Aus für die MMS – Vodafone schaltet den Dienst im Januar endgültig ab

Aus für die MMS – Vodafone schaltet den Dienst im Januar endgültig ab

Bereits Ende vergangenen Jahres hat Vodafone in einer Pressemitteilung darüber informiert, die den MMS-Dienst im Vodafone-Netz beenden zu wollen. Nun steht fest: am 17. Januar ist endgültig Schluss mit der veralteten Technologie, die ohnehin bei Kunden nie sonderlich beliebt war.

Warum wurde der MMS-Dienst überhaupt entwickelt?

Um nicht nur Textzeichen, sondern auch Bilder, Videos und Töne von einem Handy auf ein anderes senden zu können, wurde der Short Message Service, kurz SMS, vor 20 Jahren weiterentwickelt. Mit dem Multimedia Messaging Service war es Kunden ab April 2002 möglich, über das Vodafone-Netz auch Fotos und Töne – später sogar Kurz-Clips – an Freunde, Bekannte und Familie zu verschicken. Die MMS wird über das normale Datennetz versendet, ohne, dass hierfür ein Datentarif benötigt wird. Aufgrund der Kosten in Höhe von 39 Cent pro MMS, blieb der Dienst jedoch immer hinter den Erwartungen zurück. Die Maximalgröße der Nachricht ist mit 0,3 MB zudem sehr begrenzt.

Der MMS-Dienst ist überflüssig geworden

Bis zum Jahr 2012 war es dennoch die einzige Möglichkeit, um überhaupt Bilder über das Handy versenden zu können. Nachdem das Foto auf dem Handy komprimiert wurde, wird es an das zentrale Multimedia Messaging Center weitergeleitet und von dort aus an den Empfänger versendet. Die Qualität der Inhalte ist durch die Kompression jedoch schlecht. Zehn Jahre nach der Einführung des MMS-Dienstes tauchte dann der RCS (Rich Coummincation Services) auf. Genau wie die MMS führte auch hier Vodafone den Service als Erstes in Deutschland ein. Doch mit der gleichzeitig aufkommenden Popularität von WhatsApp und anderen Messengern, trat der Service genau wie die MMS in den Hintergrund. iPhone-User können an andere iPhone-Nutzer Bilder, Dateien und Videos zudem kostenfrei über iMessage versenden. Geht die Nachricht an einen Empfänger, der kein iPhone besitzt, wird die Nachricht allerdings automatisch in eine MMS umgewandelt und kosten somit 39 Cent.

Warum stellt Vodafone den Dienst endgültig ein?

Den Spitzenwert erreichte die MMS im Vodafone-Netz im Dezember 2012. In diesem Monat wurden 13 Millionen MMS im Netz verschickt. Der Dienst, der ohnehin nur von wenigen Kunden genutzt wurde, ist heutzutage in Zeiten von Social Media und Messanger-Diensten überflüssig geworden. Im Vergleich zum Dezember 2012 beträgt die Anzahl der versendeten MMS nur noch fünf Prozent dieses Wertes.

„Die MMS hat im Vergleich zur SMS immer ein Schattendasein geführt. Die Technik ist veraltet und der Kundennutzen minimal. Bilder und Videos werden heute fast ausschließlich per Messenger an einzelne Empfänger oder Gruppen versendet“, so Vodafone-Technik-Chefin Tanja Richter.

Vodafone-Kunden können den Multimedia Messaging Service bis Ende des Jahres noch uneingeschränkt nutzen. Am 17. Januar schaltet der Anbieter den Dienst ab. Der SMS-Dienst, der diesen Monat sein 30-jähriges Jubiläum feiert, bleibt jedoch auch für Vodafone-Kunden erhalten. Wird eine MMS nach Abschaltung des Services an einen Vodafone-Kunden versendet, wird dieser hierüber per SMS informiert. In der SMS ist dann ein Link sowie ein einmaliges Passwort erhalten. Der MMS-Inhalt kann mit dem Smartphone oder PC über diesen Link eingesehen werden.

Gibt es bereits ein Enddatum bei anderen Anbietern?

Obwohl die Deutsche Telekom den Multimedia Messaging Service bereits 2020 einstellen wollte, wurde die Frist zunächst auf den 31.12. 2022 verlängert. Doch das Datum wurde erneut nach hinten verschoben und vorbehaltlich auf den 31.12. 2023 verlegt. Telefónica hat hingegen noch keinen Termin für das Ende des Dienstes bekannt gegeben.

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