Officer Blue – Freeware soll vor bösen Internetseiten warnen

Officer Blue - Freeware soll vor bösen Internetseiten warnen

Nicht nur Kinder und Jugendliche, auch erfahrene Internet-Nutzer fallen auf sogenannte Abofallen herein. Da wird zum Beispiel ein kostenloser SMS-Versand angeboten, die Errechnung der Lebenserwartung oder ein IQ-Test, der vermeintlich gratis ist. Dass die betreffenden Angebote mit Kosten verbunden sind, geht meist nur aus dem Kleingedruckten hervor. Diese zwielichtigen Angebote bewegen sich an der Grenze der Legalität. Wirkliche Betrüger sind die Macher der Phishing– und Pharming-Attacken, die Passwörter und andere sensible Daten wie Kontoinformationen ausspionieren.

Ein Mittel gegen diese Seiten der schwarzen Schafe in dem Internet soll die Software Officer Blue bieten. Die Betreiber stellten sie bereits in einigen IT- und Sicherheits-Foren vor und beschreiben den Zweck wie folgt: „Ziel unseres Projektes ist, das Internet vor allem für unerfahrene Benutzer sicherer zu machen. Dabei geht es nicht um den üblichen Virenschutz, sondern viel mehr um einen Schutz vor Seiten, die Benutzer in Abofallen oder auf Phishingseiten locken und sich Zugang zu persönlichen Daten verschaffen wollen.”

Die Funktionsweise ist so simple wie einleuchtend. Der Nutzer installiert das Programm auf seinem PC. Während des surfens vergleicht die Software die besuchte Seite mit den Einträgen in der Online-Datenbank von Officer Blue. Besucht der User eine als betrügerisch eingestufte Webseite, verändert sich die Farbe des Icons, das seit der Installation in dem Infobereich seiner Taskleiste erscheint und er erhält eine Warnmeldung. Das Projekt verfügt über eine Datenbank mit über einer Millionen Einträge und es lebt von dem Mitwirken der Nutzer. Die angemeldeten Mitglieder können nämlich selber Seiten als vertrauenswürdig oder nicht vertrauenswürdig einstufen. Die Einträge werden dann durch die Betreiber verifiziert.

Bei Officer Blue handele es sich um eine privatwirtschaftliche Initiative unter Federführung der Beratungsgesellschaft Berger-Münch Project Management AG mit Unterstützung des Verbandes Software-Initiative Deutschland (SID), ist in der Mitteilung der Betreiber zu lesen. Tatsächlich gibt der Betreiber Hinweise darauf, dass Officer Blue nicht nur in einer kostenlosen Testversion für Windows-Rechner, sondern auch als kostenpflichtige Vollversion mit erweiterten Funktionen verfügbar sein soll.

Wie und in welchem Ausmaß Internetadressen durch die Betreiber auf Seriosität geprüft werden, ist auf der Internetseite nicht klar erkennbar. Aber nicht nur deshalb ist Officer Blue nicht völlig uneingeschränkt zu empfehlen. Nach Angaben des Betreibers sendet das Programm die URL der besuchten Internetseiten an die Officer Blue-Datenbank. Das ist für die Funktionalität des Programms nötig, ermöglicht theoretisch aber auch ein Protokollieren und Auswerten des Surfverhaltens. Nutzer, die das nicht stört, sollten sich dennoch nicht völlig auf das Programm verlassen, denn auch diese Datenbank erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Bei dem Besuch von Internetseiten ist es also trotzdem unerlässlich, Angebote selber sorgfältig zu prüfen. Ein Projekt wie Officer Blue kann den Nutzer jedoch bei dem sicheren surfen in dem Internet unterstützen.

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