Test – Festnetzanschlüsse besser, aber mit Ärgernissen

Test - Festnetzanschlüsse besser, aber mit Ärgernissen

Das Fachmagazin Connect hat die Ergebnisse eines Tests veröffentlicht. In Kooperation mit den Netzwerkspezialisten zafaco hat das Medium die Festnetzqualität der größten deutschen Telekommunikationsanbieter auf Stärken und Schwächen überprüft. Im Leistungsbenchmark schnitt die Telekom ganz knapp vor 1&1 am besten ab. Bei den kleineren Regionalanbietern konnte sich das bayerische Unternehmen M-net hauchdünn vor Net Cologne eine Spitzenposition erkämpfen.

Festnetzanschlüsse sind deutlich leistungsstärker

Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein: eine klare Sprachqualität, schnelle Downloads, geringe Latenzzeiten, gute Verbindungen für Web-TV bzw. IP-TZ/Streaming und nicht zuletzt die Bereitstellung der versprochenen Leistung. Laut Testergebnissen ist das Festnetz tatsächlich verbessert. Vor dem Hintergrund des derzeit laufenden massiven Ausbaus der Infrastruktur vor der letzten Meile, ist dies jedoch zu erwarten gewesen. Umso erstaunlicher ist es jedoch, dass Connect dennoch bei vielen Anbietern ärgerliche Kritikpunkte fand.

Leitungen für Web-TV häufig nicht perfekt

Insbesondere die Festnetzanschlüsse von Telekom und 1&1 fielen durch schlechte Leistungen im Testbereich des Web-TV auf. Ruckler, Aussetzer und eine insgesamt verbesserungswürdige Übertragung konnten die Tester ausmachen. Dass beide Unternehmen sich ähnlich weit hinter der Konkurrenz einordnen, liegt an der Mitbenutzung der Telekomleitungen durch 1&1 in vielen Regionen.

Sprachqualität bei Kabel- und Regionalanbietern mäßig

Bei der Sprachqualität zeigt sich ein völlig anderes Bild. Hier sind es Regional- und Kabelanbieter, die mit einer deutlich verbesserungswürdigen Leistung bei Telefonaten auffallen. Defizite zeigte unter anderem Unitymedia.

Vodafone und das nicht eingehaltene Leistungsversprechen

Während der häufig kritisierte Anbieter O2 mit seinem Festnetz deutlich zulegen konnte, stellten die Experten bei Vodafone überraschende Mängel fest. Zum einen implementierte der Anbieter trotz anderer Absprache vor dem Test einen Upload-Boost. Dieser soll temporär Uploads ins Internet beschleunigen, fiel jedoch im Test durch erhebliche Latenzzeiten auf. Der Effekt verpuffte. Zum anderen stellt Vodafone insbesondere bei besonders schnellen Anschlüssen nicht immer die vereinbarte Leistung zur Verfügung. Auch Gaming-Server ließen sich im Test nur mit Abstrichen zufriedenstellend nutzen.

Sieger und Verlierer beim Festnetztest

Die Kriterien von Connect sind umfangreich und vielseitig. Im Test konnten die Anbieter Punkte erreichen, die in der Addition den Sieger ausmachten. Erfreulich ist, dass die meisten Anbieter sich trotz verschärfter Kriterien steigern konnten. Überraschend ist jedoch, dass Vodafone an Boden verliert. An der Spitze musste 1&1 den ersten Platz des vorherigen Tests wieder der Telekom überlassen. Die Abstände sind jedoch äußerst knapp. Die Ergebnisse zeigen nicht nur Verbesserungen, sondern Handlungsbedarf auf. Speziell bei der Mediennutzung über das Internet gibt es für die meisten Anbieter deutliches Potenzial für Optimierungen.

Weitere Informationen

  • DSL Vergleich – Pauschaltangebote als Komplettpaket im Vergleich
  • Kabel Internet – Internetsurfen und Telefon über das Fernsehkabel (TV Kabelanschluss)

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