Facebook plant Änderung – Keine Nutzerabstimmungen über Regeländerungen mehr

Facebook moechte Abstimmungen abschaffen

Das soziale Netzwerk Facebook wurde in der Vergangenheit mehrfach wegen seiner Datenschutzbestimmungen kritisiert. Damit die Nutzer künftig die Regeln mitgestalten können, so hiess es von dem Unternehmen, führte Facebook ein Mitbestimmungsrecht für die Nutzer ein. Über wichtige Regeländerungen dürfen die User seitdem abstimmen. Nehmen an dieser Abstimmung aber weniger als 30 Prozent der Facebook-Nutzer teil, treten die beabsichtigten Änderungen automatisch in Kraft. An der letzten Abstimmung über eine wichtige Regeländerung nahmen allerdings nur rund 350.000 der über eine Milliarde Nutzer teil. Die Beteiligung lag demnach bei etwa 0,04 Prozent, wohl auch weil diese Möglichkeit vielen Nutzern nicht bekannt war. (telespiegel-News vom 23.03.2012) Die bisherige Regelung setze die Menge der Meinungsäußerungen vor deren Qualität, hieß es von Facebook. Die Regelung soll abgeschafft und durch eine neue ersetzt werden.

Künftig werde Facebook die Nutzer wie bisher über geplante wichtige Änderungen bezüglich des Datenschutzes und der Privatsphäre informieren. Die Mitglieder können dann sieben Tage lang Kommentare hinterlassen, die Facebook bei seiner Entscheidung berücksichtigen will. Außerdem sollen beispielsweise Live-Gespräche mit Facebooks Datenschutz-Managerin möglich sein und es soll erweiterte Datenschutzeinstellungen für die Nutzer geben.

Noch bis zum 28. November können die Facebook-Nutzer die geplanten Änderungen kommentieren. Entsprechenden der noch gültigen Regelung wird, wenn mehr als 7.000 Kommentare erfolgen, eine Nutzerabstimmung ausgelöst. Ob eine solche Abstimmung über die Abschaffung der Abstimmungen durch Nutzer dann die nötige Beteiligung findet, ist allerdings angesichts der bisherigen Erfahrungen fraglich.

Update vom 11.12.2012

An der Abstimmung nahmen lediglich 0,07 Prozent der Mitglieder (668.872) teil. Damit ist entschieden, dass das Mitspracherecht von Nutzern bei Facebook abgeschafft wird.

Weitere Informationen

Onlinesicherheit – Ratgeber

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Schnelles Internet - Wie weit hängt Deutschland beim Netzausbau zurück?

Schnelles Internet

Wie weit hängt Deutschland beim Netzausbau zurück?

Menschen in Deutschland haben inzwischen ein offizielles Recht auf schnelles Internet. Was das bedeutet und woran die Verzögerungen liegen, haben wir hier zusammengefasst. Vor allem in ländlichen Regionen gibt es nach wie vor Probleme, die nur stückweise angegangen werden. […]

Programmfehler „Acropalyse“ – Inhalte können wiederhergestellt werden

Programmfehler „Acropalyse“

Inhalte können wiederhergestellt werden

Screenshots, die mit dem Pixel-Tool Markup bearbeitet und zugeschnitten wurden, ließen sich aufgrund eines Bugs wieder vollständig herstellen. Mittlerweile ist die potenzielle Sicherheitslücke geschlossen – aber auch das Snipping-Tool von Microsoft weist ein entsprechendes Problem auf. […]

Abzocke mit „Amazon-Paletten“ – Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Abzocke mit „Amazon-Paletten“

Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Mit vermeintlichen Schnäppchen locken Betrüger arglose Verbraucher in eine Falle und ziehen ihnen das Geld aus der Tasche. Die Ware erhalten die Kunden nie. Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt aktuell vor der Betrugsmasche mit angeblichen „Amazon-Paletten“. […]

Illegale Streaming-Plattform – Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Illegale Streaming-Plattform

Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Der Alliance for Creativity and Entertainment ist ein Schlag gegen die beliebte illegale Streaming-Plattform Streamzz gelungen. Die Ermittler konnten die Seite offline nehmen, auf der mehr als 75 000 Filme illegal angeboten wurden. Betrieben wurde die Plattform aus Deutschland. […]

Gerichtsurteil – Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Gerichtsurteil

Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Das Oberverwaltungsgericht NRW hat entschieden, dass ein Abo-Dienst, der über das Drücken einer Tastenkombination im Festnetz abgeschlossen wird, rechtswidrig ist. Grund ist ein Verstoß gegen die Preistransparenz und das Wettbewerbsgesetz sowie eine rechtswidrige Rufnummernnutzung. […]