Ein Jahr elektronischer Personalausweis – Identitätsnachweis und Signatur auch für das Internet

Elektronischer Personalausweis auch zur Identifizierung im Internet

Im Jahr 2008 beschloss der Bundestag die Einführung eines neuartigen Personalausweises (telespiegel-News vom 23.07.2008), der zum 01. November 2010 eingeführt wurde. Der Ausweis kostet für Erwachsene einmalig 28,80 € und bietet gegenüber seinem Vorgänger einige zusätzliche Funktionen. Das Ausweispapier im Scheckkartenformat ist mit einem RFID-Chip ausgerüstet, wie man ihn auch von Geldkarten kennt. Darauf können Daten gespeichert werden, die diverse Funktionen ermöglichen. Es können die gespeicherten Daten genutzt, biometrische Daten jedoch nur von öffentlichen Stellen ausgelesen werden, sodass das Ausweisdokument wie einen ePass verwendet werden kann. Optional ist die Speicherung der Fingerabdrücke möglich. Außerhalb dieses besonders gesicherten Bereichs befinden sich Daten, durch die der Ausweis im Internet als Identitätsnachweis genutzt werden kann. Dafür wird ein Lesegerät und beispielsweise eine Software, die AusweisApp, benötigt. Authentifizierte Diensteanbieter erhalten die Möglichkeit, ihren Kunden die Identifizierung auf elektronischen Wege zu ermöglichen. Mit einer PIN-Eingabe veranlasst der Ausweisinhaber die Übersendung seiner Daten an den Diensteanbieter. Der Ausweisinhaber hat sich bei dem Erhalt des Ausweises entschieden, ob er diese sogenannte eID-Funktion ausschalten oder eingeschaltet lassen will. Auch eine elektronische Signatur ist damit möglich.

In Deutschland gibt es bereits 8,5 Millionen Besitzer des neuen elektronischen Personalausweises, meldete die Bundesdruckerei. Laut einer Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom sind insgesamt etwa drei Viertel der Besitzer mit ihrem neuen Ausweisdokument zufrieden. Etwa ein Viertel der Befragten sind unzufrieden mit ihrem nPA. Viele ältere deutsche Personalausweise sind noch gültig. Das ist für die meisten der Menschen der Grund, warum sie noch keinen neuen elektronischen Personalausweises, den nPA, besitzen. Mit der Zeit werden die aber ihre Gültigkeit verlieren und müssen gegen eine Nachfolgerversion ausgetauscht werden.

Allerdings sind auch viele Bürger skeptisch. Weil auf dem Dokument elektronische Daten gespeichert sind befürchten sie Datendiebstahl. Manchen ist der Ausweis zu teuer, einige sehen keinen persönlichen Nutzen. Allerdings seien diejenigen, die den neuen Personalausweis erst einmal besitzen, meistens schnell von seinen Vorteilen überzeugt, sagte der Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Politik und Wirtschaft müsse weiterhin um Vertrauen für den nPA werben. Dann würden sich die Bürger von dem Sinn dieses Projekts überzeugen lassen.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Programmfehler „Acropalyse“ – Inhalte können wiederhergestellt werden

Programmfehler „Acropalyse“

Inhalte können wiederhergestellt werden

Screenshots, die mit dem Pixel-Tool Markup bearbeitet und zugeschnitten wurden, ließen sich aufgrund eines Bugs wieder vollständig herstellen. Mittlerweile ist die potenzielle Sicherheitslücke geschlossen – aber auch das Snipping-Tool von Microsoft weist ein entsprechendes Problem auf. […]

Abzocke mit „Amazon-Paletten“ – Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Abzocke mit „Amazon-Paletten“

Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Mit vermeintlichen Schnäppchen locken Betrüger arglose Verbraucher in eine Falle und ziehen ihnen das Geld aus der Tasche. Die Ware erhalten die Kunden nie. Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt aktuell vor der Betrugsmasche mit angeblichen „Amazon-Paletten“. […]

Illegale Streaming-Plattform – Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Illegale Streaming-Plattform

Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Der Alliance for Creativity and Entertainment ist ein Schlag gegen die beliebte illegale Streaming-Plattform Streamzz gelungen. Die Ermittler konnten die Seite offline nehmen, auf der mehr als 75 000 Filme illegal angeboten wurden. Betrieben wurde die Plattform aus Deutschland. […]

Gerichtsurteil – Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Gerichtsurteil

Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Das Oberverwaltungsgericht NRW hat entschieden, dass ein Abo-Dienst, der über das Drücken einer Tastenkombination im Festnetz abgeschlossen wird, rechtswidrig ist. Grund ist ein Verstoß gegen die Preistransparenz und das Wettbewerbsgesetz sowie eine rechtswidrige Rufnummernnutzung. […]