Google Chrome – Der Browser des Giganten

Google Chrome - Der Browser des Giganten

Im Kampf um die Vorherrschaft in dem Internet hat Google zu einem weiteren Schlag ausgeholt. Das Unternehmen, das ehemals als Suchmaschine begann und dessen Name nun nahezu als Synonym für die Internetsuche verstanden wird, streckt seine Fühler immer weiter in andere Bereiche aus. Nun ist es also ein Browser, genannt Google Chrome, der weitere Marktanteile bringen soll. Und er ist eng vernetzt mit Google, mit der Suchmaschine und den Webanwendungen des Unternehmens.

Still und leise wurde Google Chrome entwickelt. Erst wenige Stunden vor der Veröffentlichung wurde bekannt, dass es den Browser geben wird. Eigentlich ist die Tatsache, dass ein neuer Browser entwickelt wurde, an sich kaum der Rede wert. Doch er stammt von Google und allein deshalb ist die Internet-Welt in heller Aufregung. Der schnelle Browser ist in 40 Sprachen als Open-Source-Projekt in der Beta-Version und nur für Windows-Anwender erhältlich. Gestern Abend wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt und heute nahm Google offiziell Stellung zu dem neuen Produkt aus dem Hause Google.

Eine bessere Weberfahrung soll Google Chrome schaffen. Weil ein Browser des Nutzers Schnittstelle zu dem Internet ist, ist die Technik, die Funktionsweise und Nutzeroberfläche des Browsers maßgeblich für die Art, wie der Nutzer das Internet verwenden kann. Mehr als andere Browser verbindet Google Chrome beide. Für die Adresseingabe und Suche kooperiert Chrome direkt mit der Google Suchmaschine, merkt sich die Vorlieben seines Nutzers und bietet ihm Ergebnisse an. Anwendungen aus dem Internet und Internetseiten können als direkte Verknüpfung eingerichtet werden.

Sicherlich entwickelte Google seinen Browser nicht nur den Nutzern zuliebe so. Schließlich bietet Google viele eigene webbasierte Dienste (z. B. Google Mail, Picasa, Kalender, Text & Tabellen, Maps), die in den Browser implantiert werden und so althergebrachte Anwendungen auf dem Computer des Nutzers ersetzen können. Und während des browsens steht das Programm im ständigen Kontakt mit der Datenbank des Suchmaschinenbetreibers. Diese völlig neue Surferfahrung ist für den Nutzer sicherlich erst ungewohnt und dann vielleicht angenehm. Doch er sollte sich des Einflusses von Google bewusst sein, der inzwischen fast ebenso groß ist wie noch vor wenigen Jahren der von Microsoft und auch dessen Informationshungers.

Update vom 06.09.2008

Ein Sprecher des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnte gegenüber der Berliner Zeitung davor, Google Chrome für den allgemeinen Gebrauch einzusetzen. Das Programm sei zwar bequem, aber kritisch sagte BSI-Sprecher Matthias Gärtner. Es sei eine Testversion, also noch nicht ausgereift und die Nutzer sollen auch die Datensammelwut des Konzerns Google bedenken. Potenzielle Nutzer sollen die Nutzungsbedingungen sehr genau lesen, riet Gärtner. Zudem sei die Größe des Datenpools über die Google dann (bei verbreitetem Gebrauch, Anm. d. Red.) verfüge, beängstigend und könne möglicherweise Begehrlichkeiten wecken.
In Bezug auf die vielen Bereiche des Internets, die Google inzwischen mit seinen Produkten abdeckt sagte der Sprecher, aus sicherheitstechnischen Gründen sei die Anhäufung von Daten bei einem Anbieter kritisch.
Ein weiteres Argument für den vorsichtigen Umgang mit Google Chrome sind die diversen Sicherheitslücken in dem neuen Google Browser, die in den letzten Tagen bekannt wurden.

Update vom 12.12.2008

Google Chrome hat nun die Beta-Phase verlassen und wurde in der finalen Version 1.0 veröffentlicht.

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