Teure SMS durch Sonderzeichen – Softwarefehler bei Smartphones von T-Mobile

Teure SMS durch Sonderzeichen - Software-Fehler bei Smartphones von T-Mobile

So etwas sorgt für Wirbel und ist peinlich für das betroffene Unternehmen. Wie der Hessische Rundfunk berichtete, birgt die Software bestimmter bei dem Mobilfunk-Netzbetreiber T-Mobile erworbener Smartphones einen Fehler. Dadurch wird der Versand von Kurznachrichten (SMS) unbemerkt teurer, das Problem sind eigentlich unscheinbare Sonderzeichen.

Eine kurze Nachricht wie „Er hat´s gesagt.„ besteht aus 16 Zeichen, eigentlich. Wird sie mit einem Smartphone der MDA- oder SDA-Serie von T-Mobile geschrieben, wäre sie 86 Zeichen lang. Wieso, fragt sich der Leser. Der Grund ist in diesem Fall das Apostroph. Das wird von der Software der betroffenen Geräte falsch erkannt und beansprucht dadurch alleine 70 der 160 in einer SMS verfügbaren Zeichen. Je nach Anzahl der eingefügten Sonderzeichen verringert sich die Menge der verfügbaren Textzeichen. Nutzer, die nicht genau hinschauen, versenden deshalb eventuell mehrere aneinandergekettete SMS, obwohl sie der Meinung sind, ihre Nachricht sei nicht länger als 160 Zeichen.

Da die Kosten versandter SMS in der monatlichen Mobilfunk-Rechnung nicht als Einzel- sondern als Sammelbetrag aufgeführt sind, fiel dieser Fehler lange Zeit nicht auf. Einige Kunden sind dennoch darauf aufmerksam geworden. Sie setzten sich mit T-Mobile in Verbindung, weil ihnen für den Versand einer Nachricht der bis zu zehnfache Preis berechnet wurde. Das Problem besteht dem Bericht des Hessischen Rundfunks zufolge bereits seit vier Jahren, auf Anfrage des Senders trat T-Mobile damit nun an die Öffentlichkeit. Jetzt will das Unternehmen schnell handeln, die betroffenen Kunden kontaktieren und die entstandenen Schäden kulant regulieren. Diese seien jedoch verhältnismäßig niedrig, denn Nutzer eines Smartphones würden ihre Geräte vornehmlich für den Versand von eMails und weniger für das Verschicken von SMS nutzen, erklärte der Mobilfunk-Netzbetreiber.

Über 100.000 Kunden besitzen ein betroffenes Smartphone, also ein Handy, das zugleich ein Pocket-PC ist. Betroffen ist die Software der Geräte der SDA- und MDA-Reihe des Anbieters T-Mobile. Die soll nun von dem Fehler bereinigt werden. Den betroffenen Kunden bleibt zur Zeit jedoch nur eine Möglichkeit den Schaden einzugrenzen, nämlich die erweiterten Sonderzeichen innerhalb einer SMS nicht zu verwenden. Das geht zwar zulasten der verschickten Nachrichten, erspart jedoch böse Überraschungen. Unklar ist, ob auch die Software auf gleichen Geräten anderer Netzbetreiber von dem Problem betroffen ist. Nutzer der Geräte sollten ihre Mobilfunk-Rechnungen genau überprüfen und bei fehlerhaften Abrechnungen Kontakt mit ihrem Mobilfunk-Anbieter aufnehmen.

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