Anrufersperre: Eingehende Anrufe abweisen

Anrufersperre

Ein Leistungsmerkmal, das immer mehr Menschen wünschen, ist die Anrufersperre. Dabei handelt es sich nicht um die ähnlich bezeichnete Rufnummernsperre, die ausgehende Nummern blockiert. Bei dieser Variante werden bestimmte Nummern, Nummernblöcke oder anonyme Anrufe gesperrt und abgewiesen. Vorweg: Dieses Leistungsmerkmal ist technisch gesehen keins, da es nicht über den Anschluss bzw. die Leitung konfigurierbar ist. Dennoch ist eine Anrufersperre über verschiedene Wege einrichtbar. Am Ende steht eine Funktionalität, die dem eines Leistungsmerkmals entspricht.

Grundlegende Information: Häufig verursachen Nutzer unerwünschte Anrufe selbst: Indem sie ihre Festnetz- oder Mobilnummer bei Gewinnspielen angeben oder bereitwillig im Internet verbreiten. Im Rahmen von großangelegter Telefonakquise (sog. „Cold Calls“) mit einer zum Teil diskussionswürdiger oder sogar gesetzeswidriger Grundlage rufen dann Unternehmen, windige Geschäftsleute oder andere Teilnehmer an. Ziel: Den Anschlussinhaber in ein Geschäft o. Ä. zu drängen. Zum Teil bitten diese auch um Rückruf an teure Servicenummern. Die beste Abwehr unerwünschter Anrufe ist es, die eigene Rufnummer sehr defensiv weiterzugeben. Das gilt auch für einen zweiten Fall, bei dem eine Anrufersperre sinnvoll ist: Aufdringliche Menschen, die gern den Kontakt einseitig vertiefen wollen oder sogar regelrechter Stalker sind.

Wichtiger Hinweis zum Sperren anonymer Anrufer

Wer anonyme Anrufer aussperrt, blockiert auch solche Anrufer, die über Leitungen anrufen, die keine Rufnummernübermittlung unterstützen. Vor dem Einrichten einer solchen Sperre sollten daher die eigenen erweiterten Kontakte geprüft werden!

Wie wird eine Anrufersperre eingerichtet?

Eine Anrufersperre lässt sich auf verschiedenen Wegen realisieren. Die folgenden Beispiele zeigen mögliche Varianten.

  • Anrufersperre – Variante 1: Moderne Telefone nutzen
    Eine sehr praktikable Möglichkeit, bestimmte Rufnummern zu blockieren, ist eine entsprechende Funktion moderner Telefone. Die neuesten Telefone enthalten Tastenkombinationen, mit denen sich bestimmte Rufnummern abweisen lassen. Allerdings ist es von den Geräten abhängig, in welcher Form und in welchem Umfang sich Rufnummern sperren lassen.
  • Anrufersperre – Variante 2: FritzBox und ähnliche Geräte
    Eine weitere Möglichkeit, gezielt bestimmte Rufnummern zu blockieren, bieten verschiedene Endgeräte, die dem Telefon vorgeschaltet sind. Die sehr verbreitete FritzBox ermöglicht es dem Nutzer beispielsweise, sowohl Nummernblöcke und einzelne Rufnummern als auch anonyme Anrufe zu sperren. Damit haben es sogar Stalker schwer.
    Anrufer sperren am Beispiel FritzBox
    Um eine Anrufersperre einzurichten, muss der Nutzer auf der Benutzeroberfläche seiner FritzBox den Punkt Telefonie und dann „Neue Rufsperre“ wählen. Nach Klick auf ankommende Rufe kann der Nutzer einen Rufnummernblock (z. B. bestimmte Servicenummern wie 0900) oder konkrete Rufnummern eintragen. Um anonyme Anrufe abzuwehren, trägt man die eigene Rufnummer mit einer vorangehenden Raute (bspw. #1234567) ein.
  • Anrufersperre – Variante 3: Funktionen und Apps für Mobiltelefone
    Einige Smartphones wie das iPhone 6 bieten eine Anrufersperre im Telefonbuch. Über Anruferliste und einen Klick auf den Infobutton zur Nummer kann der Nutzer diese sperren. Wer anonyme Anrufe abweisen möchte, stellt sein iPhone auf „nicht stören“. Ähnliche Funktionen gibt es auch für Android-Geräte. Dort reicht es, den Kontakt entsprechend zu bearbeiten. Einige Hersteller wie Samsung bieten die eingebaute Möglichkeit, gerade eingehende Anrufe zu blockieren. Das ist unter Einstellung/Anrufe möglich. Ähnliches funktioniert auch mit Nachrichten. Über den Menüpunkt „Nachrichten“ können Nutzer bestimmte Absender als unerwünscht zw. Spam abspeichern.
    Zusätzlich können Nutzer auf Apps (Call Blocker) zurückgreifen, die eine meist etwas komfortabler zu bedienen sind. Wer sich ganz tot stellen will, kann mit der Tastenkombination „35 + Sperrcode“ des Anbieters (dort zu erfragen) vorübergehend alle Anrufe abweisen. Eine grundlegende Übersicht über diesen und weitere Netzcodes findet sich hier.
  • Anrufersperre – Variante 4: kostenpflichtige Leistungen des Anbieters
    Für Handynummern bieten die meisten Mobilfunkanbieter das Sperren einzelner Rufnummern. Dieser Service ist ggf. kostenpflichtig. Einen ähnlichen Service bieten die Unternehmen auch für das Festnetz. Der Umfang und die Möglichkeit zur Feineinstellung sind jedoch unterschiedlich. Meistens lassen sich nur pauschal alle anonymen Anrufer abweisen. Andere Unternehmen bieten kostenpflichtige Servicepakete. Bei der Telekom ist dies bspw. das Sicherheitspaket Plus, das zum Teil sehr genaue Einstellungen bis zu einer Whitelist zulässt, die nur vorab eingetragene Rufnummern zum Anschlussinhaber durchlässt. Dieser Service wird aber monatlich berechnet.
  • Anrufersperre – Variante 5: Frank ruft an
    Was einfach nur ein Spaß zu sein scheint, ist äußerst effektiv. Wer in Gewinnspielformularen oder an anderen Stellen seine Nummer angeben muss, ohne diese eigentlich herausgeben zu wollen, nennt einfach die Mobilnummer 0163 1737743. Dahinter versteckt sich ein kostenloser Service von frank-geht-ran.de, bei dem die Anrufer bei einer freundlichen Bandansage landen, dass der Angerufene keine Anrufe wünscht. Auf diesen Service kann jeder Nutzer auch vorübergehend seine Rufnummer umleiten. Dabei entgehen ihm dann aber alle Anrufe.
  • Anrufersperre – Variante 6: Robinsonliste nutzen
    Nicht ganz perfekt und nur prophylaktisch wirkt ein Eintrag in die sogenannte Robinsonliste. Werbeunternehmen verpflichten sich üblicherweise dazu, dort hinterlegte Rufnummern nicht anzurufen. Das Problem ist nur, dass nicht alle Unternehmen die aktuellen Listen abgleichen oder die Robinsonliste überhaupt nutzen. Diese Variante ist ein Weg, unerwünschte Werbeanrufe einzudämmen, sie schützt aber nicht vollständig und kann keine bestimmten Nummern blockieren.