Warnung – Online-Shopping in Fernost kann teuer werden

Online-Shopping in Fernost kann teuer werden

Bei ebay, auf dem Marketplace bei Amazon oder bei der gezielten Suche nach Billigangeboten treffen Schnäppchenjäger immer wieder auf Angebote aus Fernost. Häufig sind diese erst bei der Bestellabwicklung als Ware aus China, Hongkong, Taiwan oder ähnlichen Ländern zu erkennen. Bestellungen bei entsprechenden Anbietern sind jedoch sehr riskant. Darauf weist die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hin.

Abenteuerliche Abwicklung beim Einkauf in Fernost

Die Verbraucherzentrale bemängelt, dass Kunden wenig Chancen haben, ihre Rechte einzufordern. Stattdessen müssten sie mit einer abenteuerlichen Abwicklung ohne verbrieftes Rückgaberechte und verschiedenen Kostenfallen rechnen. Kurz: Wenn die Waren nicht in Ordnung ist, sind Retouren faktisch kaum möglich. Doch auch wenn die Ware scheinbar passt, können erfahrungsgemäße Sicherheit oder Schadstoffe nicht der europäischen Norm entsprechen. Von einer langen Lieferzeit durch den Versand auf dem Seeweg ganz abgesehen.

Drei handfeste Gründe, Bestellungen in Fernost zu vermeiden

Die Verbraucherschützer bemängeln vor allem drei Punkte: Anbieterkennzeichnung, Zollgebühren und Rückgaberecht. Es beginnt damit, dass die Shops teilweise unter einer deutschen .de-Domain operieren, aber kein ordentliches Impressum führen. Daher fallen sogar zum Teil vorsichtige Käufer auf solche Anbieter herein. Das Verschleiern von Kontaktinformationen gehört scheinbar dazu. Wer aber nicht weiß, bei wem er bestellt, hat später schlechte Karten.

Ein zweiter Kritikpunkt sind Zollgebühren. Wenn der deutsche Zoll wegen fehlender CE-Kennung oder Plagiatsverdacht die Ware nicht ohnehin konfisziert, wird es häufig teuer. Denn bei einem Warenwert ab 22 Euro werden 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer fällig. Zusätzlich kann es je nach Warenart wie Technik oder Fahrräder noch erhebliche Zollaufschläge geben, sodass manches Schnäppchen zum überteuerten Billigprodukt wird. Erschwerend verlangen einige Zollstationen, dass der Empfänger persönlich vorstellig wird. Eine besondere Vorsicht gilt laut Verbraucherschützer vor Versprechungen. So werden Lieferungen teilweise als zollfrei oder als falsche Geschenksendung angekündigt. Am Ende kann der Zoll aber auch hier eingreifen, was dann teuer wird.

Sehr problematisch ist der mangelnde Wiederruf oder das fehlende Rückgaberecht. Dieses existiert zwar für deutsche Kunden auf dem Papier, kann in Fernost aber kaum durchgesetzt werden. Allerdings machen es die Anbieter den Kunden schwer. Immer wieder fordern diese zunächst Fotobeweise, verkürzen einseitig das Rückgaberecht, verlangen eine Bearbeitungsgebühr usw. Am teuersten ist jedoch die notwendige unfreie Rücksendung, die mit bis zu rund 43 Euro zu Buche schlagen kann.

Shopping in Chinashops: Vorher den Anbieter prüfen

Wer bewusst in Chinashops bestellt, muss mit erheblichen Mehrkosten rechnen und sollte bereit zum Rechteverzicht sein. Allen anderen Schnäppchenjägern kann nur nachdrücklich empfohlen werden, vor einer Bestellung stets den Anbieter zu prüfen. Fehlt eine Kennzeichnung, ist dies ein Alarmsignal. Nur Käufer, die sich der Risiken bewusst sind, sollten wirklich bei Anbietern aus Fernost bestellen.

Mehr Informationen

Im Internet einkaufen – Sicher handeln
Sicherheit im Internet – Datenhandel & Computerkrankheiten
Urteile zum Thema eBay und Online-Auktion

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Apple überholt Samsung - erstmals Marktführer bei Smartphones

Apple überholt Samsung

Erstmals Marktführer bei Smartphones

Apple sichert sich im ersten Quartal 2025 erstmals den Spitzenplatz im globalen Smartphone-Markt – mit 19 % Marktanteil vor Samsung. Wachstum in Schwellenländern und das neue iPhone 16e treiben die Verkäufe an, während wirtschaftliche Unsicherheiten den Markt vor Herausforderungen stellen. […]

Zwischen Anspruch und Realität - die digitale Dienstleistungsfreiheit der EU

Zwischen Anspruch und Realität

Die digitale Dienstleistungsfreiheit der EU

Die europäische Dienstleistungsfreiheit ist ein zentrales Versprechen des Binnenmarkts – doch im digitalen Raum gerät sie zunehmend unter Druck. Trotz einheitlicher EU-Vorgaben sehen sich Online-Dienstleister mit immer mehr nationalen Sonderregelungen konfrontiert. Das Spannungsverhältnis zwischen europäischer Freiheit und nationaler Regulierung wirft grundsätzliche Fragen auf – rechtlich wie politisch. […]

Kartellrechts-Verstoß – Meta darf Facebook-Seite nicht einfach sperren

Kartellrechts-Verstoß

Meta darf Facebook-Seite nicht einfach sperren

Der Meta-Konzern wurde vom Oberlandesgericht Düsseldorf wegen eines Kartellrechts-Verstoßes verurteilt. Das marktbeherrschende Unternehmen darf Webseiten nicht ohne Angabe von Gründen sperren. Geklagt hatte ein Düsseldorfer Verein, weil seine Facebook-Seite gesperrt wurde. […]

Realme 14 Pro+ - das bietet das Top-Smartphone aus der Mittelklasse

Realme 14 Pro+

Das bietet das Top-Smartphone aus der Mittelklasse

Das Realme 14 Pro+ gehört zu den Top-Smartphones der Mittelklasse. Denn technisch liegt es auf Augenhöhe mit den Flaggschiffen der großen Hersteller und bietet starke Leistung und ein gutes Kamerasystem. Aktuell ist das Handy bereits für weniger als 400 Euro erhältlich. […]

Vertrauensdienste & eIDAS 2.0 - Deutschlands digitaler Weg

Vertrauensdienste & eIDAS 2.0

Deutschlands digitaler Weg

Die EUDI-Wallet ist das Herzstück der neuen EU-Verordnung eIDAS 2.0 und soll Bürgern eine sichere, grenzüberschreitende digitale Identität ermöglichen. Deutschland übernimmt dabei eine Schlüsselrolle und testet im Rahmen von Pilotprojekten den Einsatz der digitalen Brieftasche in Alltagsszenarien. Ziel ist eine vertrauenswürdige, transparente und datensichere digitale Infrastruktur für ganz Europa. […]

Führerschein als App – das müssen Autofahrer dazu wissen

Führerschein als App

Das müssen Autofahrer dazu wissen

Der digitale Führerschein wurde bereits vor Jahren angekündigt. Jetzt steht er endlich zur Verfügung. Autofahrer können das Dokument in digitaler Form in einer App hinterlegen, was für viele sicherlich praktisch ist. Allerdings kann nicht jeder auf die digitale Alternative zurückgreifen. […]