Ankaufsportale – Vorsicht, extrem niedrige Preise

Paket

Aufzuräumen wirkt sich positiv auf. Es gibt mehr Platz, mehr Ordnung und ein gutes Gefühl. Speziell bei Musik-CDs, Büchern, PC-Spielen und DVDs kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Diese Waren lassen sich veräußern. In der Hoffnung auf ein kleines oder größeres Zusatzeinkommen nutzen viele Menschen die Angebote der Ankaufsportale. Doch lohnt sich das wirklich? Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat die bekanntesten Anbieter ausprobiert und einige Testpakete eingeschickt. Das Ergebnis fällt extrem ernüchternd aus.

Testverkäufe bei Ankaufsportalen bringen kaum etwas ein

Die Verbraucherschützer haben verschiedene Pakete geschnürt und Buchmaxe, Momox, Rebuy, Zoxs angeboten. Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus. Insgesamt stellten die Experten fest, dass sich der Verkauf an solche Portale kaum lohnt und zudem einige Ärgernisse warten. Insbesondere ist es gar nicht so einfach, die Waren überhaupt zu verkaufen oder einen einigermaßen ansprechenden Preis zu erhalten. Zudem waren die Preisunterschiede enorm. Nicht zuletzt stießen auch die Vertragsbedingungen auf Kritik.

Die Preisunterschiede manifestierten sich bei den angebotenen Paketen. Zoxs bot für die komplette Harry-Potter-Blu-ray-Kollektion (35 Euro Neupreis) immerhin 18,45 Euro, während Rebuy nur 10 Cent anbot. Für die siebte Staffel der Serie American Horror Story (Neupreis 33 Euro) bot Momox 13,77 Euro, Zoxs dagegen nur 75 Cent. Die aktuellen zehn Beststeller-Bücher (Neupreis knapp 192 Euro) wollte Zoxs mit 92,46 Euro vergüten, Buchmaxe lediglich mit 56 Euro. Diese Erfahrungen von extremen Preisschwankungen zogen sich durch alle Angebote. Immer wieder gab es dabei extrem niedrige Angebote im Cent-Bereich. Vergleichen ist also unbedingt erforderlich.

Ankaufsportale: Warenzustand und Bedingungen

In die Bewertung fließt außerdem der Zustand der Ware ein. So drohen bei muffigem „Kellergeruch“ und Kratzern erhebliche Abschläge vom ohnehin geringen Preis. Auch die Ankaufsbedingungen sind schwierig. Unter anderem muss der Verkäufer die Ware auf eigene Kosten zusenden. Nur bei einem tatsächlich erzielten Gesamtpreis von wenigstens zehn bzw. 30 Euro (Buchmaxe) tragen die Ankäufer das Porto. Besonders ärgerlich: Bei Nichtzustandekommen des Geschäfts muss der Verkäufer teilweise das Retouren-Porto übernehmen.

Das Problem: Die Ersteinschätzung zum Preis ist nur eine Verhandlungsbasis. Ob der Ankäufer die Ware überhaupt übernimmt und zu welchem Preis, entscheidet sich erst nach dem Einsenden und nach Prüfen des Zustandes.

Ankaufsportale: Das Gefühl der Übervorteilung und bessere Alternativen

Die Ankaufsportale stehen nicht das erste Mal im Fokus der Verbraucherschützer. 2017 gab es bereits eine Abmahnung wegen Übervorteilung der Verkäufer in den Nutzungsbedingungen. Die aktuellen Testverkäufe zeigen deutlich, dass Ankaufsportale nach wie vor keine erste Wahl sind, wenn gebrauchte Waren zu veräußern sind. Die Preisgestaltung ist kaum nachvollziehbar und die Entscheidungen wenig transparent. Es bleibt das Gefühl, übervorteilt zu werden. Daher sind Internetauktionen wie ebay, Kleinanzeigen und Flohmärkte eine Alternative, die bessere Preise und verbindlichere Verkaufsabläufe versprechen.

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