Online-Banking – Vzbv fordert Abbau von Hürden beim Bezahlvorgang im Netz

Online-Banking – Vzbv fordert Abbau von Hürden beim Bezahlvorgang im Netz

Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert, von allen Anbietern ein kostenloses und sicheres Authentifizierungsverfahren beim Online-Banking, das von jedem Verbraucher leicht genutzt werden kann. Denn eine Untersuchung ergab, dass es beim Bezahlvorgang im Internet noch zahlreiche Hürden gibt und manche Verfahren sogar einige Verbrauchergruppen ausschließen.

Welche Hürden treten beim Online-Banking auf?

Die meisten Verbraucher greifen zu kostenlosen Apps, um ihre Identität beim online Bezahlvorgang nachzuweisen. Doch nicht jeder möchte oder kann Bezahlvorgänge über sein Smartphone abwickeln. Daher werden neben den TAN-Apps auch ChipTAN-Generatoren verwendet, um die Authentifizierung durchzuführen. Denn die Eingabe einer Transaktionsnummer ist beim digitalen Bezahlvorgang unumgänglich – TAN-Papierlisten sind hierfür aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt. Einige Institute bieten jedoch nur solche Identitätsnachweisverfahren an, die von einigen Verbrauchern nicht genutzt werden können. Eine weitere Hürde ist, dass die TAN-Generatoren von den Verbrauchern auf eigene Kosten angeschafft werden müssen und zudem immer nur für einen Anbieter nutzbar sind. Darüber hinaus bieten lediglich zwei der Anbieter, die von der Verbraucherzentrale untersucht wurden, ein Authentifizierungsverfahren per TAN-Generator für blinde Menschen oder Menschen mit Sehbehinderung an. Die Untersuchung von insgesamt 25 Anbietern wurde vom vzbv durchgeführt, da bei den Verbraucherzentralen immer wieder Beschwerden darüber eingingen, dass TAN-Verfahren umgestellt oder sogar ganz abgeschafft wurden.

„Die EU verfolgt seit einigen Jahren das Ziel, den Wettbewerb im Zahlungsverkehr zu stärken. Zum Beispiel wurde der Kontowechsel erleichtert, um Hürden für die Verbraucherinnen und Verbraucher abzubauen. Dieses Ziel wird durch chip-Tan-Geräte, die man sich für jedes Institut extra kaufen muss, aber konterkariert. Der Kontowechsel wird nur aufwändiger, sondern auch teurer“, betont Dorothea Mohn, Leiterin Team Finanzmarkt beim Verbraucherzentrale Bundesverband.

Welche Zahlungsarten gibt es im Internet?

Mittlerweile gibt es zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten, um im Internet eine Bezahlung durchzuführen. Hierzu zählt beispielsweise der Kauf auf Rechnung, bei dem erst die Ware erhalten und später bezahlt wird. Das beliebteste Zahlungsmittel im Netz ist PayPal. Rund 70 Prozent aller Deutschen bevorzugen diese Zahlungsart. Bezahlt werden kann auch per Lastschriftverfahren, das jedoch nicht mehr häufig genutzt wird, da der Aufwand groß ist. Mit der Sofortüberweisung kann ein Produkt direkt über das Online-Banking bezahlt werden. Eine Zahlungsmethode, die sich durch hohe Sicherheit auszeichnet, da keinerlei sensible Daten weitergeben werden, ist die My Paysafe Card.

Was fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband?

Die Pflicht zur Zwei-Faktor-Authentifizierung trat im September 2019 im Rahmen der europäischen Zahlungsdienste-Richtlinie „Payment Service Directive 2“, kurz PSD2, in Kraft. Hierdurch wurde für die Verbraucher mehr Sicherheit und Transparenz geschaffen. Aktuell wird die EU-Richtlinie erneut von der Europäischen Kommission überprüft. Für die Zukunft fordert die Verbraucherzentrale Identitätsnachweisverfahren, die sowohl nutzerfreundlich als auch nachhaltig sind. Um beispielsweise den Bankenwechsel einfacher zu gestalten, wird ein kostenloser TAN-Generator, der für alle Banken nutzbar ist, gefordert. Hierdurch kann auch die Anschaffung von mehreren Geräten für Mehr-Personen-Haushalte vermieden werden. Denn durch einen einheitlichen TAN-Generator kann dieser dann auch von mehreren Personen für das Online-Banking verwendet werden.

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