Kampf gegen graue Flecken – Telekom, Telefónica & Vodafone kooperieren

Kampf gegen graue Flecken – Telekom, Telefónica & Vodafone kooperieren

In Deutschland gibt es immer noch Regionen, meist ländliche, in denen lediglich einer der Netzbetreiber seine Kunden mit schnellem LTE-Netz versorgt. Laut Bundesnetzagentur befinden sich die sogenannten grauen Flecken auf einem Fünftel der Fläche Deutschlands. Die drei Netzbetreiber Telekom, Telefónica und Vodafone kooperieren, um die Mobilfunk-Versorgung der Kunden auf dem Land zu verbessern.

Wie soll die Mobilfunk-Versorgung verbessert werden?

Als graue Flecken werden Gebiete bezeichnet, bei denen nur Kunden eines Netzbetreibers mit dem schnellen LTE-Netz versorgt sind. Die Kunden der anderen Netzbetreiber sitzen hingegen in einem LTE-Funkloch. Dieses Problem soll nun dadurch gelöst werden, dass die Kunden eines Netzbetreibers, an Orten, an denen dieser über kein eigenes LTE-Netz verfügt, auf das schnelle Netz von einem der anderen Netzbetreiber zurückgreifen können. Hierzu wird die sogenannte Multi-Operator-Core-Network-Technologie, kurz MOCN, eingesetzt. Mit der Funkloch-Karte der Bundesnetzagentur kann die Netzabdeckung in ganz Deutschland geprüft werden. Die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica haben faire Vereinbarungen zum Ausbau im ländlichen Raum getroffen, sodass jeweils die gleiche Anzahl an Mobilfunk-Standorten für den jeweils anderen Netzbetreiber geöffnet wird. Der bilaterale Zugang zu der Netztechnik des bis dato allein aktiven Netzbetreibers kann die Mobilfunk-Versorgung wesentlich verbessern.

Die Zusammenarbeit zwischen Vodafone und der Deutschen Telekom

Die Deutsche Telekom und Vodafone haben die Vereinbarung zum Network-Sharing bereits vor zwei Jahren unterzeichnet. Seither konnten die beiden Netzbetreiber gemeinsam bereits mehr als 2 600 graue Flecken in Deutschland schließen. Konkret bedeutet dies, dass an 1 300 Standorten die Kunden des einen Betreibers auf das LTE-Netz des jeweils anderen Betreibers zurückgreifen können. In Zukunft sind 400 weitere Schließungen von grauen Flecken geplant, sodass insgesamt 3 000 geschlossen werden sollen.

„Wir sind führend im Festnetz und im Mobilfunk – und doch wird die Telekom Deutschland nicht allein digitalisieren. Wir verstehen Digitalisierung als Teamsport, sie gelingt am besten gemeinsam“, betont Srini Gopalan von der Telekom.

Auf das LTE-Netz der Telekom können bereits jetzt mehr als 99 Prozent der Haushalte deutschlandweit zurückgreifen.

Vodafone und Telefónica schließen gemeinsam graue Flecken

Neben der Deutschen Telekom kooperiert Vodafone auch mit dem Netzbetreiber Telefónica (O2). Die gemeinsame Vereinbarung wurde Anfang dieses Jahres unterzeichnet und bereits jetzt wurde begonnen, die ersten grauen Flecken zu schließen. Aktuell können Kunden von Vodafone bereits an den ersten beiden Standorten die Netztechnik des bis dahin alleinigen Betreibers Telefónica nutzen. Gleichzeitig können auch Telefónica-Kunden in den ersten beiden Gebieten auf die Netztechnik von Vodafone zurückgreifen. Für 30 weitere Mobilfunk-Standorte sind die Vorbereitungen für das Network-Sharing weit vorangeschritten. Das Ziel der beiden Betreiber ist es, insgesamt mehr als 2 000 graue Flecken zu schließen.

Kooperation zwischen Telefónica und der Deutschen Telekom

Die Deutsche Telekom und Telefónica haben eine entsprechende Vereinbarung im letzten Jahr unterzeichnet. Bis heute konnten durch die Kooperation jeweils 200 graue Flecken durch einen gegenseitigen Netzzugang geschlossen werden. 700 weitere Standorte sollen noch in diesem Jahr folgen. Durch die Zusammenarbeit von Telekom und Telefónica wird die LTE-Versorgung für mehrere hunderttausend Menschen deutschlandweit sichergestellt.

Die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher und die Wirtschaft benötigt schnelle Fortschritte in der Mobilfunkversorgung. Die kooperative Mitnutzung von Standorten der drei bundesweit aktiven Netzbetreiber ist ein wichtiger Schritt, erklärt O2 Telefónica CEO Markus Haas.

Was steckt hinter der Multi-Operator-Core-Network-Technologie?

Die Technologie verbessert die Mobilfunkversorgung enorm, da es durch sie nicht mehr notwendig ist, zusätzliche Antennen oder Funk-Technik an den Mobilfunkmasten zu installieren. Durch diesen Umstand werden darüber hinaus auch wertvolle Ressourcen geschont. Multi-Operator-Core-Network bezeichnet ein Netzwerk, das von zwei oder sogar mehreren Mobilfunkanbietern genutzt wird, die sich eine Sendeanlage teilen. Durch mehrere Netzerkennungen an der Antennenanlage werden die Kunden mit LTE-Netz versorgt. So erhalten Kunden verschiedener Netzbetreiber einen LTE-Zugang auf dem 800-MHz-Frequenzband.

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