Netzbetreibers willy.tel

Glasfaserausbau

Hamburg übernimmt Hälfte des Netzbetreibers willy.tel

Die Stadt Hamburg will den Ausbau des Glasfasernetzes schneller vorantreiben. Hierzu ist sie jetzt eine Kooperation mit dem privaten Netzbetreiber willy.tel eingegangen. Durch die Übernahme von 49,9 Prozent des Unternehmens sollen in den nächsten Jahren zahlreiche weitere Haushalte versorgt werden. […]

Zahlungsaufforderung per SMS – Urteil: Forderungen können zulässig sein

Zahlungsaufforderung per SMS

Urteil: Forderungen können zulässig sein

Nicht jede Zahlungsaufforderung per SMS ist Spam. Das OLG Hamm hat entschieden, dass Mahnungen per SMS zulässig sein können. Dies ist dann der Fall, wenn die Forderung berechtigt ist und die Nachricht tagsüber beim Empfänger eingeht. Geklagt hatte der vzbv gegen ein Inkassounternehmen. […]