Gesetzliche Krankenkassen – So steigende Zusatzbeiträge umgehen

Die gesetzliche Krankenversicherung steht finanziell schwierig da. Zahlreiche gesetzlich Versicherte müssen ab 2021 einen höheren Zusatzbeitrag zahlen.

Ab 2021 steigen für zahlreiche Versicherte von verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen die Zusatzbeiträge deutlich an. Dies lässt sich jedoch weniger auf die immer noch andauernde Corona-Pandemie zurückführen, als vielmehr auf teure Gesetze. Sicher ist, dass der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland finanziell schwierige Zeiten bevorstehen.

Beitragserhöhung bei der TK

Der Zusatzbeitrag der Techniker Krankenkasse steigen ab dem 1. Januar nächsten Jahres um 0,5 Prozentpunkte an und liegt damit in Zukunft anstatt bei 07, Prozent bei 1,2 Prozent. Deutschlands größte gesetzliche Krankenkasse begründet den Anstieg damit, dass der bisherige unterdurchschnittliche Zusatzbeitragssatz nicht kostendeckend war. Neben dem Zusatzbeitrag wird der Krankenversicherungssatz von 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens fällig, der jeweils zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen wird. Es ist demnach von dem Einkommen abhängig, wie viel mehr Versicherte ab dem 1. Januar 2021 bezahlen müssen. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt bei 58 000 Euro pro Jahr – bei der TK werden nun demnach maximal 290 Euro pro Jahr mehr fällig.

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Steigen die Zusatzbeiträge auch bei anderen Krankenkassen?

Neben der Techniker Krankenkasse erhöhen auch andere gesetzliche Krankenkassen die Beiträge. Hierzu zählen beispielsweise:

  • die IKK classic: Erhöhung von 1,0 auf 1,3 Prozent
  • die AOK Niedersachsen: Erhöhung von 0,8 auf 1,3 Prozent
  • die AOK Plus (Thüringen): Erhöhung von 0,6 auf 1,2 Prozent

Die gesetzlichen Krankenkassen sehen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn als Hauptverursacher für die Beitragserhöhungen. Die von Spahn gemachten teuren Gesetze, gibt auch die AOK Baden-Württemberg, die größte Krankenkasse im Südwesten mit mehr als 4,5 Millionen Versicherten, als Grund dafür an, die Zusatzbeiträge im kommenden Jahr zu erhöhen. Es ist bei der gesetzlichen Krankenkasse die erste Erhöhung seit fünf Jahren. Der Zusatzbeitrag steigt hier von 0,9 auf 1,1 Prozent. Von der zweitgrößten gesetzlichen Krankenkasse Deutschlands die Bramer gibt es bisher keine Auskunft über eine Beitragsentscheidung. Einige Krankenkassen verzichten jedoch auch auf einen Anstieg des Beitrags wie beispielsweise die drittgrößte bundesweite Kasse die DAK. Der Zusatzbetrag ist mit 1,5 Prozent bei hier jedoch bereits sowieso überdurchschnittlich hoch.

Werden die Sozialabgaben weiter steigen?

Vermutlich wären die Beiträge noch weiter angestiegen, hätte die Bundesregierung nicht eingegriffen. Denn diese legt Wert darauf, das politische Versprechen einzuhalten, die Sozialabgaben nicht über 40 Prozent steigen zu lassen. Um dieses Versprechen halten zu können, wurde ein Steuerzuschuss in Höhe von fünf Milliarden Euro für den Gesundheitsfonds bereitgestellt. Darüber hinaus verpflichtete der Bundesgesundheitsminister die Krankenkassen dazu insgesamt 8 Milliarden Euro aus deren Rücklagen bereitzustellen. Doch auch diese Rücklagen werden irgendwann aufgebraucht sein, weshalb davon auszugehen ist, dass die Beiträge in den kommenden Jahren weiter steigen werden. „Ohne Gegensteuern durch den Staat droht eine Verdoppelung des Zusatzbeitrags“, erklärt TK-Chef Jens Baas. Es gibt demnach nur zwei Möglichkeiten: die Politik verabschiedet sich von der 40-Prozente-Garantie bei den Steuerabgaben oder es müssen weitere Steuermilliarden in die gesetzlichen Krankenkassen fließen. Während zum Ende des ersten Halbjahres 2020 noch ein Überschuss von 1,3 Milliarden Euro verzeichnet wurde, schließt das dritte Quartal mit einem Defizit von 1,7 Milliarden. Der Überschuss im ersten Halbjahr lässt sich auf die Corona-Pandemie zurückführen, in welcher weniger planbare OPs durchgeführt wurden und die Arztbesuche sowie die Arzneimittelausgaben deutlich sanken. Die gesetzlichen Krankenkassen gehen durch die teuren Gesetze von Spahn zwischen 2019-2022 von über 30 Millionen Euro Zusatzausgaben aus.

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