eSIM-Swapping – Die Betrugsmasche mit der festverbauten eSIM-Karte

eSIM-Swapping – die Betrugsmasche mit der festverbauten eSIM-Karte

Gegen zwei Männer und eine Frau wurde von der Zentralstelle Cybercrime Bayern der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg Anklage wegen verschiedener Straftaten im Internet erhoben. Unter anderem wird dem Haupttäter vorgeworfen, sich mittels so genanntem eSIM-Swapping einen Zugang zu fremden Bankkonten verschafft zu haben.

Was ist eine eSIM-Karte?

Eine eSIM-Karte ist im Gegensatz zu einer herkömmlichen SIM-Karte ein im Gerät fest verbauter Chip. Bei einem Anbieterwechsel muss der eingebettete SIM beispielsweise nicht mehr durch eine neue SIM-Karte ausgetauscht, sondern lediglich neu programmiert werden. Insbesondere für das Internet der Dinge stellt die eSIM-Karte einen erheblichen Fortschritt dar.

Die Masche der Betrüger: eSIM-Swapping

Über einen so genannten eSIM-Swap gelingt es den Betrügern, die Rufnummern ihrer Opfer zu übernehmen. Hierfür erschleichen sich die Cyberkriminellen zunächst die Login-Daten der Opfer bei den Telefonanbietern. Mit Passwörtern, welche im Darknet erschlichen werden, können sich die Kriminellen anschließend in die Bankkonten der Betroffenen einloggen. Der mTAN-Code, der via SMS versendet wird, kommt nun direkt bei den Betrügern an, da sie die Telefonnummer des Betrogenen übernommen haben. Der mTAN-Code, der die Online-Banking-Portale eigentlich vor solchen Angriffen durch Cyberkriminelle schützen soll, ermöglicht diesen nun jedoch eine freie Verfügung über das Konto sowie die Durchführung oder Stornierung sämtlicher Überweisungen.

Wie erkannten Opfer den Betrug?

Die betroffenen Smartphone-Besitzer bemerkten von dem eigentlichen Betrug zunächst nichts. Sie stellten lediglich fest, dass sie ihr Mobiltelefon nicht mehr nutzen konnten. So war beispielsweise das Telefonieren oder das Empfangen von Nachrichten nicht mehr möglich. Dass sie Cyberkriminellen zum Opfer gefallen sind, bemerkten die Betroffenen erst bei einem Blick auf ihre Kontoauszüge.

Die bisherigen Erfolge der Zentralstelle Cybercrime Bayern

Bisher konnte bereits ein finanzieller Schaden in Höhe von 200 000 Euro durch die Zentralstelle verhindert werden. Dies gelang durch frühzeitig eingeleitete operative Maßnahmen sowie durch eine intensive Ermittlungsarbeit. Von der Sachleitung unter der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg konnten bis zu diesem Zeitpunkt bereits 27 Geschädigte feststellen. Dem Haupttäter aus Unterfranken wird aufgrund des eSIM-Swappings gewerbsmäßiger Computerbetrug in 36 Fällen zur Last gelegt. Über die Zulassung der Anklage sowie über die Eröffnung des Hauptverfahrens muss nun die Strafkammer des Landgerichts Würzburg entscheiden.

Wie kann man sich vor der Betrugsmasche schützen?

Polizei und Generalstaatsanwaltschaft raten dazu, stets über ein aktuelles Betriebssystem mit neusten Sicherheitsupdates zu verfügen. Darüber hinaus können Anti-Viren-Programme sowie eine Firewall vor Betrugsmaschen schützen. Passwörter sollten ausreichend lang und niemals einheitlich für alle Seiten verwendet werden. Es wird dazu geraten, für jedes Login ein anderes Passwort zu verwenden. Eine Zwei-Faktoren-Authentifizierung bietet zusätzlichen Schutz. Generell sollten TANS sowie Passwörter nie an Dritte weitergegeben werden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Jeder Dritte wurde gehackt – Schwache Passwörter als Einfallstor

Jeder Dritte wurde gehackt

Schwache Passwörter als Einfallstor

Immer mehr Nutzer in Deutschland erleben den Verlust der Kontrolle über Online-Accounts, insbesondere im Bereich Social Media, E-Mail und Finanzen. Die wachsende Bedrohungslage verdeutlicht den Bedarf an zuverlässigen Sicherheitslösungen zur effektiven Absicherung digitaler Identitäten. […]

Sofortnachrichten statt Telefonate – Bundesnetzagentur Jahresbericht 2024

Sofortnachrichten statt Telefonate

Bundesnetzagentur Jahresbericht 2024

Die Bundesnetzagentur hat ihren Bericht zur Telekommunikation für das Jahr 2024 veröffentlicht. Der Bedarf an Datenvolumen und schnellen Breitbandanschlüssen steigt, während immer weniger Telefongespräche geführt werden. Hoch im Kurs für die Kommunikation stehen Messenger-Apps wie WhatsApp und Co. […]

BNetzA verurteilt – Streitbeilegungsfrist muss eingehalten werden

BNetzA verurteilt

Streitbeilegungsfrist muss eingehalten werden

Das Verwaltungsgericht Köln hat die Bundesnetzagentur verurteilt. Daraus ergibt sich, dass die Streitbeteiligungsfrist von 4 Monaten auch beim Verhandlungsgebot eingehalten werden muss. Ein Telekommunikationsanbieter hatte die Behörde zuvor wegen Untätigkeit verklagt. […]

Fristgerechte Energieabrechnung – OLG-Urteil stärkt Verbraucherschutz

Fristgerechte Energieabrechnung

OLG-Urteil stärkt Verbraucherschutz

Kunden müssen spätestens sechs Wochen nach dem Abrechnungszeitraum ihre Energieabrechnung erhalten. Dies hat jetzt das Oberlandesgericht Oldenburg entschieden. Die Verbraucherzentrale hatte gegen den Energieanbieter EWE Vertrieb GmbH geklagt. Noch ist das Urteil allerdings nicht rechtskräftig. […]

5G-Straßenlaterne – O2 Telefónica startet bundesweit innovativen Ausbau

5G-Straßenlaterne

O2 Telefónica startet bundesweit innovativen Ausbau

O2 hat gemeinsam mit 5G Synergiewerk den Ausbau von 5G-Leuchten in großen Städten in ganz Deutschland gestartet. Mit den innovativen Funkmasten soll die 5G-Netzabdeckung insbesondere bei großen Veranstaltungen und in den Innenstädten verbessert werden. Denn der benötigte Datenverkehr wächst stetig. […]

Geplante Sprachnachrichten – das sind die neuen Funktionen bei Signal

Geplante Sprachnachrichten

Das sind die neuen Funktionen bei Signal

Sprachnachrichten bereits aufnehmen, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt versenden. Dies wird mit dem neuesten Signal-Update bald möglich. Denn die als sicherster Messenger der Welt geltende App bringt zahlreiche neue Funktionen und verbessert zudem die Sicherheit. […]