Betrugsmasche in Facebook – Trickbetrüger geben sich als Prominente aus

Betrugsmasche in Facebook – Trickbetrüger geben sich als Prominente aus

Nahezu täglich scheint es neue Betrugsmaschen in den sozialen Netzwerken zu geben. Auf Facebook ist aktuell eine neue perfide Masche im Umlauf, um den arglosen Betroffenen Geld aus der Tasche zu ziehen. Eine 71-Jährige aus der Nähe von Hannover verlor durch Trickbetrüger, die sich als prominente Politiker ausgaben, mehr als 2 200 Euro.

Wie gingen die Trickbetrüger vor?

Im Fall der 71-Jährigen, gab sich einer der Kriminellen als der bekannte Politiker Franz Müntefering aus. Im Herbst letzten Jahres erhielt die Frau auf Facebook eine Freundschaftsanfrage von einem Profil, das den Anschein erweckte, als handele es sich um den Politiker. Der arglosen Seniorin wurde finanzielle Hilfe, in Form einer Familienbeihilfe für Senioren mit niedrigem Einkommen, seitens des vermeintlichen Prominenten versprochen. Im Raum stand eine Summe von 30 000 Euro. Da die 71-Jährige lediglich eine kleine Erwerbsminderungsrente bezieht, schenkte sie dem Betrüger ihr Vertrauen. Um das Ganze noch glaubwürdiger zu gestalten, verwies der angebliche Franz Müntefering die Frau vorgeblich an Pierre-Luc Vogel, der im Jahr 2019 Präsident des Rats der Notariate der Europäischen Union war. Während eines WhatsApp Chats mit dem Betrüger, wurde die Seniorin dann dazu aufgefordert, weitere Angaben unter anderem zu ihren Bankdaten, ihren Versicherungen und ihrer Lebenssituation zu machen. Letztendlich wurde die vermeintliche Familienbeihilfe durch den falschen Notar bewilligt.

Betrüger fordern Seniorin zu Geldzahlungen auf

Nach der scheinbaren Bewilligung der Beihilfe durch Pierre-Luc Vogel, wurde die 71-Jährige dazu aufgefordert, Geld als Aktivierungsgebühr zu überweisen. Dreimal kam die Seniorin dieser Aufforderung nach, wodurch sie insgesamt 2 213 Euro an die Trickbetrüger überwies. Dies geschah in dem guten Glauben daran, anschließend die Summe in Höhe von 30 000 Euro zu erhalten. Die Betrüger gingen hierbei besonders perfide vor und schickten der Frau ein gefälschtes Foto, dass die angebliche Überweisung der Summe beweisen sollte. Nachdem das Geld allerdings nicht auf dem Konto der Betroffenen eingegangen war, erkannte sie, dass sie auf eine Betrugsmasche hereingefallen war und wandte sich an die Polizei, um Anzeige zu erstatten. Bisher gibt es noch keinen konkreten Verdacht auf die Betrüger – die Seniorin hat die Betrugsmasche jedoch sehr mitgenommen: „Ich bin immer ehrlich gewesen. Das verletzt mich wirklich sehr.“ Völlig neu ist die Masche allerdings nicht. Bereits vor einigen Jahren gaben sich Kriminelle auf Facebook immer wieder als verschiedene Prominente aus und baten beispielsweise um Spenden.

Wie können sich Verbraucher vor einem solchen Betrug schützen?

Sich komplett vor Betrugsmaschen im Internet zu schützen ist gar nicht so einfach, da sich die Täter immer wieder neue und immer trickreichere Vorgehensweisen überlegen.

„Die Erscheinungsformen von Betrugsformen im Netz sind vielfältig und die meisten Täter agieren überaus professionell. Das macht es für Nutzerinnen und Nutzer oft schwer, einen Betrug frühzeitig zu erkennen“, weiß auch die Vorsitzende der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, Dr. Stefanie Hinz.

Grundsätzlich sollten Verbraucher niemals persönliche Daten an Personen im Internet herausgeben. Wenn sich unbekannte Nummern oder fremde Personen melden, sollte stets Misstrauen gehegt werden. „Versichern Sie sich, wer vor ihrer digitalen Haustür steht, bevor sie persönliche Informationen preisgeben oder gar Geld überweisen“, sagt Hinz. Auf der Webseite der Polizeilichen Kriminalprävention sind weitere Verhaltenstipps zu finden, um sich vor Betrugsmaschen im Internet zu schützen.

3 Kommentare

  1. Eine fiktive Dame hat mich ausgewählt einen hohen sechsstelligen Euro Betrag als Spende für bedürftige Menschen zu bekommen, da sie angeblich nur mehr kurz zu leben habe. Die Abwicklung der Spende würde über den angeblichen Notar Pierre Luc Vogel, erfolgen. Dieser hat von mir viele persönliche Daten gefordert und empfangen. Was raten Sie mir zu tun.

  2. Im nächsten Schritt werden Sie dann aufgefordert, einen kleinen Teil der bereits angefallenen Gebühren zu überweisen. Meist verbunden mit einer rührseligen Geschichte. Mein Tipp, gehen Sie zum nächsten Polizeirevier oder rufen Sie dort an, eventuell ist die weitere Vorgehensweise gemeinsam mit der Polizei abzustimmen, um diese Betrüger zu überführen.

  3. Bei mir läuft es zur Zeit genauso wie von Herrn Josef Wagenbichler beschrieben.Vom Notar Pierre Luc Vogel kam heute eine E-Mail.

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