Digitalisierung – Tiefgreifende Veränderung im Unterricht ist notwendig

Digitalisierung – Tiefgreifende Veränderung im Unterricht ist notwendig

Spätestens während der Corona-Krise, in welcher zeitweise kein normaler Unterricht stattfinden konnte, hat sich gezeigt, dass die Digitalisierung der Schulen in Deutschland insbesondere im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Estland stark hinterherhinkt. Aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom geht hervor, dass 93 Prozent aller befragten Schüler der Auffassung sind, dass digitale Medien den Unterricht interessanter machen. Doch nicht allein der Zugang zu digitalen Mitteln ist ausreichend – gut geschultes Lehrpersonal sowie ein umfassender technischer Support sind unverzichtbar für den digitalen Unterricht.

Ausstattung mit Hard- und Software ist nicht ausreichend

Bereits vor der Corona-Krise stellte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, kurz GEW, bei einer Onlineumfrage Anfang dieses Jahres fest, dass die Ausstattung mit guter Hard- und Software allein nicht ausreichend ist, um digitalen Unterricht zufriedenstellend umzusetzen. Es ist wichtig, dass die Lehrkräfte die neuen digitalen Arbeitsmittel auch einsetzen können. Die Schulen mit digitalen Endgeräten für 5,5 Milliarden Euro auszustatten, wie es von Bund und Ländern im Rahmen des Digitalpakts geplant ist, ist wenig effektiv, wenn diese von den Schulen dann nicht abgerufen werden können. Aus der Onlineumfrage geht ebenfalls hervor, dass fast die Hälfte der Befragten die Informierung durch den Arbeitgeber über die Umsetzung des Digitalpakts als mangelhaft oder ungenügend ansieht.

Eine neue Art zu Unterrichten

Eine Digitalisierung des Unterrichts bedeutet eine tiefgreifende Veränderung, denn nicht durch die bloße Verfügbarkeit der technischen Mittel, sondern erst durch deren Einsatz ist digitaler Unterricht möglich. Digitale Arbeitsmittel, die den Lehrkräften zum Unterrichten zur Verfügung stehen, ermöglichen auf die individuellen Lernprozesse der Schüler und Schülerinnen bestmöglich einzugehen.

Werden ausreichend Fortbildungen angeboten?

Erst seit einer Grundgesetzänderung im vergangenen Jahr, ist es dem Bund überhaupt möglich, nicht nur in Gebäude, sondern auch in pädagogische Köpfe und Weiterbildungen zu investieren. Vier von zehn Befragte sind der Meinung, dass derzeit nicht ausreichend Fortbildungen zu Digitalisierungsthemen angeboten werden. Obwohl sich sechs von zehn Lehrkräften dennoch regelmäßig zu dem Thema Digitalisierung fortbilden, gibt die Hälfte der Befragten an, dass die Lehrerbildungsreinrichtungen der Länder nicht genügend Fortbildungen zu diesem Thema anbieten. Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken wären beispielsweise Weiterbildung die Online durchgeführt werden.

Wie gut ist der technische Support an den Schulen?

Dass rund ein Fünftel mit dem technischen Support an den Schulen grundsätzlich unzufrieden ist, geht ebenfalls aus der Umfrage der GEW hervor. An einigen Schulen (4 Prozent) gibt es bisher sogar gar keinen technischen Support. Dies zeigt erneut, dass es nicht ausreichend ist, dass technische Arbeitsmittel von den Schulträgern zur Verfügung gestellt werden – der technische Support von diesen hingegen nicht finanziert wird. Aus der Umfrage des Bitkom geht hervor, dass ein Drittel der Lehrkräfte, auf digitale Arbeitsmittel verzichten, aus Angst, dass diese während des Unterrichts ausfallen. Wenn die Nutzung der digitalen Medien im Unterricht nicht richtig funktioniert, kann dies dazu führen, dass die Lehrkraft in Zukunft vollständig darauf verzichtet.

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