Computer: Defekte Daten finden und reparieren

Computer: Defekte Daten finden und reparieren

Wenn ein Windows-Computer immer langsamer wird, wissen viele Anwender, dass sie die Festplatte (bei einer HDD-Festplatte) defragmentieren können. Das bringt im Idealfall ein bisschen Geschwindigkeit zurück. Denn beim Defragmentieren setzt Windows auf der Festplatte versprengte Datenfetzen wieder zusammen. Diese entstehen im Laufe der Zeit durch die verschiedenen Programme fast zwangsläufig. Werden diese Datenstrukturen und Dateien durch eine Defragmentierung wieder physisch zusammengeführt, gewinnt das gesamte System prinzipiell an Geschwindigkeit und Stabilität. Das ist aber nicht alles, denn das Windows-Tool findet und repariert sogar fehlerhafte Dateien und Festplattensektoren.

So funktioniert das Überprüfen eines Laufwerks

Um die Festplatte zu defragmentieren, muss diese aus dem Explorer oder – wenn so eingerichtet – vom Desktop aus per Rechtsklick angeklickt werden. Es öffnet sich ein Auswahlfenster. Ein Klick auf „Eigenschaften“ und im folgenden Fenster auf „jetzt prüfen“ startet die Datenträgerprüfung. Dort lassen sich vorher noch Feineinstellungen vornehmen. Normalerweise starte das Programm ohne Zusatzfunktion, überprüft die Festplatte und meldet mögliche Fehler. Hinweis: Das Defragmentieren startet bei einigen Windows-Versionen erst nach einem Neustart. In diesem Fall erscheint ein Fenster, in dem „Datenträgerprüfung planen“ bestätigt werden muss.

Defragmentieren mit Reparieren

Es ist möglich, Fehler beim Defragmentieren nicht nur finden, sondern vom System gleich beseitigen zu lassen. Dazu stehen zwei Varianten zur Verfügung.

  • Dateisystemfehler automatisch korrigieren
    Ist dieses Feld angeklickt, sorgt Windows beim Überprüfen des Laufwerks oder der Festplatte dafür, dass Systemdateien wieder repariert werden. Das ist praktisch, denn so läuft Windows durch regelmäßiges Defragmentieren länger stabil.
  • Fehlerhafte Sektoren suchen und wiederherstellen
    Ist diese Option angeklickt, prüft Windows zusätzlich, ob der Datenträger (Festplatte, Laufwerk, ggf. Speicherkarte) defekte Bereiche aufweist. Ist dies der Fall, versucht das System beim Defragmentieren diese zu reparieren und darauf liegende Dateien wiederherzustellen. Das gelingt nicht immer vollständig, aber es gibt eine vielversprechende Chance, dass defekte Bereiche und scheinbar verlorene Daten wieder zur Verfügung stehen.

Vorbeugen statt reparieren

Bei modernen Festplatten und Laufwerken ist eine Defragmentierung seltener erforderlich, bei SSD ist das gar sinnlos. Allerdings entdeckt das Windows-Tool auch auf diesen fehlerhaften Sektoren, die früher oder später zu Datenverlusten führen können. Um sich vor solchen Verlusten zu schützen, sind weitere vorbeugende Maßnahmen sinnvoll.

Zum einen sind Festplatten anfällig gegenüber (elektro-) magnetischen Einflüssen. Andere Elektrogeräte sollten daher möglichst weit von den Laufwerken ferngehalten werden. Das beugt beschädigten Sektoren vor.

Zum anderen tragen häufige Downloads zum Ausprobieren von Programmen, die anschließend wieder gelöscht werden, zu einer Fragmentierung und ggf. zu fehlerhaften Sektoren bei. Denn jede Installation und jedes spätere Löschen kann die Festplatte fragmentieren. Gleichzeitig werden die einzelnen Sektoren anfälliger, je häufiger sie benutzt werden.

Hält ein Anwender sein System schlank und räumt regelmäßig auf, bleiben das System und die Datenspeicherung weniger anfällig für Datenverlust. Kommt es dennoch zu tatsächlichen Verlusten von Nicht-Systemdateien, sollte vor dem Defragmentieren eine Datenrettung durch spezielle Programme zur Datenwiederherstellung genutzt werden.