Abo statt Gratis-SMS – Die Falle schnappte zu

Abo statt Gratis-SMS

Unsere Redakteurin staunte nicht schlecht, plötzlich sollte sie Besitzer eines Abos für Handy-Stuff sein. Klingeltöne, Handy-Spiele und alles was das Handynutzer-Herz begehrt, konnte sie herunterladen, nur wollte sie das gar nicht. Abgesehen davon, dass sie in dem Alter ist, in dem solche Spielereien ihre Faszination verloren haben, war sie auch nicht bereit, den wöchentlichen Preis in Höhe von 2,99 € zu bezahlen. Wie es zu dem unfreiwilligen Abonnement kam? Es begann einem schönen Donnerstagmorgen in der Telespiegel-Redaktion…

Im Rahmen der regelmäßigen Tests der Gratis-SMS-Anbieter rief unsere Redakteurin eine Internet-Seite auf, die sich bereits seit längerem in unseren Tests befindet, jedoch nicht im Telespiegel empfohlen wird. Der Gratis-SMS-Dienst war vor einiger Zeit umgestellt worden, er verlangt nun keine Anmeldung mehr. Und da die Free SMS-Anbieter ohne Anmeldung rar geworden sind, wurde der Dienst nicht aus den Tests des Telespiegel entfernt. Man gibt die Hoffnung auf bessere Ergebnisse schließlich nicht so schnell auf.

Also besuchte unsere Mitarbeiterin wie schon so oft die Internet-Seite sms-schreiben.de. Auf der linken Seite befindet sich die Navigation mit dem Link `Free SMS Versand´. Doch da bekanntlich viele Wege nach Rom führen, verwendete sie dieses Mal den wesentlich auffälligeren Link `Free SMS >>Hier kostenlos SMS senden!´ in der Mitte der dargestellten Seite. Sie gelangte wie gewünscht auf die nächste Seite, auf der sich ein Eingabefeld für eine Handynummer befindet. So weit so gut, schnell tippte sie die Handynummer ein und klickte auf `Los´, um zum nächsten Schritt für die Eingabe der zu versendenden SMS zu gelangen.

Doch Moment, da stand `Gib hier Deine Handynummer ein´. Aber wieso denn? Der Dienst verlangt doch gar keine Anmeldung mehr. Doch da war es schon passiert. Das neben ihr liegende Handy gab das unverkennbare Geräusch einer eintreffenden SMS von sich und als unsere überraschte Redakteurin sie las, waren ihr ersten Gedanken: Wenn das mir passiert, wie ergeht es erst unerfahreneren Usern? Und was hätte der Empfänger getan, wenn ich nicht die Nummer einer Prepaidkarte des Telespiegel, sondern eines anderen eingegeben hätte? Die SMS kündigte an, dass nun wöchentlich 2,99 € für ein Abonnement anfallen, ein sogenanntes SparAbo von DADAmobile. Zudem war dem Text das Passwort zum Einloggen und am Ende die Kündigungsmöglichkeit, in diesem Fall per SMS-Kurzmitteilung zu entnehmen, für die nochmals 20 Cent anfallen.

Das Abonnement umfasst den Download diverser Inhalte, wobei zu bemerken ist, dass die Übertragung auf das Handy sehr wohl zusätzlich Geld kostet. Zehn Credits für sogenannte Premium-Inhalte, zum Beispiel Handyspiele, sind in dem Abo inbegriffen. Die Credits verfallen aber nach einer Woche, ohne Rückvergütung, versteht sich. Und sieh mal einer an, `Gratis´-SMS gibt es also doch noch: fünf Stück pro Tag. Das Abonnement gilt auf unbestimmte Zeit, bis der Kunde es kündigt, sofern er dann noch weiß, bei wem er kündigen muss. Und sollte der Betreiber irgendwann einmal mehr Abonnementsgebühr verlangen wollen, teilt er das zwar auf seiner Webseite, jedoch nicht direkt dem Nutzer mit. Und die Nutzerdaten, ja, die dürfen laut AGB auch für die Marktforschung und Werbezwecke verwendet werden.

Dem Betreiber der Website sms-schreiben.de, der Firma Hock Media mit Sitz in Berlin, ist nicht vorzuwerfen, dass wöchentlich 2,99 € für den Zugang zu Handystuff eingezogen werden. Die zweifelhafte Art der Präsentation dieses Angebots ist ihm jedoch durchaus vorzuwerfen. Die Website SMS-schreiben.de bietet nämlich neben einem Gratis-SMS-Dienst auch zahlreiche andere Inhalte aus dem Handy-Bereich. Jedoch distanziert sich der Betreiber von sms-schreiben.de ausdrücklich von diesen, bindet er doch nur die Angebote anderer Betreiber optisch angepasst ein und verdient durch die Vermittlung auf Basis eines Partnerprogramms Geld. Bis zu 7,- € wird ihm für die Vermittlung eines Abonnements mit DADAmobile gutgeschrieben. Das kann mit einer gut besuchten Internetseite durchaus mindestens den Jahresurlaub finanzieren. Der Telespiegel jedenfalls wird diese und alle weiteren Internetseiten des verantwortlichen Webmasters Henning Hock jetzt und in Zukunft ausschließen.

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